Mad Surfer Kapitel 2: Abkühlung
#2 of Mad Surfer
Ryu konnte nicht glauben, dass gerade jemand direkt neben ihm aus dem Wasser nach oben schoss und ihn dabei mit einer leichten Wasserfontäne durchnässte. „Hey, was soll das?!", fragte er die Person, die aus dem Wasser kam laut. Als er dann sah, wer da aus dem Wasser kam verschlug es ihm förmlich die Sprache.
Neben ihm stand ein fast zwei Meter großer, grauer Hai mit weißen Blitzstreifen. An seinen Wangen waren drei rote Striche, seine Augen waren gelb-rot und er trug eine himmelblaue Badehose. „Mann, war das erfrischen!", meinte der Hai und streckte die Arme nach oben. Mit einer kaum sichtbaren rötung im Gesicht sah Ryu den Hai an, schüttelte dann den Kopf und wiederholte sich:"Hey, kannst du nicht aufpassen wo du auftauchst?! Deinetwegen bin ich komplett durchnässt!"
Verdutzt schaut der Hai zu Ryu und fragte:"Hä, was ist?" Knurrend sah der Drache ihn an, bis er ihn genauer ansah und merkte, was los war.
„Achso, das tut mir jetzt aber leid.", entschuldigte er sich und lachte dabei. Ryu nahm die Entschuldigung an, war aber immer noch verärgert. Langsam watete der Hai aus dem Wasser, um dann über den Sand in Richtung seines Handtuchs zu gehen. Ryu schaute ihm hinterher; das Wasser lief an seinen Schuppen herunter, sein Körper war mehr als gut gebaut und sein Tail machte einen ebenso mächtigen Eindruck.
Erst als er einige Meter weg war, konnte Ryu sich von seinem Anblick trennen und ging zurück zu Luke und Brian, die ihn schmunzelnd anschauten. „Na, nass geworden?", fragte Luke grinsend. Ryu seufzte nur, setzte sich in den Sand und rollte nur mit den Augen. „So ein großer Hai ist einfach aus dem Wasser raus und hat mich dabei nass gespritzt.", erzählte Ryu kurz.
„Meinst du den der da gerade mit dem Surfbrett wieder in Richtung Wasser marschiert?", fragte Brian neugierig. „Genau der.", antwortete Ryu als er ihn an seinen Streifen wieder erkannte. „Das muss doch dieser Gewinner des letzten Surf-Turniers oder so gewesen sein. Das war doch erst vor ein paar Monaten oder?", fragte Luke nachdenklich.
„Jo, ich hab´s gesehen, war richtig cool. So viele gute Surfer hab ich noch nie gesehen! Aber er hat sie alle wie ´nen Haufen Anfänger aussehen lassen; mit viel Speed, den fast größten Wellen und der wenigstens Sturzrate gewann er richtig knapp gegen den Landesmeister aus dem letzten Jahr!" „War klar das du dir sowas anguckst? Bist ja so ein richtiger Sport-Fetischist!", meinte Ryu lachend.
„Dann sollte ich dich einen 9Gag-Fetischisten nennen wenn wir schon dabei sind.", erwiderte Luke grinsend. „Was denn? Die Witze da sind gut, außerdem gibt es jeden Tag Haufenweise neue Bilder, im Gegensatz zu all den anderen Seiten.", verteidigte Ryu sich. „Auch wieder wahr.", stimmte Luke, der selbst einige Stunden an dieser Seite im Internet verschwendete.
Die drei blieben noch eine Stunde am Strand bevor sie in Richtung Ryus und Alices Wohnung gingen. Bevor sie gingen erhaschte Ryu noch einmal einen Blick auf den Hai, der gerade wieder aus dem Wasser kam. Der Anblick versetzte ihn wieder in die selbe atemberaubende Situation, wie er sie beim ersten Mal hatte, doch dieses mal konnte er sich nur bedingt vom diesem Anblick trennen.
Als er es schließlich schaffte ging er in seinen nassen Sachen nach Hause. „Du solltest deine Sachen wechseln bevor wir mit dem Projekt anfangen.", meinte Luke. „Wir sollen heute schon mit dem Projekt anfangen?!", fragte Ryu erschrocken. „Wir können natürlich auch erst am Mittwoch anfangen, aber ich bezweifle, dass wir dann ein vernünftiges Referat auf die Reihe kriegen.", antwortete Luke und schob sich die Brille hoch.
„Da spricht doch wieder der Streber in dir oder?", fragte Brian neugierig. „Ich bin kein Streber, ich hab die Sachen nur gerne schnell erledigt.", antwortete Luke leicht verärgert; er konnte es überhaupt nicht leiden, Streber genannt zu werden, vor allem nicht von seinen Freunden. „Hey, kriegt euch ein, sonst wird das heute nichts mehr!", versuchte Ryu die beiden zu beruhigen. Da die beiden sich nie lange stritten, war auch dieser Streit schnell wieder beigelegt, denn sie wussten das der andere es nicht so meinte.
Bei Ryu und Alice Zuhause angekommen merkten sie schnell, dass Alice mit ihren Freundinnen den größten Teil der Wohnung für sich beanspruchten, was sie also zwang, sich in Ryus Zimmer zu begeben. „Sag mal Ryu, wann hast du hier das letzt mal aufgeräumt?", fragte Luke neugierig als er nach Ryu ins Zimmer kam.
„Wieso? Ist doch alles begehbar.", erwiderte Ryu die Frage. Luke hielt kurz Inne bevor er sagte:"Bei dir sieht´s schlimmer aus als wie bei Brian Zuhause, und das will was heißen!" In gewisser Weise hatte der Alligator schon recht, denn Ryus Zimmer war alles andere als „begehbar" wie er eben bezeichnete: überall lagen dreckige Klamotten, Socken herum, leere Pizzakartons begannen sich zu stapeln während das Fenster scheinbar nur offen stand, damit man von dem leichten muffigen Geruch nicht viel mitbekam.
„Ich bin letzter Zeit nicht dazugekommen aufzuräumen.", verteidigte Ryu sich. „Und „letzter Zeit" heißt bei dir was? Ein halbes Jahr?", bohrte Luke weiter. „Wir haben da noch ein Schulprojekt, mit dem wir anfangen wollten.", meinte Brian plötzlich, den das Chaos in Ryus Zimmer nicht sonderlich störte.
„Regt es dich denn nicht auf, wie´s hier aussieht?", fragte Luke ihn verwundert. „Wieso? Du hast doch selber gesagt, dass es schlimmer aussieht wie bei mir, also warum sollte es mich stören?", erwiderte der Drache die Frage und warf sich auf´s Bett. Luke schob sich die Brille hoch und fragte sich:"Warum bin ich eigentlich mit euch befreundet?"
„Weil wir die einzigen sind, die dich nicht pausenlos „Nerd" nennen.", antwortete Ryu trocken und setzte sich an seinen Computer.
Ryu schaltete seinen Computer ein, gab das Passwort ein und lies Luke dann an den Rechner. „Kannst ja schon mal raussuchen, ich geh mich kurz umziehen.", meinte Ryu während er mit Ersatzklamotten aus dem Zimmer verschwand. Während Luke schon eimal den Webbrowser startete, machte Brian es sich auf dem Bett gemütlich.
Schon nach wenigen Minuten hatte der Alligator alles mögliche über Solarenergie, deren Möglichkeiten, Entwicklung und Wege, sie überall zu verwenden gefunden und druckte das mit den meisten und auch verständlichsten Informationen aus. „So, dass müsste für den Anfang reichen. Schon mal ziemlich viel Arbeit gespart.", meinte Luke grinsend und gab Brian einige der Blätter.
Als dieser begann sie durch zu schauen kam Ryu auch wieder zurück ins Zimmer. „Wow, dass ging schnell.", meinte er kaum überrascht. „Ja und er hat auch schon alles wichtige ausgedruckt!", fügte Brian hinzu und zeigte Ryu die Blätter. Vor lauter Staunen bekam Ryu kein Wort heraus, was Luke mit „Tja, ohne mich wärt ihr ziemlich aufgeschmissen gewesen oder?" kommentierte.
Plötzlich schaute Ryu zu ihm und Brian und fragte, wieso sie ihm bei seinem Projekt halfen. „Ganz einfach: wir sind Freunde und Freunde helfen einander. Außerdem wollten wir nicht, dass du wieder bis auf den letzten Drücker mit dem Projekt wartest und dann irgendeinen Mist zusammenschusterst.", antwortete Brian lachend. Verlegen kratzte Ryu sich am Hinterkopf und musste anfangen zu lachen, denn damit hatte er schon Recht: wenn es um Projekte ging lies Ryu sich immer gerne Zeit, meistens viel zu viel Zeit.
Gegen sieben Uhr abends hatten die drei sich geeinigt, wer welchen Teil des Projekts übernimmt: Ryu macht den Hauptteil der aus einem Plakat und Infoblättern bestand, Brian baute zusammen mit Luke eine kleine Solaranlage mithilfe der Anleitung, die Luke vorhin ausdruckte. „Mithilfe der Anlage werden wir eine Glühbirne zum leuchten bringen.
Klingt zwar altmodisch, aber ich glaube wenn wir was anderes versuchen würden würde das nur in einer Katastrophe enden.", schlug Ryu vor. „Sagt der, der bis zum vorletzten Tag warten wollte.", meinte Luke kichernd. Seufzend und mit hochgezogener Augenbraue sah Ryu den Alligator an. Noch bevor er etwas sagen konnte meinte Brian das es Zeit wäre, zu gehen.
„Ich muss noch Hausaufgaben machen.", meinte der Drache leicht gehetzt. „Meinst du die, die du seit einer Woche machen solltest?", fragte Luke grinsend. „Wieso bin ich eigentlich mit einem Klugscheißer wie dir befreundet?", erwiderte Brian leicht genervt. Kichernd antwortete Luke ganz trocken:"Weil ich dich wenn du besoffen bist immer von den Partys nach Hause schleppe und das egal wie oft du mir auf die Schuhe kotzt."
Dem stimmte Ryu nur nickend zu, während Brian sich für seine Anmache entschuldigte. Ruhig wie er war zuckte Luke nur mit den Achseln und verlies dann mit Brian die Wohnung. Als sie zur Tür raus waren fiel dem Drachen auf, dass auch Alices Freundinnen nicht mehr da waren; sie sah vor dem Fernseher, sah Nachrichten und machte dabei ihre Hausaufgaben.
„Und wie war´s mit deinen Mädels?", fragte Ryu als er sich zu ihr setzte. „Ziemlich lustig. Zuerst waren wir ´ne Weile in diesem neuen Laden, haben uns ein paar neue Sachen gekauft und sind dann hierher zurückgegangen um es anzuprobieren.", erzählte Alice. „Das hätten Luke und Brian bestimmt gern gesehen.", meinte Ryu witzelnd.
„Ja, vor allem da die beiden auch so sehr auf Mädchen stehen.", erwiderte Alice mit einem leichten sarkastischem Unterton in der Stimme. Verwundert setzte Ryu sich zu ihr und fragte, was sie damit meinte. „Ach nichts, war als Scherz gemeint.", antwortete sie kichernd. Stirnrunzelnd sah der Drache seine Mitbewohnerrin an, machte es sich auf dem Sofa gemütlich und sah fern während sie weiter ihre Hausaufgaben machte.
Gegen neun ging Alice dann in ihr Zimmer, denn sie wollte noch etwas mit ihrem Grafiktablett zeichnen. „Und mach bitte deine Hausaufgaben, ich hab nämlich keine Lust, sie dir jeden Morgen zum abschreiben zu geben.", meinte Alice noch bevor sie in ihrem Zimmer verschwand. Augen rollend seufzte Ryu, schaltete den Fernseher und alle Lichter im Raum aus bevor er in sein Zimmer ging, um dort seine Hausaufgaben zu machen.
Während das Fenster die ganze Zeit über offen stand schrieb Ryu mit Kopfhören in den Ohren seine Hausaufgaben. Nach seiner Meinung nach stundenlanger Arbeit legte er seine Hefte an die Seite und widmete seine Aufmerksamkeit seinem Computer. Er schaute kurz auf die Uhr, kurz vor Zehn. „Eine Stunde werd ich mich noch etwas austoben können.", dachte er sich, schloss das Fenster und ging dann auf seine Stammseiten im Internet.
Von Sozialen Netzwerken zu Chatseiten wo er teilweise mit seinen Freunden aus der Schule oder mit wildfremden Leute, die er nur aus dem Internet kannte unterhielt. Die meisten von ihnen war etwa in seinem oder älter als er, was ihn solange sie nicht mehr als nur reden wollten nicht sonderlich störte.
Bei den Gesprächen mit diesen Leuten achtete Ryu sehr darauf, nicht viel von sich, vor allem nicht seinen richtigen Namen zu verraten, schließlich wusste er ja nicht, wer da auf der anderen Seite des Bildschirm saß!
„So, Feierabend für heute.", sagte er sich um elf Uhr abends, verabschiedete sich von allen, mit denen er heute schrieb und schaltete seinen Computer aus. Er zog sich die Hose und das Shirt aus, legte sich in sein Bett und entspannte sich während er es sich auf der Matratze und unter der Decke gemütlich machte.
Ausgiebig gähnte er während seine Tailspitze langsam aus der Decke rutschte und unbedeckt auf der Matratze lag. Noch einige Male drehte Ryu sich im Bett hin und her, bevor er dann langsam einschlief.
Fortsetzung folgt.....