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Der Tag des Projektes war gekommen! Gemeinsam mit ihrem Plakat, ihrer kleinen Solaranlage und einem Stapel Infoblättern machten sich Ryu, Luke und Brian auf den Weg zum Physik-Raum. „Ah, da kommt ja unser letztes Projekt für heute!", sagte der Lehrer als die drei den Raum betraten. „Tut uns leid, wir sind etwas durch einander gekommen heute morgen und haben deswegen den Bus verpasst!", entschuldigte Ryu sich leicht keuchend.

"Na dann beeilt euch und fangt an!", erwiderte der Lehrer etwas eilig. Hastig bauten die drei ihre Anlage auf, klebten das Plakat an die Tafel und fingen auch sofort mit ihrem Referat an.

In den nächsten zwanzig Minuten erzählten sie ihren Klassenkameraden alles was es über Photovoltaik-Anlagen, Nutzungs-Vorteile und vor allem wie umweltschonend Solarenergie sei. Als sie dann noch ihre Infoblätter verteilten wollten sie eigentlich noch zeigen, wie ihre kleine Anlage funktioniert, doch wegen des sich in der letzten Nach plötzlich verschlechterten Wetters hatten sie nicht genügend Sonnenlicht damit sie die Glühbirne zum leuchten bringen hätten können.

„Das hätte ich zwar gerne gesehen, aber ich denke mal das dieses Projekt selbst ohne diesen Versuch einwandfrei war. Vor allem das Brian sich mal eigengebracht finde ich sehr lobenswert.", meinte der Lehrer nickend. Leicht beschämt kratzte Brian sich am Hinterkopf während man in der Klasse nur vereinzeltes Lachen hören konnten.

„Hehe, ja.....", meinte der Drache nur halblaut, wobei man auch bei Luke und Ryu ein kurzes Lächeln sehen konnte. „Auf dieses Projekt gebe ich euch....eine 2+, ist das in Ordnung?", fragte der Lehrer. „Geht total in Ordnung!", antworteten Brian und Ryu sofort. Luke jedoch blieb zunächst still, bis er dann auch nur nickte. Nach der Stunde verliesen die drei glücklich den Raum, wollten gerade auf den Schulhof gehen als ein Lehrer zu ihnen meinte:"Draußen regnet es, es wäre besser drinnen zu bleiben."

„Regen? Ach ne, geht ja mal garnicht!", jammerte Brian, der sich schon auf den „Siegestrunk" wie er ihn nannte freute. „Das heißt an den Strand gehen können wir auch knicken.", fügte Luke seufzend hinzu. „Wir können bei mir trinken!", schlug Ryu vor. „Und was ist mit Alice?", fragte Brian neugierig.

„Bei ihr gilt: solange ihr aus meinem Zimmer raus bleibt ist alles ok.", antwortete Ryu. Darauf meinte Luke nur, dass das wohl kein großes Problem sein würde. „Aber wir können nicht heute einen Trinken, wie wär´s mit Freitag Abend?", schlug Luke noch vor. „Hast wohl Angst zu verschlafen oder?", fragte Brian sofort witzelnd.

Mit rollenden Augen und einem leichten seufzen reagierte der Alligator auf diese Frage und blieb still. Der Rest des Schultages verging wie im Fluge, denn die drei Freunde konnten es kaum abwarten, zu Brian zu gehen um dort den Rest des Tages mit Pizza, Cola und zocken zu verbringen. „Kann´s kaum abwarten dir zu zeigen wie man guten Headshot verpasst!", prahlte Brian während sie im leichten Regenschauer zu Brians Wohnung gingen.

„Pass du mal lieber auf das ich dich nicht von hinten messere.", erwiderte Luke lachend. Ryu hingegen blieb still während die beiden sich immer wieder anstachelten. Zuhause bei dem Drachen warfen die drei ihre Taschen sofort in die Ecke, zogen sich die nassen Jacken aus und machten es sich binnen Sekunden in der Wohnung gemütlich.

„Fühlt euch wie Zuhause.", sagte Brian während er alles vorbereitete. „Das lass ich mir nich zweimal sagen.", meinte Ryu und durchstöberte den Kühlschrank während Luke sich auf einen Stuhl setzte sich den Kopf hängen lies.

„Luke, is was?", fragte Ryu ihn verwundert. Der Alligator seufzte nur und meinte, dass das Wetter ihm etwas die Stimmung vermiest. Brian lachte nur und meinte, dass es an der Note lag die sie für ihr Projekt bekamen. „Garnicht wahr!", erwiderte Luke sofort und sprang vom Stuhl. Er setzte sich neben den Drachen, schnappte sich einen der Controller und fing sofort an, gegen Brian zu spielen.

Ryu sah nur zu während die beiden sich in wilden Schießorgien virtuell den Kopf durchlöcherten, sich mit Messern von hinten erledigten oder ganz diskret mit dem Granatenwerfer aus der Entfernung zuschlugen. „Hey, ich will mitmachen!", rief Ryu als sich die Gelegenheit dazu gab. In den folgenden Stunden konnte sie von Glück reden, dass die Controlle kabellos waren, ansonsten hätten sie die Konsole wohl mehr als einmal vom Tisch gezogen.

„Wer hockt denn da in der Ecke und campt die ganze Zeit?!", fragte Brian laut während Luke ihn mit einem breiten Grinsen anstarrte. „Oh du....!", fluchte Brian und jagte Luke im Spiel hinteher, was Ryu ausnutzte um beide mit einem mal zu erwischen. „Ryu!", schrien die beiden, was Ryu mit einem kurzen, jedpch langezogenem „Gelitten." kommentierte.

Die ging dann noch Stunden so weiter, bis die drei schließlich beschlossen, dass ein andern mal fortzusetzen. Zusammen mit Luke ging Ryu noch ein Stück, bis die Wege der beiden sich trennten und jeder seinen Weg nach Hause ging.

Zuhause angekommen verschwand Ryu sofort in seinem Zimmer, warf seine Tasche neben sein Bett und setzte sich vor seinen Computer. Ihm war nach ein wenig Entspannung, weswegen er seine Lieblingsmusik einschaltete, so laut wie es in diesem Haus erlaubt war drehte und dann die Tür zu seinem Zimmer abschloss.

Er legte sich auf sein Bett und lies die letzte Woche noch einmal im Gedanken Revue passieren. Vor allem musste er an diesen Tag am Strand, wo er diesen Hai traf denken.

Es war komisch für ihn an jemanden, den er nur ganz beiläufig traf zu denken. Aber er konnte auch nicht einfach aufhören an ihn zu denken, denn der Anblick den er erlebte war einfach umwerfend: das perfekte Zusammenspiel von Wasser, nackter Haut und dem Sonnenlicht. Beim bloßen Gedanken an dieses Bild lief es dem Drachen eiskalt den Rücken herunter, als würde er direkt neben ihm stehen.

„Was ist denn auf einmal los mit mir?", fragte er sich ganz verwundert und versuchte an etwas anderes zu denken. Doch so spontan konnte er sich auf nichts anderes konzentrieren, weswegen er von seinem Bett stieg und sich vor seinen Rechner setzte. Nach einigen Stunden war er bereits wieder ganz wo anders mit seinen Gedanken, denn als er von einem lustigen Bild zum nächsten wanderte und dabei schon fast schmerzhaft lachen musste waren die Gedanken an den Hai verschwunden, für heute jedenfalls.

„Auf unsere gute Arbeit!", riefen die drei Freunde als sie ihre Gläser aneinanderschlugen und sie bis auf Luke und Ryu in einem Zug leertranken. „Mann, sowas muss man auf Ex trinken oder garnicht!", meinte der Drache lachend und füllte sein Glas gleich nocheinmal. „Nicht jeder ist so trinkfest wie du Brian.", meinte Luke seufzend und trank sein Glas langsam leer.

Auch Ryu leerte sein Glas eher langsam, was man von Brian nicht sagen konnte; in nicht einmal zehn Minuten hatte er vier Gläser getrunken und war auch schon leicht angetrunken, denn er fing an zu grinsen, bei ihm ein offensichtliches Zeichen. „Jetzt übertreib mal nicht! Sonst bleibt ja nichts mehr für uns übrig.", beschwerte Luke sich halblaut.

„Ach...lass mich! Schließlich...haben wir....das Projekt bestanden....das muss man doch feiern!", gab Brian, der schon in einem gewissen Maß betrunken war von sich. „Ja, aber nicht so heftig!", meinte Ryu sofort. Doch der grüne Drache dachte garnicht daran, den beiden zuzuhören und trank einfach weiter. Die beiden saßen da, versuchten Brian davon abzuhalten, völlig die Kontrolle zu verlieren, bis Alice durch die Wohnungstür hereinkam und Zeuge der Situation wurde.

„Was ist denn hier los?!", fragte sie entsetzt als sie sah, dass Brian mit dem Kopf auf dem Tisch lag. „Wo oft habe ich euch gesagt: kein Alokohol in der Wohnung, vor allem wenn Brian dabei ist?!" Die beiden sahen sie nervös an, denn scheinbar wollte sie nicht wieder das Erbrochene von Brian wie die letzten male wegwischen.

„Seht zu, dass ihr euch wo anders vollaufen lasst!" Der Alligator und Drache sahen sie an, nickten nur und sammelten ihre Sachen zusammen. „Hey, was habt ihr denn jetzt vor?!", fragte Brian nuschelnd. „Wir gehen, ansonsten gibt's Prügel.", antwortete Ryu während Luke den Drachen nahm und ihn zur Tür schleifte.

„Geht an den Strand, da könnt ihr von mir aus so viel trinken wie ihr wollt!" Als die drei aus der Wohnung traten fragte Luke, was mit ihr los sei. „Ach, dass ist nichts besonderes. Scheinbar hat sie für heute nichts zu tun und will uns deshalb aus der Wohnung damit sie in Ruhe ihr Grafik-Tablett foltern kann.", meinte Ryu ganz entspannt.

„Und deswegen schmeißt sie uns raus?", fragte Luke erneut. „Unter anderem. Abgesehen davon hinterließ Brian beim letzten Mal, wo wir uns bei mir und ihr in der Wohnung haben volllaufen lassen einen nicht so guten Eindruck hinterlassen hatte.", antwortete Ryu leicht lachend. „Yep, daran kann ich mich auch noch gut erinnern.", meinte Luke grinsend. „Komm, gehen wir runter an den Strand und setzen uns da an die Bar."

Auf ihrem Weg zur Strandbar mussten die drei durch einen mittelstarken Regenschauer, der Luke und Ryu etwas auf die Laune schlug, bei Brian jedoch irgendwie belebend wirkte, denn er sprach nicht mehr völlig zusammenhangslose Dinge, sondern halbwegs sinnvolle Sachen. „Naja, wenigstens etwas.", kommentierte Ryu nur während die drei halb durchnässt in die Bar kamen.

Sofort spürten sie die Wärme im gesamten Raum. Hörten die sanfte Musik und hörten die vereinzelten Stimme hier und da sprechen. „Kommt setzten wir uns da an den Tisch." Die drei setzten sich an einen Tisch, Ryu lies sich von den beiden sagen was sie zu trinken haben wollen und ging dann an die Theke.

„Hey Barkeeper, ich hätte gerne drei Bier.", sagte er entspannt. „Sind wir denn auch schon alt genug?", fragte der Barkeeper neugierig; er war Tiger in einem schwarzen Muskelhemd und einer schwarzen Hose. „Klar doch, hier mein Ausweis.", antwortete Ryu und holte seinen Ausweis hervor.

Der Tiger schaute nur kurz, nickte nur und gab dem Drachen dann die drei Flaschen Bier. Zurück an ihrem Tisch gab er Luke und Brian jeweils eine Flasche. „Auf uns!", rief Ryu und stieß mit jedem an. „Aber jetzt mal im Ernst: nur weil sie in Ruhe malen will schmeißt Alice uns doch nicht aus der Wohnung, was ist da wirklich los?", fragte Luke ganz neugierig.

Ryu seufzte kurz; „Das bleibt unter uns habt ihr beide mich verstanden?", verlangte er als erstes. Die beiden nickten vertraulich, wobei er Brian das Gefühl bekam das der kaum wusste, worum es ging. Trotzdem fing er an zu erzählen:"Ihr kennt doch bestimmt diesen einen Jungen bei uns aus dem Kunst-Kurs oder? Schwarzes Fell, blaue Augen, schick gekleidet und so weiter."

Die beiden nickten. „Der hat sie für heute auf ein Date eingeladen und dann hat sie ihn heute mit einer anderen erwischt." Mit aufgerissenen Augen sahen der Drache und der Alligator ihn an und meinten beinah zeitgliech:"In dem Fell des Typen will ich nicht stecken." Ryu erzählte nur noch, dass Alice alles andere als erfreut darüber und dann auch im gleichen Maße ausgerastet war.

„Dann kann man auch verstehen, weswegen sie uns aus der Wohnung haben wollte.", meinte Luke verständlich. „Und mit „Grafiktablett foltern" meinte ich eigentlich „den Abend mit viel Eis verbringen und mit ihrer besten Freundin telefonieren".", fügte Ryu leicht traurig hinzu.

Nach etwa drei Stunden hatten die drei genug getrunken, vor allem Brian der nun absolut jenseits von Gut und Böse war und vor lauter Alkohol nicht mehr vernünftig laufen konnte. „Komm, wir helfen dir nach Hause.", sagte Ryu und legte einen von Brians Armen auf seine Schulter, während Luke den anderen nahm.

Im noch andauernden Regenschauer machten sich die drei auf den Rückweg zu Brians Wohnung, wo sie ihn dann ins Bett legten. „Und du bist dir sicher das wir ihn nicht erstmal ´ne Runde abkotzen lassen?", fragte Ryu nachdenklich. „Wenn es eins gibt, was Brian nieemals tun wird dann ist es das Bier, Vodka oder was er sonst noch so trinkt wieder auszukotzen.", antwortete Luke versichert.

„Klingt als würdest du dich bestens auskennen.", stellte Ryu fest. „Ich bleib ja immer hier und pass auf, dass er doch nicht in seinem eigenen Erbrochenem aufwacht.", erwiderte Luke gelassen. Ryu nickte nur grinsend, schaute auf die Uhr und meinte, dass er dann langsam nach Hause müsse.

„Willst du nicht lieber hier bleiben? Bei dem Wetter noch da draußen, vor allem im dunkeln rum zu laufen kann gefährlich werden.", sagte Luke bedenklich.

Der Drache lachte nur und erwiderte, dass ihm schon nichts passieren wird, darauf würde er sogar wetten. Luke wollte es zwar nicht ganz glauben, doch er wollte jetzt auch nicht wie eine übervorsichtigte Mutter wirken, weswegen er ihn gehen lies. „Aber meld dich gleich morgen früh, hast du verstanden?", „Ja Mama!", antwortete Ryu spöttisch und machte sich auf den Heimweg.

Luke rollte nur mit den Augen, legte sich auf´s Sofa und musste plötzlich nießen. „Oh nein.", dachte er sich nur klagend.

Währenddessen machte Ryu sich im Regenschauer auf den Heimweg, doch irgendwie nahm er eine falsche Abzweigung, verlief sich allmälich und wusste dann nicht mehr wo er lang sollte, bis ihn jemand von hinten an die Schulter packte und fragte:"Na, verlaufen?"

Fortsetzung folgt.....