Der fünfte Thron - Prolog

Story by Larc on SoFurry

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#1 of Der fünfte Thron

Nach Pause im Schreibfluss habe ich einen Prolog verfasst, den ich standesgemäß vor Part 1 eingefügt habe. Nachgereicht soll er den Einstieg in die Geschichte und deren Welt erleichtern und ein paar Verhältnisse klären. Ich hielt es für eine stimmige Idee ihn wie eine Art Eintrag in Lung Taos (einer der Hauptcharaktere) Journal zu schreiben und auf diese Art bereits im Vorfeld erklärend auf die Charaktere einzugehen. Quasi ein Schritt zurück zum Anfang, bevor es weitergeht.

Amahrs Erinnerungen in Part 3 wirkten mir etwas zu dünn, um der Komplexität der ungeschriebenen Hintergrundgeschichte gerecht zu werden. Demnächst folgt eine Illustration von meinem Protagonisten.


Prolog: Ein König ohne Königreich

(c) Larc

Einst als die Welt noch jung war und lange bevor ihre Bewohner den aufrechten Gang erlernten, herrschte Frieden und ein natürliches Gleichgewicht. Eine Eintracht, die es der Vielfalt des Lebens ermöglichte, zu gedeihen und sich zu entwickeln. Im Laufe unzähliger Jahrtausende in denen sich das Rad der Evolution kontinuierlich weiterdrehte, bildeten sich erste Spuren von empfindungsfähigem Leben. Verschiedenste Arten, angepasst an ihre Lebensräume und ohne Wissen voneinander parallel existierend, erlangten ein Bewusstsein und die Fähigkeit zu denken. Wilde Stämme mit ihren unterschiedlichsten Lebensstilen und Bedürfnissen, begannen ihre Welt zu erkunden und sich darin zurechtzufinden.

Es kam der Tag, an dem sie aufeinandertrafen. Die Jäger auf die Gejagten und die Angreifer auf die Verteidiger. Nicht gewöhnt daran, ihren Lebensraum zu teilen, war es eine Zeit der Konflikte zwischen den Stämmen. Naturverbunden, wie die Völker waren, verehrten ihre Schamanen und Druiden die Elemente. Ihr Naturglauben ließ sie heidnische Riten durchführen, als sie versuchten, mit den Geistern, die sie in den Elementen vermuteten in Kontakt zu treten. Ihre für lange Zeit fruchtlosen Bemühungen schienen vom Erfolg gekrönt, als es ihnen gelang, Wesen aus anderen Welten zu beschwören. Manche dieser Kinder der Elemente waren sanft und wohlgesonnen. Willens sich in ihre neue Umgebung einzufügen und deren Bewohner zu leiten. Manche suchten ihren Platz in ihrer neuen Welt. Neutral und abgeschieden von deren Völkern. Andere kamen und begannen zu unterwerfen und zu erobern.

Im Unwissen über die Tatsache, dass ihre Existenzebene nur eine der mittlerweile fünf bekannten Sphären darstellte, erzeugten die magischen Riten und Praktiken der Stämme einen Riss zwischen

den Ebenen, der allmählich drohte, die Stabilität der Ebenen zu gefährden. Unsichtbar für das ungeschulte Auge und doch existent.

Der Beginn der Vorfälle, läutete eine Zeit der Mysterien und gegenseitigen Beschuldigungen in den vier Elementarsphären ein, die seit langem durch Portale in Verbindung standen. Deren dominierende Spezies waren wir Drachen. Alte Völker und Clans, reich an Traditionen und voller Stolz auf ihre Ahnen und individuellen Gepflogenheiten. Dennoch unwissend über die Existenz der fünften Ebene. Da sich diese stark unterschieden, war das Verhältnis zwischen den vier Reichen ebenfalls nicht immer reibungslos. Obwohl alle Reiche die selben Vorfälle vermeldeten, schürte die Tatsache, dass niedere Elementare und auch Angehörige unserer Art spurlos verschwanden Unmut und den Verdacht, dass eine der anderen Gattungen unserer Art in sie verstrickt waren. Nahe stehend an einem weitreichenden Konflikt, suchten Gelehrte wie ich nach den wahren Ursachen des Problems und fanden die Antworten gerade noch rechtzeitig, bevor sich unsere Reiche ihrer geschürten Kriegslust hingaben. Drachen und ihr Jähzorn... Ich könnte Geschichten über dieses Klischee schreiben.

Der Orden der vier Elemente wurde gegründet und mit vereinten Kräften gelang es dem niveauvollen Teil seiner Angehörigen, die aus den vier Welten stammten, einen Siegelraum im Zwischenreich, das die Sphären verband, zu errichten. In diesem wurden der Riss und die sich geöffneten Zugänge zur fünften Ebene verschlossen. Dieser Raum sollte einst zum Thronsaal werden.

Vier Herrscher wurden einst erkoren...

...und ich war einer von ihnen. Nein, wir waren keine Könige und Königinnen. Viel mehr waren wir Torwachen und Oberhäupter über die kleine Schar des Ordens. Verdiente Persönlichkeiten und Respektspersonen aus den vier Nationen. Unsere Pflicht war es, die unfreiwilligen Übergänger aus der fünften Ebene in ihre angestammte Heimat zurück zu geleiten und man verlieh uns die Autonomie zu tun, was immer nötig wäre, um die Beschwörungsmagie der ansässigen Stämme und Völker zu unterbinden. Diese stellte eine Bedrohung des Gleichgewichtes des Gefüges der Welten dar.

Meine bescheidenen Verdienste zur Aufklärung der Vorfälle und die Mitarbeit am magischen Thronsaal und den Siegeltoren, brachte mir das Vertrauen meiner Heimat und bescherte mir einen der vier ehrwürdigen Posten. Mein Name ist Lung Tao Ning. Gelehrter, Dichter, Schreiber und Gesandter des Windreiches. Doch genug der selbstverliebten Lorbeeren.

Dem Thron des Wassers wurde Septis zugeteilt. Sie war ein schlangenartiges Wesen mit humanoidem Oberkörper. Sprichwörtlich ein stilles Wasser und Quell der Ruhe und Gelassenheit in unserer Runde. Sie war stumm. Oder sprach sie nur nicht? So lange ich sie kenne, hatte sie nie ein Wort gesagt und sich stets durch Gesten und Zeichensprache verständigt, die wir zunächst lernen mussten zu deuten.

Die Dritte im Bunde war Taira. Eine lebenserfahrene Erddrachin. Sanft, verständnisvoll und einfühlsam war sie in ihrer Art. Offen für Sorgen und Nöte, respektiert für ihr Verhandlungsgeschick und ihre fast mütterliche Fürsorge. Sie war das warme Herz und die gute Seele unter uns Vieren.

Die Feuerdrachen entsandten Fengar. Wie man es von ihnen erwarten konnte, war er ein starrköpfiger Grobian...

(Der einleitende Satz der Beschreibung wurde fast zur Unkenntlichkeit durchgestrichen und ersetzt mit einem neuen Ansatz.)

Ein kampferprobter Krieger. Eine Persönlichkeit gestählt und geschmiedet in den Feuern der Ascheberge seiner Heimat. Er wurde unser starker Arm und übernahm die militärische Führung über den Orden.

So unterschiedlich wie wir selbst, waren auch unsere Meinungen und Methoden, die wir zur Erfüllung unserer Pflicht durchführen wollten. Oft verstrickten wir uns in lange Debatten, doch nach zeitaufwändiger Phase der Gewöhnung, gelang es uns zusehends besser, uns gegenseitig zu ergänzen und unser Handeln zu koordinieren.

Als Angehörige des Ordens das fünfte Tor durchschritten, um sich ihren zugeteilten Aufgaben zu widmen, trafen sie in der neuen Welt auf Elementare und Angehörige unserer Arten, die gar nicht daran dachten, in ihre Heimat zurückzukehren. Manche hegten Gottkomplexe und frönten ihrem Einfluss und ihrer Macht über die schwach erscheinenden einheimischen Wesen. Andere Übergänger, die einst ihren Clans entrissen wurden, hatten sich friedvoll mit ihrer neuen Umgebung arrangiert und in ihr eine neue Heimat gefunden. Wie die weniger vorzeigetauglichen Angehörigen unserer Art, bestanden auch jene auf ein Recht zu bleiben, weil sie sich mittlerweile verwurzelt und zuhause fühlten.

Die Regeln und Gesetze des Ordens mussten erweitert werden, um der Situation, die sich uns bot, gerecht zu werden. Wir sollten die Rechte der Friedfertigen verteidigen. Ebenso war es unsere Pflicht, maßgebliches Beeinflussen der Geschicke und Entwicklung der fünften Ebene zu Gunsten der ehemaligen Angehörigen unserer Reiche zu unterbinden. Die Rechtschaffenen wandten sich mit dem Anliegen um Mitspracherecht an den Rat und forderten den Einsatz eines eigenen Vertreters. Wir akzeptierten und einigten uns darauf, dass dieser Anwärter beziehungsweise diese Anwärterin zu mehr bestimmt war als einzig und allein als Gegengewicht zu den restlichen vier Vertretern ihrer Heimat. Ein Ei wurde von den Übergängern in unsere Obhut gegeben, aus dem ein gesunder, kleiner Welpe schlüpfte.

Ich erinnerte mich an Tairas leuchtende Augen, als sie dem Moment beiwohnte. Ihr selbst war die Erfahrung Mutter zu werden bislang verwehrt geblieben und es schien sich von ersten Moment an eine Verbindung zwischen ihr und dem jungen Leben zu bilden. Septis verhielt sich ihrer Art treu bleibend neutral und ruhig, doch selbst in ihren schwer lesbaren Zügen, schimmerte ein Funken Neugier und Aufgeschlossenheit für unseren Neuankömmling. Fengars Einwand, nicht als Kindermädchen herhalten zu wollen, war ebenso vorhersehbar. Er wollte seinen Teil der Ausbildung erst dann erfüllen, wenn der Jüngling dazu bereit wäre.

Der Kleine sollte zur Vorbereitung auf seine Aufgabe, die Beschaffenheit und Eigenheiten der Reiche und deren Bewohner kennenlernen. Nur ein Auge, das die Gesamtheit der Verstrickungen überblickte, konnte jene neutral beurteilen. Als er heranwuchs, wurde er unser Lehrling. Taira gab ihm stets Halt und lehrte ihm Feingefühl, Tradition und diplomatisches Geschick. Septis zeigte ihm, wie man aus innerer Ruhe und Meditation Kraft schöpfen konnte, mit der man seinen Aufgaben gelassen entgegenblicken konnte. Zur Überraschung entwickelte sie auch ein Talent, ihn mit ihrer Wassermagie, mit der sie Formen und Spielereien erzeugte, zu begeistern und zu beruhigen. Lächelnd möchte ich erwähnen, dass sie dies nur in Momenten tat, in denen sie sich unbeobachtet fühlte.

Meine Aufgabe war es, dem Jungen Wissen und Weisheit zu vermitteln, also nahm ich meinen Platz als Lehrer ein und unterrichtete ihn. Ein paar Grundlagen des motorischen Geschickes fielen ebenso in den Bereich meines Unterrichts. Ich mag wie ein alter, verstaubter Bücherwurm wirken, doch bin ich noch längst nicht gänzlich eingerostet. Vielleicht nicht mehr ganz so beweglich wie einst, aber das ist eine andere Geschichte.

Als der junge Drache sich der Schwelle des Erwachsenenalters näherte, begann der härteste Teil seiner Ausbildung. Er sollte lernen, Situationen zu überleben, in denen Worte und Diplomatie versagten. Fengar wurde sein Kampfmeister. Die Worte des Feuerdrachens waren selten reich an Lob, doch nach langer Phase der Abneigung begründet durch die hohe Messlatte, die er seinen Adepten vorgab, sprachen seine Augen Bände über die Tatsache, dass seine niedrigen Erwartungen übertroffen wurden. Es erfüllt mich mit Stolz festzuhalten, dass der Fünfte im Bunde durch Beharrlichkeit und Training auch diese Hürde meisterte und seinen strengen Ausbilder zufriedenstellte. Über die Jahre begann ich in ihm eine Art Neffen zu sehen. Ihn Sohn zu nennen, wäre eine Übertreibung. Ich bin zu beschäftigt für solch tiefgehende familiäre Bande.

Die Lehrzeit war abgeschlossen und er nahm seinen Platz als wertgeschätztes Mitglied in unserer Runde ein. Für jene, deren Rechte er vertrat, wurde er zum strahlenden Licht. Die, die bereit waren zu verhandeln, schätzten den galanten Umgang mit Worten und für jene, deren Gier und Machthunger er Einhalt gebot, verkörperte er die Dämmerung. Manche sahen in ihm einen Boten, andere ein Symbol der Einheit der fünf Ebenen. Für manche weniger Verhandlungsbereite war er der Jäger, dessen Schrecken die verbotene Kunst langsam in Vergessenheit geraten ließ. Mythen und Legenden rankten sich um seine Taten, doch kannte kaum einer seinen Namen. Ein Name erwählt von uns Vieren und seiner würdig. Wir tauften ihn Amahr.

Sein Platz und seine Aufgabe schienen ihm Erfüllung zu bescheren, doch waren seine wahren Emotionen ebenso schwer zu deuten wie die von Septis. Auf seiner letzten Mission in der fünften Ebene, schien er mit etwas konfrontiert worden zu sein, das ihn nachhaltig veränderte. Seit seiner Rückkehr wirkt er innerlich zerrissen und in sich gekehrt. Selbst unsere Gewohnheit des gemeinsam Schachspiels schlug er seither aus, da ich ihm zu berechenbar sei. Voller Sorge beobachte ich die Veränderungen in seinem Verhalten. In murmelnde Selbstgespräche vertieft, erwähnt er immer wieder, er habe jemanden zurückgelassen und vertieft sich in Vorwürfe. Ebenso scheint sich seine sanfte Seite der Seele gegen den Krieger in ihm aufzulehnen und er wirkt, als wäre er innerlich im Konflikt mit sich selbst. Einst erwähnte er eine Schwester. Kann es sein, dass er auf seiner Reise einer Angehörigen seiner Brut begegnete? Ich bin nicht sicher.

Während Fengar und Septis uns verließen, um persönlich nachzuforschen, blieben Taira und ich zurück. Sie beklagte mangelndes Wohlbefinden, bevor sie sich zur Rast zurückzog, doch beteuerte sie, dass sie bald wieder auf den Beinen sei. Nach zahlreichen Versuchen Amahrs Wall der Verschlossenheit zu durchbrechen, erhielt ich endlich Kunde von unseren Ermittlern. Die Neuigkeiten waren nicht erbaulich und stachen in mein Herz wie die kalte Klinge eines Dolches. Noch konnte ich die Zusammenhänge nicht gänzlich entwirren, doch ein Verdacht drängt sich mir auf. Erneut werde ich Amahr aufsuchen. Ich bin mir nicht sicher, was ich tun soll, doch beschleicht mich das Gefühl, dass die Zeit zu handeln gekommen ist.

Auszug aus Lung Taos Aufzeichnungen

der Aktivitäten des Ordens

Der fünfte Thron - Part 4

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Der fünfte Thron - Part 3

Part 3 - Der Schatten der ihm folgt © Larc Als er auf das gleißend leuchtende Auge trat, spürte er die Beine im wabernd, durchlässig gewordenen Boden versinken. Ein energetisches Zucken auf der Haut spürend, verschwand er langsam im Portal, streckte...

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Der fünfte Thron - Part 1

**Der fünfte Thron** **© Larc** Part 1 - Zwietracht In sich gekehrt und konzentriert saß er auf einem einfachen Holzschemel an einem ebenso unscheinbaren, kleinen Tisch. Frei und einsam im Zentrum eines von Dunkelheit erfüllten, großen Raumes,...

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