Die Welt des goldenen Mondes - Kapitel 16: Ereignisse am See

Story by Meister Fuchs on SoFurry

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#16 of Die Welt des goldenen Mondes - Band 1: Der Letzte der Lougarou


Hallo ihr Lieben!!!

Wie immer wünsche ich euch jetzt viel Spaß beim Lesen!

Viele liebe Grüße von eurem Meister Fuchs :3

Kapitel 16: Ereignisse am See (endgültige Version vom 04.02.2015)

Am nächsten Morgen wachte Reiga als Erster auf. Während er sich am See etwas frisch machte, öffneten auch Kiba und Aris langsam die Augen. „Guten Morgen", wünschte Kiba seinem Leitwolf, als er neben ihm ans Ufer trat um zutrinken. „Guten Morgen. Hast du das letzte Nacht mitbekommen?", erkundigte sich Reiga, worauf der Wolf das Trinken unterbrach und antwortete: „Ja. Wir haben es alle mitbekommen. Es ist sehr traurig. Es tut mir unendlich leid für den Jungen." „Ja, der arme Kerl. Das wird bestimmt eine harte Zeit für ihn. Es ist wohl besser wir lassen ihn in Ruhe ausschlafen", gab Reiga darauf zurück.

Nachdem er nochmal einen Schluck aus dem See getrunken hatte, fragte Kiba: „Was machen wir wegen Frühstück? Ich habe Hunger und den Magen von Aris und Maus konnte ich eben auch hören." Reiga sah sich um, überlegte kurz und antwortete: „Ich denke mal in einem Naturschutzgebiet wird es etwas mehr Jagdbeute geben. Versucht etwas Größeres zu fangen. Hmmm, warte mal - ich glaub, ich hab da eine Idee."

Der Wolf schaute ihn etwas verwirrt an und Reiga begann zu erzählen: „Ihr werdet zwei Teams bilden. Du mit Maus und Tiger mit Aris. Wir machen einfach ein kleines Spiel daraus. Das Team, das als erstes etwas Größeres erlegt, einen Hirsch oder so, gewinnt und darf sich von mir etwas wünschen. Gebt mir ein Zeichen, wenn ich eure Beute holen kann. Heult am besten einmal damit ich euch finde."

Kiba fragte schweifwedelnd: „Wir dürfen uns was wünschen? Egal was?" Reiga bemerkte seine plötzliche Freude und antwortete: „Ja egal was und wenn ich es erfüllen kann, dann mache ich das natürlich." „Was ist mit Rika?", fragte der Wolf erneut, worauf Reiga wieder antwortete: „Die bleibt hier. Ich will, dass sie da ist, wenn Thomas aufwacht." Kiba nickte, weckte die beiden noch schlafenden Wölfe und machte sich mit ihnen und Aris auf die Jagd. Kiba erklärte den drei Wölfen alles, worauf Maus fragte: „Egal was?" Als Antwort bekam er nur ein Nicken und so machten die Teams sich auf die Suche. Natürlich wollte jeder von ihnen gewinnen und sich einen Wunsch erfüllen lassen, jedoch erwies sich das als schwerer als gedacht.

In der Zwischenzeit war Reiga etwas spazieren gegangen und Thomas träumte von seinem Großvater. Rika war bereits wach, als Thomas kurz darauf aufwachte. Auch er hatte das Hinterteil der Wölfin als Kopfkissen benutzt, da der Rucksack doch deutlich zu unbequem war und hatte sich im Schlaf feste an Rika geklammert. Diese fragte mit sorgenvoller Stimme: „Bist du wach?" Langsam kam der Junge zu sich und antwortete daraufhin mit einem betrübten: „Ja." „Wie geht es dir?", fragte sie erneut, worauf Thomas antwortete: „Es geht so. Ich hab von meinem Großvater geträumt. Er ist mir im Traum erschienen."

Die Wölfin leckte ihm besorgt über die Wange und fragte: „Was ist passiert? Hat er etwas gesagt?" Der Junge streichelte ihr dankend über den Kopf und erzählte: „Ja. Er hat gesagt, dass ich nicht um ihn trauern soll, er habe den Tod bereits erwartet und wäre nun endlich frei. Er hat auch jetzt erfahren, was geschehen wird und ist glücklich darüber, dass ich bei Reiga bin."

Rika war etwas erleichtert, als sich plötzlich ein Lächeln über das Gesicht des Jungen zog. „Anscheinend hat er das Paradies entdeckt und ist nun mit all jenen vereint, die er verloren hatte. Außerdem hat er Recht. Traure nicht zulange, sondern lebe weiter, das ist auch sicher sein Wunsch", ergänzte sie. Thomas nickte ihr lächelnd zu und gab ihr einen Kuss auf die Nase, bevor er sie umarmte und sich in ihr Fell kuschelte. Reiga war derweil damit beschäftigt sich an einem Baum zu erleichtern, als ihm plötzlich ein bekannter Geruch in die Nase kam.

„Kann das sein?! Wollen die auch zum See?", fragte er sich selbst, verschloss dabei seinen Hosenstall und rannte zurück zum See. „Riechst du das auch Rika? Sind das Kiba und die Anderen?", fragte Thomas die Wölfin vor sich, worauf diese sich kurz umsah und antwortete: „Ja, ich rieche es, aber nein sie sind es nicht."

„Wie kannst du es Wagen einen Menschen an unseren Teich zu führen und auch noch mit ihm zu sprechen? Dafür wirst du sterben! Ihr Beide werdet jetzt sterben!", rief eine tiefe raue Stimme. Thomas und Rika schauten sich um und innerhalb von Sekunden waren sie von mehreren Wölfen umzingelt. Schnell waren die Beiden aufgestanden und gingen in eine Abwehrhaltung über. Die fünf Wölfe dagegen fletschten die Zähne, knurrten und fixierten sie genau. Ein Sechster, gut gebauter stattlicher Wolf mit einer großen Narbe über dem rechten Auge, trat vor und präsentierte sich stolz vor Thomas und Rika, die daraufhin erwiderte: „Du solltest wissen, dass kein Wolf einen anderen töten darf!"

Der Wolf mit der Narbe knurrte, fletschte ebenfalls die Zähne und konterte: „Es sei denn, er ist eine Gefahr für unser Volk oder verrät uns an die Menschen. Dieser Mensch allein ist schon eine Gefahr für uns alle und du hast ihn auch noch hierher geführt!" Rika schaute kurz zu Thomas und sprach lachend: „Du bist noch dümmer, als du aussiehst, wenn du glaubst, dass mein Thomas eine Gefahr für unser ganzes Volk ist!"

Beleidigt knurrte der Wolf ihr entgegen, rannte auf sie zu und rief dabei: „Jetzt wirst du sterben!" Rika sah ihn immer näher kommen und machte sich schon für ihr Ende bereit, da stellte sich Thomas plötzlich vor sie, um sie zu beschützen. „Geh aus dem Weg, Thomas! Er wird dich töten!", rief die Wölfin, doch er antwortete nur: „Auf keinen Fall! Ich beschütze dich mit meinem Leben!"

Der Wolf setzte zum Sprung an und flog auf den Jungen zu. Dieser kniff die Augen zu und erwartete den Tod. Zehn Zentimeter vor seinem Gesicht, stoppte der Wolf im Flug und landete wieder auf seinen Pfoten. Thomas öffnete langsam die Augen und sah, dass Reiga den Wolf an der Schweifwurzel gepackt und ihn so aufgehalten hatte. „Keine Sekunde zu früh, Reiga!", rief er und wich dabei etwas zurück, um zum Wolf Abstand zu gewinnen. „Ja, ist mir aufgefallen", entgegnete der und ließ dabei den Schweif des Wolfes langsam los. Dieser sah zu dem Menschen nach hinten und brüllte: „Was fällt dir ein du wertloses Stück Dreck! Wie kannst du es wagen mich anzufassen!"

Blitzschnell drehte er sich dabei um und griff Reiga an. Mit einem kräftigen Sprung schnellte er auf ihn zu. Dieser wich ihm jedoch natürlich locker aus und noch während der Wolf an ihm vorbeiflog, geschah alles Weitere im Bruchteil einer Sekunde und damit wie in Zeitlupe. Erstaunt schaute der Wolf zu Reiga zurück und sah wie dieser mit der Hand ausholte.

Im nächsten Moment traf die Hand des Menschen sein Hinterteil mit voller Wucht, was ihn um einiges schneller nach vorn fliegen ließ und er bei der Landung über seine eigenen Pfoten stolperte. Zweimal überschlug er sich, bevor seine Schnauze sich tief in den Boden grub wobei sein Hintern für einige Sekunden steil nach oben ragte. „Das war für die Beleidigung!", rief ihm Reiga zu, worauf der Wolf wütend den Dreck aus seiner Nase schnaubte und langsam aufstand.

Die fünf übrigen Wölfe hatten bereits ihre Schweife eingeklemmt und winselten leise vor sich hin. „Was ist denn mit euch los?", fragte der Wolf mit der Narbe, worauf ihm Reiga antwortete: „Sie haben bereits erkannt wer und was ich bin." Der Wolf entgegnete knurrend: „Wer solltest du mickriges Menschlein denn schon großartig sein!" Reiga konzentrierte sich etwas und löste ein Bisschen die Verwandlung aus. Er zeigte seine scharfen Reißzähne und mit den goldenen Wolfsaugen starrte er den Wolf an, wedelte dabei etwas mit dem Schweif und knurrte mit tiefer Stimme: „Das war eben nur ein Klaps, kleiner! Wenn du mich noch einmal beleidigst, dann scheuer ich dir richtig eine!"

Der Wolf wurde unter seinem Fell kreidebleich. Thomas dagegen ging kurz etwas durch den Kopf: „Nur ein Klaps? Was ist dann wenn er richtig...? Oh Mann - irgendwas sagt mir, dass ich das nicht erleben will." Geschockt und völlig entgeistert, starrte der Wolf Reiga an und um ein Haar, hätte er sich sogar nass gemacht. Blitzschnell klemmte er sich den Schweif zwischen die Beine und bettelte winselnd um Verzeihung: „Bitte vergebt mir! Ich konnte ja nicht ahnen wer ihr seid, Meister Lougarou!"

Reiga entspannte sich wieder, grinste kurz zu Thomas und Rika rüber und sprach schließlich: „Schon gut. Ihr könnt euch erheben und wieder beruhigen. Mein Name lautet übrigens Reiga." „Habt tausendfachen Dank, Meister", rief der Wolf sofort und fügte kurz daraufhin noch hinzu: „Es ist uns eine unglaubliche Ehre mit euch sprechen zu dürfen." Es erstaunte Reiga schon sehr wie viel Respekt der Wolf auf einmal hatte, allerdings beunruhigte es ihn auch, denn es war nicht nur Respekt. Er konnte deutlich spüren, dass der Wolf enorme Angst vor ihm hatte. Die anderen Wölfe versammelten sich hinter ihrem Leitwolf und Reiga fragte: „Nun, wie lauten denn eure Namen?" Der Wolf mit der Narbe antwortete: „Mein Name lautet Arkady und das ist mein Rudel." Nach einander stellte er seine Freunde vor: „Die Namen meiner Mitstreiter lauten Darius, Lenos und Fellnan. Unsere weibliche Begleitung ist die wundervolle Mara und die bezaubernde Nita."

Die fünf Wölfe verbeugten sich vor Reiga und dieser erwiderte darauf: „Freut mich sehr euch kennen zu lernen. Nun meine Begleiter sind größten Teils nicht da, außer den Beiden hier. Das sind Rika und Thomas." „Freut uns ebenfalls sehr. Verzeiht bitte, dass wir euch angegriffen haben. Wir haben auf dem Weg hierher einige Spuren entdeckt und auch andere Wölfe gewittert. Es sind drei oder?", entgegnete Arkady immer noch sehr eingeschüchtert, was auch Reiga bemerkte. „Nein - vier. Sie sind im Moment auf der Jagd und kommen wohl erst heute Nachmittag oder heute Abend zurück."

Reiga setzte sich neben seinen Rucksack, holte sich ein Stück von dem Rauchspeck raus und antwortete auf die fragenden Blicke: „Ihr könnt euch gern zu mir setzen und mir ein bisschen von euch erzählen, wenn ihr wollt." Arkady und Nita kamen langsam näher, gingen an Rika und Thomas vorbei und setzten sich vor Reiga, der schon dabei war den Speck zu essen. Die anderen Vier tranken kurz etwas Wasser und verteilten sich ein Bisschen. Mara und Darius legten sich unter einem Baum schlafen, während Lenos und Fellnan sich mit Rika und Thomas unterhielten. „Ich nehme mal an ihr wollt auch in der Vollmondnacht durch das Portal gehen, richtig?", fragte Reiga neugierig die beiden Wölfe vor sich, während er sich weiter kleine Stücke des Specks abschnitt und diese verspeiste.

Arkady antwortete: „Ja das ist richtig, Meister Reiga." Dieser nickte und schaute daraufhin kurz zu der Wölfin neben ihm. Sie sabberte etwas und starrte auf seinen Speck. Er schätzte sie auf etwas älter als Maus und im Vergleich zu den Anderen, war sie eher zierlich gebaut, hatte jedoch ein sehr schönes und gepflegtes Fell. Als Arkady das Grinsen von Reiga sah, schaute er zu Nita und knurrte etwas verärgert: „Hey - komm zu dir! Starr ihn nicht so an, das macht man nicht und hör auf zu sabbern!" Die Wölfin erschrak natürlich und wollte grade um Verzeihung bitten, da fiel ihr Reiga schon ins Wort: „Schon gut. Das ist nicht schlimm. Möchtest du etwas von dem Fleisch haben?"

Nita begann mit dem Schweif zu wedeln und antwortete freudig: „Ja bitte, Meister Reiga." Er gab ihr den Rest des Specks, was sich die Wölfin natürlich sofort schmecken ließ. „Vielen Dank. Ihr seid sehr großzügig, Meister!", erwiderte sie und Arkady stimmte ihr zu: „Ja das seit ihr wirklich. Meister Reiga - darf ich euch eine Frage stellen?" Der schaute ihn verwundert an und antwortete mit einem Grinsen: „Frag ruhig, ich beiße dich schon nicht." Arkady nickte und fragte daraufhin: „Warum seit ihr so freundlich und großzügig zu uns, Meister?" Reiga fragte verwirrt: „Warum sollte ich es denn nicht sein?" Der Wolf antwortete sofort: „Na ja, wir haben immerhin versucht Thomas und Rika zu töten und ich habe euch sogar beleidigt und angegriffen."

Reiga begriff worauf er hinaus wollte und entgegnete: „Das mit Rika und Thomas war nur ein Missverständnis. Du wolltest den See und dein Volk beschützen und für die Beleidigung hast du bereits deine Strafe bekommen. Also warum sollte ich böse mit euch sein?" „Ja schon, aber...", doch Reiga fiel ihm ins Wort und entgegnete: „Nichts aber. Es ist alles okay." Er streckte seine Hand nach dem Wolf aus, weil er ihn streicheln wollte, doch Arkady senkte sofort den Kopf, legte die Ohren an und winselte leise. Reiga nahm seine Hand langsam zurück und schaute den Wolf an. Seine Augen waren von Angst erfüllt und sofort spürte Reiga wieder dieses mulmige und ungute Gefühl, das er auch gespürt hatte. Es machte ihn traurig, denn er wollte auf keinen Fall, dass ein Wolf solche Angst vor ihm hatte.

Im Schneidersitz saß er auf dem Boden neben seinem Rucksack, deutete auf die Stelle vor sich und forderte: „Arkady, setz dich bitte mal hierhin, genau vor mich." Der Wolf erhob sich langsam und befolgte den Befehl natürlich. Nita und die Anderen beobachteten das Geschehen genau und fragten sich was Reiga wohl vorhatte. Mit gesenktem Kopf und angelegten Ohren saß Arkady vor Reiga und winselte leise. Er schaute den Wolf kurz an, der schon vor Angst etwas zitterte. „Warum? Warum hat er eine solche Angst vor mir? Nur wegen dem von vorhin, das kann doch nicht sein oder?", dachte er sich und hob dabei langsam seine Hände.

Reiga legte sie auf die Schultern des Wolfes und sah wie dieser dabei zusammen zuckte. Mit der rechten Hand hob er vorsichtig den Kopf von Arkady an und sagte dabei mit ruhiger Stimme: „Man sagt die Augen sind die Fenster zur Seele, deswegen will ich, dass du mir jetzt in die Augen schaust." Arkady tat es, hatte aber noch immer die Ohren angelegt und deswegen stellte Reiga sie mit seinen Händen auf und begann ihn dahinter zu kraulen. Dem Wolf entfuhr ein kurzes Murren, er schaute ihn jedoch weiter ängstlich an. Immer tiefer versank Arkady in den Augen des Lougarou, erblickte darin seine Seele und hörte kurz darauf seine sanfte Stimme: „Achte mich, respektiere mich, aber bitte - fürchte mich nicht."

Rika und Thomas lächelten sich kurz an, denn so was in der Art hatten sie schon fast erwartet. Arkady und auch die anderen Wölfe seines Rudels waren davon aber natürlich vollkommen überrascht. Der Wolf schaute den Lougarou vor sich verwundert und irritiert an. Er konnte es nicht so wirklich verstehen, warum er das jetzt gesagt hatte. Reiga streichelte ihm ein paar Mal über den Kopf und antwortete auf ihre fragenden Blicke: „Bitte habt keine Angst vor mir. Auch wenn ich ihm Körper eines Menschen stecke, so ist meine Seele dennoch die eines einfachen Wolfes genau wie die eure und es tut mir im Herzen weh zu sehen, dass ihr Angst vor mir habt."

Dem stolzen Wolf mit der Narbe wurde auf einmal ganz warm ums Herz. Reiga konnte sehen wie die Angst aus den Augen von Arkady verschwand und sich kurz daraufhin ein Lächeln im Gesicht des Wolfes zeigte. „Schon viel besser", erwiderte Reiga und streichelte dabei Arkady nochmal über den Kopf.

Es dauerte nicht lange und alle widmeten sich wieder ihren Dingen. Während Lenos und Fellnan am Ufer des Sees schliefen, war Reiga damit beschäftigt Arkady zu kraulen und zu streicheln. Mara und Nita dagegen, entführten Thomas und Rika für ein Gespräch etwas abseits von den Anderen. Thomas überlegte bereits was die Beiden wohl wollen könnten und musterte sie dabei. Er merkte schnell, dass Nita noch sehr jung sein musste.

Sie war anscheinend die Jüngste im Rudel, jedoch schätzte auch er sie auf etwas älter als Maus. Mara dagegen war schon eine stattliche Wölfin, die wohl schon einiges hinter sich hatte. Thomas sah, dass an ihrem linken Ohr ein kleines Stück an der Spitze abgebissen war. Aus ihrer Art und ihrem Verhalten her verglich er sie mit einer 30-35 jährigen Frau.

Nach ein paar Schritten beschloss Mara, dass es weit genug war und fragte: „Ist Meister Reiga immer so?" Thomas und Rika schauten sich kurz an, worauf er fragte: „Was meinst du?" Mara erwiderte: „Ich meine, ist er immer so freundlich und gutherzig?" Thomas grinste und überlies Rika die Antwort, die daraufhin erklärte: „Ja. Das ist seine Art, obwohl er auch sehr schnell böse werden kann, wenn man ihn reizt." Nun wandte Nita etwas ein: „Ich bin weder in seinem Rudel, noch kennt er mich und dennoch hat er mir etwas von seiner Beute abgegeben." Thomas erwiderte mit einem Lächeln: „Ja so ist er. Durch und durch gut und einfach ein feiner Kerl."

„So was ist selten, auch bei uns Wölfen", konterte Mara und fragte: „Was meintest du mit reizen? Gibt es etwas was wir vermeiden sollten?" Wie aus einer Pistole antwortete Rika sofort: „Ja. Lügen." Thomas lachte kurz und erklärte auf den fragenden Blick der beiden Wölfinnen: „Sie meint, ihr solltet ihn auf keinen Fall anlügen. Egal aus welchem Grund, lügt ihn nicht an. Er kann das absolut nicht leiden und er merkt es auch sofort, wenn ihn jemand belügt." ,,Aha - okay. Gut zu wissen. Danke", erwiderte Nita, überlegte kurz und erkundigte sich dann aber: „Gibt es sonst noch etwas was wir wissen oder vermeiden sollten?" Rika und Thomas überlegten kurz und Rika antwortete: „Nein eigentlich nicht. Das war schon das Wichtigste. Alles andere werdet ihr selbst merken."

Die beiden Wölfinnen nickten ihnen dankend zu und gingen wieder zu den Anderen. Arkady ließ es sich bereits richtig gut gehen. Sehr ausgiebig wurde er von Reiga gestreichelt und gekrault, während sie sich unterhielten. „Wie lange wisst ihr es denn schon, dass ihr der Lougarou seid, Meister?", fragte Arkady, während er weiter zufrieden auf dem Boden lag mit dem Kopf auf Reigas Schoß und sich streicheln ließ.

Der überlegte nicht lange und antwortete: „Seit etwa einem Monat. Ich habe es in der letzten Vollmondnacht erfahren." „Das heißt ihr hab noch nicht mit Meisterin Elesmera gesprochen?", fragte der Wolf erneut, worauf Reiga den Kopf schüttelte und antwortete: „Nein." Arkady nickte, erhob sich und erwiderte auf Reigas verwunderten Blick: „Ich danke euch vielmals für das Streicheln, aber es wird Zeit, dass mein Rudel und ich jagen gehen. Es dämmert bald und so langsam bekomme ich Hunger."

Plötzlich durchzog ein kräftiges Heulen den gesamten Wald. Arkady und sein Rudel schauten verwirrt in die Richtung aus der es gekommen war und kurz darauf fragte Nita: „War das ein Wolf aus eurem Rudel, Meister?" „Ja. Ich habe schon darauf gewartet", erwiderte er und begann sich auszuziehen. Fünf Minuten nach dem ersten Heulen, folgte ein Zweites aus einer anderen Richtung. Arkady war nun vollkommen verwirrt, besonders weil Reiga sich splitternackt auszog. „Warum entkleidet ihr euch, Meister?", fragte Mara. „Wirst du gleich sehen", kam als Antwort von Thomas.

Da Reiga nun mal keine Felltasche hatte, verbreitete sich auch ohne Erregung etwas von seinem Geruch in der Luft und das sorgte besonders bei den weiblichen Wölfen für gewisse Reaktionen ihres Körpers. Rika konnte sich beherrschen, denn sie war es ja praktisch schon gewöhnt, für Nita und Mara allerdings war es neu. Es war nur wenig Duft, den Reiga unmerklich verströmte, jedoch reichte dieser vollkommen aus um die beiden unvorbereiteten Wölfinnen zu betören. Da Nita aber noch nicht bereit für Welpen war, atmete sie mehrmals kräftig durch und konnte dann damit umgehen und sich schnell wieder beruhigen. Mara jedoch wurde innerhalb von Sekunden feucht und konnte ihre Erregung nur schwer verbergen.

Schwer atmend versuchte sie sich unter Kontrolle zu halten, während ihr Herz raste und ihr fast aus der Brust zu springen schien. Reiga bekam davon nichts mit, denn er konzentrierte sich auf etwas anderes: „Mehr Kraft. Ich brauche mehr Kraft." Wenige Sekunden später setzte die Verwandlung ein. Während sein Körper immer größer wurde, wuchs das Fell überall in Sekunden, seine Arme und Finger wurden länger und bekamen die scharfen Krallen, während sich sein Kopf verformte und eine gewaltige Schnauze bildete. Das riesige Maul wurde schnell erfüllt von den blitzenden und rasiermesserscharfen Zähnen. Die Ohren wanderten nach oben, bildeten die typische dreieckige Form und auch an ihnen wuchs ebenfalls etwas Fell.

Ein tiefes Knurren entstieg dem Körper, als die Verwandlung vollendet war. Die sechs erstaunten Wölfe und dabei besonders Arkady, durchfuhr eine elektrisierende Welle, die ihre Körper lähmte und ihnen das Nackenhaar aufstellte. Mara wurde dadurch nur noch heißer. Sie bebte vor Erregung, was nun auch Rika bemerkte. Reiga drehte sich zu Arkady, der bereits wieder den Schweif zwischen den Beinen hatte und ihn mit offenem Maul fassungslos anstarrte.

Die tiefe raunende Stimme des Wolfsmenschen ließ die Umgebung beben, als er fragte: „Reicht deinem Rudel und dir ein Hirsch?" Doch Arkady konnte nicht antworten. Er war immer noch gelähmt von Reigas Erscheinung und besonders von seiner Stimme. Dieser bemerkte es und sah, dass der Wolf wieder den Schweif eingeklemmt hatte. Er ging langsam auf ihn zu und kniete sich zu ihm runter. Arkady rührte sich nicht einen Zentimeter und keinem seiner Muskeln entfuhr auch nur ein Zucken. Er bemerkte auch, dass jedes Auge von Reiga größer war, als seine eigene Nase.

Der dagegen streckte seinen pelzigen grauen Arm aus, griff um den Wolf herum an dessen Schweif, zog ihn zwischen dessen Beinen hervor und forderte dabei: „Mach dir nicht ins Fell und antworte mir nur auf meine Frage. Reicht euch ein Hirsch ja oder nein?" Er schaute Arkady in die Augen und sah, anders als er es erwartet hatte, diesmal keine Spur von Angst. Reiga streichelte dem Wolf mit seinen riesigen befellten Händen über den Kopf. Dieser wurde dadurch wieder wachgerüttelt und antwortete stotternd: „J-ja, Meister Reiga." Der nickte, erhob sich und verkündete in die erstaunte Runde: „Ich bin gleich wieder da." Wenige Sekunden später rannte er auch schon in die Richtung aus der das erste Heulen gekommen war.

Langsam beruhigte sich die Atmosphäre am See wieder und die Wölfe entspannten sich. „Wow! Er hatte doch gesagt, dass er noch nicht bei Meisterin Elesmera war. Wieso kann er sich dann verwandeln?", fragte Lenos verwundert. „Beeindruckend nicht wahr? Er hat es allein herausgefunden. Inzwischen beherrscht er sogar beide Verwandlungsarten", antwortete Rika, woraufhin Arkady entgegnete: „Sogar - sehr beeindruckend. Das war das erste Mal, dass ich einen Lougarou als Wolfsmenschen gegenüber gestanden habe. Ich hoffe, dass er niemals auf mich richtig wütend ist. Der kann einem ja ohne Probleme den Kopf abbeißen." Thomas lachte kurz und erwiderte: „Du musst ihn mal als reinen Wolf sehen, das ist noch viel besser." Arkady nickte ihm immer noch etwas geschockt zu und versuchte sich dabei wieder zu beruhigen.

Reiga war derweil bereits bei den stolzen Siegern des kleinen Spiels angekommen. Es waren Kiba und Maus, die als Erste einen Hirsch erlegt hatten. „Glückwunsch! Ihr habt gewonnen." „Danke. Wir haben gehört, dass auch die anderen Beiden ihr Signal gegeben haben, willst du erst dort hin und später den Hirsch holen?", fragte Kiba, doch Reiga legte sich das Tier über die rechte Schulter und antwortete: „Nein. Ich kann auch problemlos zwei Hirsche tragen. Rennt ihr schon mal zurück zum See, da wartet eine Überraschung auf euch. Bis gleich." Noch bevor die Zwei irgendetwas fragen konnten, war Reiga schon weg und rannte zu Tiger und Aris. „Und weg ist er. Na dann, gehen wir!", rief Kiba zu Maus rüber und rannte los. „Okay!", kam von dem, der Kiba hinterher lief und fragte: „Was denkst du ist das für eine Überraschung?" „Keine Ahnung! Bei Reiga weiß man nie was kommt!", rief Kiba zurück.

Reiga war natürlich bereits bei Aris und Tiger angekommen und fragte: „Und wo ist euer Hirsch?" „Wir konnten leider keinen finden. Das Einzige was wir erlegt haben, sind diese zwei Hasen", antwortete Aris und fügte kurz darauf hinzu: „Als wir das Signal gehört haben, dachten wir uns, dass wir dich besser her holen um es dir zu sagen." Reiga nickte, griff sich die beiden Hasen und erwiderte: „Ist okay - dann muss ich halt schnell noch einen erlegen gehen. Macht euch auf den Weg zum See, dort wartet eine Überraschung auf euch."

Und auch diesmal war Reiga schon weg, bevor die beiden Wölfe etwas fragen konnten. „Warum will er denn noch einen erlegen? Einer reicht doch für uns", fragte Aris etwas verwirrt, worauf Tiger nur entgegnete: „Woher soll ich denn wissen, was der sich schon wieder denkt. Vielleicht steigt ihm die Kraft ja zu Kopf!?" „Na das will ich nicht hoffen - immerhin hängt unsere Zukunft an ihm", konterte Aris, der dabei los lief und gefolgt von Tiger nur: „Bitte erinnere mich nicht daran!", als Antwort bekam.

(c) by Meister Fuchs (Micki the Fox)

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