Die Legende des silbernen Drachen 30

Story by kotoga on SoFurry

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Ein Tag allein

Auf dem Heimflug überquerten sie den Friedhof und sahen dass er leer war. Die Untoten waren verschwunden und hinterließen nur die leeren und offenen Gräber. Jan schnaufte, weil er so nicht verhindern konnte dass es immer mehr werden würden. So flogen die drei direkt zur Festung des Grafen, wo sich ihre Wege vorerst trennen sollten.

Der Tag von Jan

Jan sagte Vanessa dass sie sich später wieder in Höhle treffen würden und nahm ihr dann die Uniform des toten Soldaten ab um diese mit zum Grafen zu nehmen. Schnell ging er los.

Vor der Tür zum Grafen standen, wie immer, zwei Wachen. Es waren die selben die Jan vor einigen Tagen verprügelt hatte.

„Feldherr!", grüßte ihn einer der Wachleute mit kalter Stimme.

„Ich weiss, dass ihr wütend auf mich seid weil ich euch aus den Latschen gehauen habe und das tut mir auch unheimlich Leid. Aber steht mir nie wieder im Weg wenn ich wütend bin."

„Feldherr, wir haben nur Befehle befolgt."

„Ich weiss. Aber in solchem Fall sind Befehle überflüssig. Außerdem bin im Rang über dem Adel. Weshalb..."

„Wir hätten auch den König aufgehalten wenn er vor uns gestanden hätte."

„Ich bin weder König noch sonst ein Adliger. Auf meinen Schultern lastet eine ungeheure Belastung. Ich muss dafür sorgen dass hier alle überleben. Versteht ihr mich?"

„Natürlich Feldherr! Das verstehen wir. Wir werden es das nächste mal beherzigen. Nur sagt uns wenn es so wichtig ist."

„Versprochen. Darf ich nun rein?"

Eine der beiden Wachen klopfte an die Tür worauf Siegbert „Herein!" rief.

Jan klopfte im Vorbeigehen den beiden Wachen auf die Schulter und schloss die Tür hinter sich.

„Schlechte Neuigkeiten, Siegbert!"

„Die Soldaten sind tot."

Jan nickte bedrückt mit dem Kopf und legte den blutigen Waffenrock auf den Tisch.

„Leider ja. Aber das ist nicht mal das Schlimmste. Der Friedhof wurde entweiht. Die Toten sind aus ihren Gräber aufgestanden und sie wandeln nun wieder auf Erden. Alleine der Gedanke daran jagt mir einen Schauer über den Rücken."

„Ich habe mir so etwas fast gedacht."

„Wir haben versucht den Nekromanten zu töten, kamen aber nicht an ihn heran."

„Schade. Mich würde interessieren ob es auf den Friedhöfen in anderen Ländern ähnlich abläuft."

„Das kann ich nicht sagen. Tatsache ist aber, dass wir aufpassen müssen."

„Vollkommen richtig." Siegbert stand auf und ging an das Fenster um nach draußen zu schauen.

„Ist noch etwas? Oder kann ich gehen?"

„Du weißt dass ich nicht berechtigt bin, Dich hier festzuhalten."

„Das meinte ich nicht. Willst du noch etwas wissen?"

„Nein. Meine Neugierde ist für heute besänftigt. Ach warte, ein Laufbursche war, kurz nachdem ihr weg wart, hier. Er meinte dass die Orks nach euch beiden verlangen."

„Danke. Hat er gesagt was sie wollen?"

„Nein."

Jan stand auf und ging zurück zur Tür. „Wenn etwas ist dann lass mich rufen. Ich werde da sein."

Auf dem Weg durch die Festung machte Jan sich einige Gedanken über den Grafen und seine Antworten. „Er hat sich ziemlich kurz gefasst. Ich hoffe dass es ihm gut geht. Er muss den Familien sagen was passiert ist. Armer Kerl. Aber es ist nicht zu ändern dass sie tot sind."

Tief in Gedanken versunken was er den Familien sagen würde wenn er der Unglücksrabe wäre der die schlechte Nachricht überbringen sollte, kam er am Tor an das ihm geöffnet wurde.

„Feldherr!", salutierten die sechs Männer des Grafen und verbeugten sich.

Jan winkte nur ab. Ihm war es in dem Moment zu bieder sich auch noch mit den Wachen zu beschäftigen. Auf dem freien Feld stürmte ihm sofort ein Ork entgegen und kniete vor ihm nieder.

„Schön dass ihr gekommen seid, Feldherr."

„Was gibt es denn?"

„Morgrim Gor Gul will euch sehen. Darf ich fragen wo der große Silberne ist?"

„Er ist beschäftigt. Ihr werdet Vorlieb mit mir nehmen müssen."

„Bitte folgt mir, Bezwinger von Morgrim Gor Gul."

Ohne weitere Worte zu verlieren brachte der fremde Ork Jan zu einem Zelt vor dem vier aufgespießte Schädel von Wölfen hingen. Im Zelt hörte man die dunklen und verrauchten Stimmen mehrere Orks.

„Feldherr! Schön Euch zu sehen", begrüßte Gul seinen Gast als der das Zelt betrat und in eine mit Rauch geschwängerte Umgebung kam. „Willkommen in meinem Heim. Setzt Euch und lasst Euch etwas zu trinken bringen." Der Orkanführer klatschte in die Hände und sofort brachten drei grünhäutige Orkdamen ein großes Kissen, ein Horn und eine goldene Karaffe mit Wein.

„Danke, aber Saft oder Wasser wäre mir lieber!"

„Ihr wollt doch wohl nicht meine Gastfreundlichkeit ausschlagen? Oder, Feldherr?"

Jan nahm das Horn mit Wein und ließ sich langsam auf das Kissen sinken.

„Was wollt ihr mit mir bereden?", fragte Jan nachdem er am Wein gerochen hatte. Streng roch dieser, als hätte man ihn falsch gelagert.

„Uns über den Krieg mit euch unterhalten. Deswegen und wegen dem Silbernen sind die Orks in das Land gekommen. Erzählt bitte alles was für uns wichtig sein könnte."

Jan schaute in die Runde der Orks, die sich in einem Kreis gesetzt hatten. Er holte tief Luft und erzählte was er wusste, bis auf einmal draußen ein großes Geschrei losbrach.

„Was ist da los? Schau nach wer unsere Ruhe stört!", befahl Gul und machte eine Handbewegung zu einem der zuhörenden Orks. Noch bevor dieser das Zelt verlassen konnte stand Jan auf und sagte: „Das ist Kotoga."

Als er aus dem Zelt raustrat, gefolgt von denen die mit im Zelt saßen, sahen sie wie Kotoga mit dem braunen Orkdrachen Krisha kämpfte. Sie hatten sich auf die Hinterbeine gestellt und drückten ihre Pranken ineinander. Krisha war größer als Kotoga und so war der Silberne etwas im Nachteil.

< Kotoga was ist los? Brauchst du Hilfe? >, fragte Jan und legte die Hand an den Griff seines Schwertes.

< Nein alles gut. Mutter meinte nur das es besser wäre dass ich mich mal mit einem größeren Drachen messen sollte falls sich einer gegen mich stellt. Mach dir keine Sorgen, es ist wie Dein Training. Wir verletzten uns nach Möglichkeit nicht. >

< Sei bloß vorsichtig! >

Der Tag von Vanessa

Nachdem Jan die Uniform genommen hatte und weg war, ging Vanessa zum Ausgang der Festung und stand auf der Straße.

„Was mach ich jetzt nur?", murmelte sie leise vor sich hin. „Ich könnte zu meinen Eltern gehen... Ja, das mach ich. Sie wollen sicher wissen wie es mir geht und machen sich garantiert Sorgen."

Also marschierte Vanessa los durch die engen Gassen der Straße. Sie vermied es gesehen zu werden, da sie als Frau mit Rüstung und Waffe sehr auffiel. Die Straßen waren gut besucht, was Vanessa sehr vorsichtig sein liess.

Endlich erreichte sie das Haus ihrer Eltern und sah das riesige Loch, das noch immer im Boden klaffte. Es war provisorisch mit Holzplanken abgedeckt worden, damit man die Straße wieder benutzen konnte und die Anwohner in ihre Häuser kamen.

„Ach du heiliger.... so groß hatte ich das nicht in Erinnerung." Vanessa´s staunte über die Tiefe und die Breite des Loches.

„Groß, nicht wahr?"

Vanessa wirbelte herum und schaute einem ihrer Nachbarn in die Augen. „Ach, Du bist es!"

„Was ist passiert Vanessa? Deine Eltern sagen keinen Ton über diesen Abend als Du mit dem Feldherren und seiner Drachenfamilie weggeflogen bist und nun stehst Du in einem Lederpanzer samt Schwert neben mir!"

„Auch ich kann darüber nicht sprechen. Tut mir Leid, aber ich habe geschworen Stillschweigen zu bewahren. Was hast du denn gehört oder gesehen? Vielleicht kann ich Dir das eine oder andere bestätigen."

„Auf der Straße munkeln die Leute dass sie einen Drachen aus der Gruft geholt haben", lachte der Mann lauthals auf.

„Wie richtig du liegst!", dachte sich Vanessa und lächelte mit. Laut aber sagte sie: „Nein mein Guter, ein Drache war es gewiss nicht. Aber ich weiss inzwischen dass es von größter Bedeutung ist dass ich doch kein Wort sage. Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag."

„Danke, Dir auch. Und grüße deinen Großvater."

„Mach ich." Mit diesen Worten ging sie zu ihrer Haustür. Sie klopfte an und ihre Mutter öffnete die Tür ein Stück. „Ja?", fragte sie durch den Schlitz bevor sie aufblickte und sah, dass es ihre Tochter war. „Vanessa!", rief die Mutter während sie die Tür aufriss und ihre Tochter in die Arme schloss. „Komm rein mein Kind."

„Herold! Komm schnell! Vanessa ist zurück!", rief sie nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte.

„Kind, wie geht es Dir?" Ihr Vater war aufgebracht und schaute an Vanessa runter.

„Mir geht es gut, danke. Nur ein bisschen hungrig bin ich."

„Geh in die Küche. Ich hole Großvater und wir unterhalten uns dort weiter."

Nach einer kurzen Zeit saßen sie alle in der Küche während Vanessas Mutter etwas zu Essen über der Feuerstelle kochte.

„Erzähl Kind. Was ist Dir widerfahren?"

„Also", begann Vanessa und schnallte ihr Schwert vom Gürtel ab um es neben sich an die Wand zu lehnen, „Jan und Kotoga sind einfach nur großartig. Er hat mir gezeigt was man mit Magie bewirken kann und lehrte mich das Kämpfen. Oder besser, er tut es immer noch. Kotoga hat mir erzählt wie man mit einem Silbernen und mit Drachen allgemein umgehen sollte damit sie einem friedlich gestimmt sind. Dann haben wir heute..." Sie stockte in ihrem Satz, da sie nicht wusste ob sie von dem Krieg erzählen sollte. Es konnte gut sein dass ihre Eltern darauf ihr Sachen packten und mit allem Hab und Gut verschwanden. „...habe ich heute ein Geschenk bekommen." Sie griff nach dem Schwert und zog es aus der Scheide raus.

„Zeig mal her!", grummelte der Großvater und entriss Vanessa das Schwert.

„Großvater, nein!"

Zu spät! Er hielt die Waffe bereits am Griff und erstarrte in der Bewegung als sich das Schwert verformte und zu einem Säbel wurde wie er ihn vorher besessen hatte. Er ließ es sofort wieder fallen nachdem er sich wieder bewegen konnte und schreckte von dem Stuhl auf.

„Magie! Diese Waffe ist von Magie durchzogen. Wo hast du sie her?"

„Ein Geist gab sie mir!"

„Ein Geist?", fragte die Mutter verwundert und ergriff ebenfalls das Schwert um es Vanessa zurückzugeben. In dem Moment als sie ihre Hände um den Griff legte erstarrte auch sie und der Säbel wurde kurzer und breiter. Es verwandelte sich in einen Dolch.

„Ich glaube das Schwert akzeptiert nur bestimmte Leute", sprach Vanessa und nahm den Dolch aus den Händen ihrer Mutter, worauf es sich wieder in seine ursprüngliche Form verwandelte.

„Es passt sich seinem Besitzer an. Aber als ich es bekommen habe konnte Jan es nicht anfassen ohne von einem Blitz getroffen zu werden. Dass ihr ihn ohne weiteres führen könnt bestätigt meine Vermutung nur!"

„Kind, sei bloß vorsichtig mit dem Ding. Wer weiss welcher böser Fluch auf dieser Waffe liegt!"

„Ich glaube auch das weiss ich schon. Als wir... Ach was soll´s. Als wir im Angesicht des Feindes standen konnte ich nicht mehr aufhören zu kämpfen bevor der letzte gefallen war."

„Feind?"

„Ja Mutter! Feind! Wir werden bald in einem Krieg ziehen. Aber bitte bleibt und lauft nicht weg. Jan, Kotoga, Seraphine und ich werden euch beschützen."

„Wir werden bleiben und uns den Kampf anschließen!" Der alte Mann sprang wieder von seinem Stuhl auf den er sich gerade gesetzt hatte. Im nächsten Moment stöhnte er aber bereits und hielt sich eine Hand in den Rücken.

„Bleib ruhig Vater. Denk an deinen Rücken", mahnte die Mutter und drückte ihn wieder in den Stuhl.

„Das braucht ihr nicht. Jan hat bereits seine Reiter ausgeschickt um die Drachen des Landes zu versammeln. Außerdem sind die Elfen, Zwerge und Orks auf unserer Seite. Wir werden es schaffen wenn ihr an uns glaubt. Wir werden nicht zulassen dass irgendjemandem etwas passiert", versuchte Vanessa selbstsicher zu erklären, doch der Klang in ihrer Stimme ließ sie selbst daran zweifeln. „Ich sollte jetzt wieder gehen, denn ich habe schon zuviel gesagt und euch verunsichert. Außerdem muss ich mich noch mit Seraphine unterhalten."

Vanessa stand auf und schnallte ihr Schwert wieder an den Gürtel. All der Protest der Eltern dass sie bleiben sollte half nicht. Sie wollte gerade zur Tür hinaus aus als ihre Mutter ihr einen Beutel mit gekochten Fleisch in die Hände drückte, Vanessa noch einmal um den Hals fiel, und sagte: „Pass auf dich auf und lass dich mal wieder blicken."

„Mach ich Mutter. Und denkt daran: Kein Wort zu den anderen! Es muss unter allen Umständen vermieden werden dass eine Panik aufkommt."

Vanessa riss sich los und ging über die Holzplanken zurück auf die Straße wo ihr Weg sie zurück zur Höhle führen sollte.

Der Tag von Kotoga

Auch Kotoga verließ die Festung, allerdings auf dem Flugweg. In der Luft fühlte sich der Drache einfach wohler als am Boden. Sein Magen knurrte schon seit einiger Zeit, doch unterdrückte er es erfolgreich.

„Ich werde später jagen gehen", dachte er sich als er die Stadt überflog und die Menschen unter sich sah wie diese geschäftig ihrem Treiben nachgingen. „Blöde Zombies. Das ist wie in dem einen Film den Jan gesehen hatte. Zuerst war es nur eine Mutprobe von der kleinen Gruppe, die auf dem Friedhof übernachten wollten, doch dann stiegen die Untoten aus ihren Gräbern und haben einen nach dem anderen gefressen. Zum Glück können wir uns dagegen wehren. Wäre das heute in Jan´s Welt passiert, hätten sie wahrscheinlich nicht so viel Glück und würden viele Tote zu beklagen haben."

Kotoga vermied es in Jan´s Gedankenwelt einzudringen und den Namen des Films zu erforschen. Er wollte ihn nicht stören oder von der wichtigen Unterhaltung mit dem Grafen ablenken. Also flog er zurück zu seinem Heim. Dort hörte er bereits das Stöhnen eines weiblichen Drachen. Verschreckt über den Anblick dass sein Vater auf der Silbernen hing landete Kotoga auf dem Vorsprung.

„VATER!", brüllte er ihn an. „Was machst du da?"

„Ihr die Flügel zurechtrücken. Sie ist steif wie ein Stein." Furok hing mit seinem Körper auf Seraphine und drücke mit der Pranke gegen ihren Flügel um den Muskel zu dehnen.

Kreischend und winselnd schaute Seraphine zu Kotoga und dann verlegen auf den Boden.

Lolith grinste derweil als sie zu ihrem Sohn ging. „Komm mein Sohn, wir müssen uns unterhalten."

„Über was?"

„Das sage ich Dir wenn wir unterwegs sind. Bei dem Geschrei kann man sich nicht richtig unterhalten."

Lolith ging an Kotoga vorbei und sprang vom Vorsprung runter in die Tiefe um kurze Momente später ihre Flügel aufzureißen.

Total perplex schaute Kotoga noch ein letztes mal zu seinem Vater, der den linken Flügel von der silbernen Drachendame mit seinem Pranken fast einmal über den Rücken gedrückt hatte. Dann folgte er seiner Mutter in den Himmel.

„Was ist denn Mutter?", wollte er wissen als er aufgeschlossen hatte.

„Zum einen wollte ich dich fragen wie es gelaufen ist."

„Nicht so gut. Wir hatten Probleme mit einem Nekromanten. Ich will eigentlich nicht darüber reden wenn es dir Recht ist."

„Natürlich mein Sohn." Lolith flog etwas dichter an ihren Sohn ran um nicht gegen den Wind anbrüllen zu müssen. „Das was ich Dir jetzt sagen werde und was Du gleich machen wirst wird Deinem Vater nicht gefallen. Ich bitte Dich deswegen Stillschweigen darüber zu bewahren. Aber Du solltest anfangen mit größeren Drachen zu kämpfen."

„Ich und mit größeren kämpfen? Wieso?"

„Es ist schon häufig genug vorgekommen, dass einer der Drei Großen von einem älteren, größeren und erfahreneren Drachen angegriffen und besiegt wurde. Um das zu verhindern musst Du lernen mit größeren und stärkeren zurecht zu kommen. Falls Dein Vater oder ich mal nicht mit Dir einer Meinung sind, solltest Du wenigstens in der Lage sein uns zu überwältigen."

„Aber ich kann euch doch nicht angreifen!" Kotoga war entsetzt und brachte etwas Abstand zwischen sich und seine Mutter. „Das geht doch nicht dass ich euch wehtue. Ich greife meine Eltern nicht an!"

„Das musst Du aber vielleicht mal. Wir haben es bisher vermieden einem unserer Kinder dies beizubringen aus Angst sie könnten uns aus der Höhle vertreiben. Aber bei Dir ist es wichtig dass Du es kannst. Du wirst kämpfen müssen, ob es Dir passt oder nicht."

„Soll ich Dich jetzt und hier angreifen?"

„Nein! Noch nicht. Später werden wir beide einen Übungskampf austragen. Aber zuerst solltest Du dich mit einem messen der nur etwas größer ist als du. Ich habe den Drachen der Orks beobachtet als er heute Morgen auf die Jagd geflogen ist. Er wäre der Richtige für dich."

„Krisha? Also soll ich ihn fordern? Ich weiss nicht. Es behagt mir nicht dass ich mit einem größeren kämpfen soll, auch wenn es nur aus Spaß oder Training ist."

„Du musst aber! Stell dir vor Furok wird wild und greift dich an. Entweder er tötet dich oder, wenn du überlebst, stirbt er weil er dich angegriffen hat ohne um deine Erlaubnis zu fragen. Er wird dann zu deinem erklärten Feind und die ganze Welt wird ihn jagen."

„Sehe ich ein. Aber ich will es trotzdem nicht!" Nach einem Augenblick der Ruhe akzeptierte Kotoga jedoch den Vorschlag mit den Worten: „Hast du ihn schon gefragt oder soll ich das gleich machen?"

„Ich werde doch mit keinem anderen Drachen sprechen der nicht zu meiner Familie gehört! Seraphine bildet die Ausnahme, weil ihr beide mich darum gebeten habt."

„Dann fliege ich jetzt zu den Orks. Bis später Mutter."

„Viel Glück!", rief Lolith ihrem Sohn hinterher der bereits abgedreht war und auf das Orklager zuflog.

Dort angekommen landete er auf einem kleinen freien Feld mitten zwischen den Zelten, direkt vor dem braunen Drachen.

„Hoffnungsträger!", begrüßte Krisha Kotoga. „Ich freue mich Dich zu sehen."

„Danke ganz meinerseits." Kotoga wollte weitersprechen, ließ aber bedrückt den Kopf hängen. „Ich... ich habe eine Bitte an Dich. Meine Mutter meinte dass ich mich mit einem größeren Drachen messen soll. Und da Du im Moment der einzige größere..."

„Ich weiss um die Problematik der Drei Großen. Natürlich übe ich mit Dir, Feldherrendrache!"

„Und wie stellen wir das an? Ich habe keine Erfahrung damit gegen größere zu kämpfen."

„Wenn Du erlaubst greife ich Dich an und Du musst dich nur verteidigen. Sorge dafür dass ich Dich nicht treffe und versuche dann mein Gewicht gegen mich zu verwenden!"

„Okay, dann fang an."

Kotoga spreizte die Flügel, so wie er es schon häufiger bei Kodiak gemacht hatte. Mit erhobenen Kopf beobachtete er Krisha, der nun auf ihn zustürmte und ihm den Kopf in den Hals rammte. Kotoga torkelte zurück. Bevor er sich wieder fangen konnte erhob sich Krisha auch schon und stand auf den Hinterbeinen. Er wollte sein gesamtes Gewicht auf Kotoga niederfallen lassen um ihn zu Boden zu drücken. Kotoga wich im letzten Augenblick aus und der Braune fiel zu Boden. Nun stellte sich Kotoga auf die Hinterbeine und tat es dem erneut aufsteigenden Drachen gleich. Ihre Pranken donnerten aneinander und sie drückten sich gegenseitig in die Erde. Kotoga war kräftig, aber Krisha war kräftiger und behielt die Oberhand.

< Kotoga was ist los? Brauchst du Hilfe? >, hörte der Silberne die Stimme seines Bruders.

< Nein, alles gut. Mutter meinte nur dass es besser wäre wenn ich mich mal mit einem größeren Drachen messe, falls sich einer gegen mich stellt. Mach Dir keine Sorgen, es ist wie Dein Training. Wir verletzten uns nach Möglichkeit nicht. >

< Sei bloß vorsichtig! >

„Immer doch!", zischte er zwischen den Zähnen hindurch und drehte den Körper nach links um Krisha von sich abzuwehren. Dieser rollte zur Seite und begrub einige Zelte unter seinem Rücken.

„Entschuldigung!", rief Kotoga verlegen. „War keine Absicht, Krisha!"

Dieser rappelte sich auf und schaute auf die zerdrückten und durchlöcherten Zelte. Fetzen und verschiedene Gebrauchsgegenstände hingen an seinen Stacheln.

„Zum Glück waren sie leer, sodass ich niemanden getötet habe. Wir sollten etwas weiter weg gehen. Hier ist es etwas eng für zwei solche Riesen wie uns!"

„Einverstanden. Lass und zum See fliegen. Dort haben wir mehr Platz als hier."

Der Tag von Seraphine

„Sie sind wieder zurück", sagte die junge Silberne zu Furok, der ihr die Flügel dehnte und dafür auf ihren Rücken geklettert war. Den ganzen Tag zuvor hatte sie sich strecken und verkrümmen müssen um ihre Beine, den Schwanz und den Hals zu dehnen. Alles war recht unterentwickelt, weil sie fast ihr gesamtes Leben in der Gruft verbracht hatte.

„Wir machen trotzdem weiter. Heute Nacht werden wir beide zum See runtergehen und Dich dort waschen. Dafür musst Du allerdings laufen können, auch wenn es Dir schwer fällt. Ich halte es keinen Tag länger mit deinem Gestank aus!", fauchte Furok als er seine gesamte Kraft aufbringen musste um ihren Flügel weiter zu dehnen.

„Danke für die Blumen! Du bist wirklich liebenswert Furok", stöhnte sie, als sie das typische Geräusch von schlagenden Flügeln hörte.

„VATER! Was machst du da?" Kotoga war gelandet und schaute verwundert was dieser auf der Silbernen tat.

„Ihr die Flügel zurechtrücken. Sie ist steif wie ein Stein."

Als sich Furok dann mit seinem gesamten Gewicht gegen ihre Flügel lehnte wurde es ihr zu peinlich und schaute weg nachdem sie Kotoga angesehen hatte.

„Und das in seiner Anwesenheit!", dachte sie sich unter Kreischen und Winseln. „Das darf doch nicht wahr sein! Eigentlich wollte ich ihn bitten mit zum See zu kommen, damit er seine Eltern unter Kontrolle halten kann."

Als Seraphine dann erneut aufblickte sah sie nur noch wie der Silberne mit seiner weißen Mutter davonflog.

„Schade! Ich dachte... AAAUUU! Nicht so feste!"

„Selber Schuld. Hättest Du dich nicht in der Gruft versteckt sondern wärst sofort als du laufen und reden konntest zu meinen Söhnen gekommen, wäre Dir dieses Schicksal erspart geblieben."

„Es war nicht meine Schuld!"

„Wessen denn sonst? Und sag jetzt nicht die von Vanessa. Selbst Kotoga lässt sich nicht alles von Jan gefallen. Er hat seinen eigenen Kopf."

Beleidigt senkte sie den Kopf und schaute aus der Höhle während Furok von ihr abließ und sich streckte.

„Das sollte reichen. Versuch mal Deine Schwingen zu spannen und schlag mit ihnen."

Doch Seraphine reagierte nicht, sondern starrte weiter zum Vorsprung.

„Ich rede mit Dir!"

„Entschuldige! Ich habe dir nicht zugehört, Furok", schreckte sie aus den Gedanken hoch.

„Du findest meinen Sohn interessant. Stimmt´s?"

„Was geht Dich das an?"

„Viel, wenn man bedenkt das ihr beide eigentlich noch als Jungdrachen zählt."

„Sind wir aber nicht. Wir sind gleich alt und gleich groß. Der einzige Unterschied ist, dass er einen gut gebauten Körper hat und ich nur ein verkrüppeltes Etwas bin."

„Dafür machen wir beide diese Übungen ja, um Deinen Körper in Form zu bringen. Aber ich bin trotzdem dagegen dass Du dich in der kommenden Zeit der Liebe mit meinem Sohn zusammen tust."

„Das ist mir vollkommen gleichgültig was Du willst oder denkst! Ich werde ihn fragen wenn der Zeitpunkt günstig ist."

„Wage es meinem Sohn das Herz zu brechen und ich breche dir Deines."

„Drohe mir nicht sondern mach weiter. Was muss ich tun um einen guten Körper zu bekommen?"

„Ich sagte dir gerade dass du mit deinen Flügeln schlagen sollst."

Seraphine öffnete ihre Flügel und spannte sie so weit sie nur konnte.

„Ich sehe schon. Das wird noch ein hartes Stück Arbeit mit Dir, meine liebe Silberne!", stöhnte Furok als er sah das ihr rechter Flügel nur halb so hoch kam wie der linke. „Egal jetzt. Fang an zu schlagen."

Sie tat wie Furok es wollte und schlug mit den Flügeln. Allerdings war kein Rhythmus zu erkennen und sie kam schnell außer Atem.

„Warum muss das nur so anstrengend sein?" seufzte sie leise vor sich hin. „Egal, Hauptsache ich kann schon wieder stehen und laufen. Alles andere wird sich früher oder später von selber ergeben. Für Kotoga nehme ich dieses Opfer gerne auf mich. Ach, hätte ich Dich doch schon früher getroffen. Als Spielgefährte wärst Du bestimmt gut gewesen. Aber nein, ich mit meinem Holzkopf und der Feigheit von Vanessa haben es uns selber zuzuschreiben dass wir bald fast unvorbereitet in einen Krieg ziehen. Blöder Fluch der Drei Großen. Ich will ihn als Partner wenn die Zeit der Liebe gekommen ist! Egal, wer sich dann in meinem Weg stellt wird beseitigt. Ob Furok, Jan oder Vanessa. Niemand wird mich davon abhalten ihn für mich zu gewinnen!"

Inzwischen hatte sie einen gewissen Rhythmus gefunden und ab und zu sogar mit den Vorderbeinen vom Boden abgehoben.

„Na siehst du! Ist doch gar nicht so schwer", lobte Furok. „Und bald wirst du fliegen wie wir es können."

Stöhnend und hechelnd krachte sie wieder zu Boden und ließ die Flügel schlapp hängen.

„Ruh dich jetzt etwas aus. Soll ich Dir was zu fressen besorgen?"

„Eine Pause und etwas zu fressen wären toll."

Furok ging los und stellte sich auf dem Vorsprung.

„Du Furok?"

„Ja Seraphine?"

„Danke für all deine Mühen und Sorgen die Du um mich hast."

„Bitte. Aber ich tue dies nicht für Dich, sondern für Kotoga und Jan. Würde es nach mir gehen wärst du schon längst nicht mehr hier!"

„Trotzdem will ich Dir danken. Ich werde bald eine gute Führerin sein so wie deine Söhne gute Führer sind!"

Die Legende des silbernen Drachen 31

Die ersten Ankömmlinge Nachdem Kotoga mit Krisha weggeflogen war standen Jan und die Orks vor dem verwüsteten Schlachtfeld der Drachen. Mit einem Nicken sah Jan den beiden nach, drehte sich dann um und ging zurück zu dem Zelt in dem sie ihre...

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Die Legende des silbernen Drachen 29

Einer Feldherrin würdiges Schwert „Wie soll ich das nur meinem Großvater erklären? Er bringt mich um!" „Keine Sorge Vanessa, die Waffe wäre sowieso nicht für dich geeignet gewesen. Sie war zu dünn für die Kraft die in uns steckt. Du hast doch...

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Die Legende des silbernen Drachen 28

Überredet! \< Willst du den beiden von deinem Traum erzählen? \>, fragte Kotoga nachdem sie in der Luft waren. \< Ich weiss nicht. Einerseits wäre es ein gutes Druckmittel für Seraphine, falls sie weiter zicken wird. Andererseits haben sie...

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