Start a new life 2
Kapitel 2: Erleichterungen
Cynder und ich waren gerade auf den Weg zu mir nach Hause, als ich einen kurzen Umweg machte, um nachzuschauen, ob das Auto meiner Mutter -obwohl sie eigentlich arbeiten war- nicht doch schon auf dem Parkplatz stand. Ich schaute mich auf den Plätzen um, als sich meine Augen vor Schreck weiteten und ich das Auto von meiner Mutter auf den weit entferntesten Platz sah. Ich merkte, wie sich ein Schauer über meinem Rücken legte und langsam bis zu den Beinen runterfloss. Mir fuhren Gedanken durch den Kopf, wie wohl meine Mutter reagieren würde, wenn sie wusste, dass ich weg war. Ich fing an zu zittern vor Stress, was sich aber wieder legte, als ich umdrehte und Cynder in ihren Augen sah. Sie zeigte mir, dass ich einen Grund hatte weshalb ich gehen musste. Ich hatte nun jemanden, dem ich helfen musste. Cynder verscheuchte meine Angst und ich bekam durch sie mehr Selbstvertrauen.
Die Tür meiner Wohnung machte ein lautes Klicken, was meine Mutter nicht überhören konnte.
„Nico, komm mal bitte her!" hörte ich meine Mutter stinksauer rufen.
Ich bekam direkt einen Schock, der aber nicht mehr so schlimm wie der Vorherige war. Ich schluckte die Angst beruhigt runter.
„Warte hier, Cynder..." flüsterte ich ihr zu, als sie mir auch schon mit einem leichtem Lächeln zunickte. Ich öffnete die Tür und sah meine Mutter auf der Couch sitzen. Sie schaute mich mit wütendem, sorgvollem Gesicht an.
„Wo warst du?! Ich hab dich angerufen und du bist nicht ran gegangen, weil dein Handy aus war! Hab ich dir überhaupt erlaubt rausgehen zu dürfen?!", schrie sie mich an, „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht...!"
„Es tut mir leid... Sorry... Aber... Ich hatte einen Grund warum ich nicht zu Hause bleiben konnte. Ich hatte eine innere Stimme gehört, der ich gefolgt bin und..." ich stoppte kurz.
„Und was?" fragte sie mich mit erhobener Augenbraue.
„...und habe dann Cynder gefunden." Sie schaute mich verwirrt an.
„Wer ist Cynder?" fragte sie mich mit ungläubiger Mine.
„Cynder... komm bitte rein." sagte ich ruhig, während Cynder aus dem Flur kam und etwas unruhig zum Boden schaute und sagte:
„Ich bin Cynder, der letzte überlebende Drache dieser Welt."
Ich schaute Cynder an und dankte ihr mit einem Nicken, dafür, dass sie mir beim Erklären geholfen hat. Doch ich merkte schnell, dass meine Mutter nichts mehr sagte und Cynder mit langem Gesicht anstarrte. Ich versuchte mir das Lachen zu verkneifen, da es nicht immer passiert, dass ich meine Mutter so sehe. Ich versuchte jedoch die Stille zu brechen und um sie auf die Erde zurück zu holen.
„Mum... Kann Sie vielleicht bei uns bleiben...? Sie hat nämlich niemanden mehr, an dem sie sich wenden kann. Denn ihre Eltern sind...... tot..." fragte ich und erklärte es meiner Mutter. Ich schaute auf den Boden vor Mitleid für Cynder und wartete auf eine Antwort. Aber sie sagte vorerst nichts. Doch dann:
„Sie kann gerne bleiben." ich zuckte kurz zusammen und spürte wieder ein Glücksgefühl in der Brust und Cynder und ich sahen wieder zu meiner Mutter auf, die uns auch schon freundlich anlächelte.
„Aber mein Beileid, Cynder... so heißt du doch, oder...? Es tut mir in der Seele weh, das zu hören... Wir werden es dir so gut und schön wie möglich bei uns machen. Oder, Nico?" fragte sie mich unerwartet. Doch ich antwortete sofort:
„Ja." und fing an zu lächeln.
„Also.", fing meine Mutter wieder an zu sprechen,
„Wenn du schlafen willst, zieht einer von uns abends die Couch unten raus, damit du mehr Platz hast. In der Küche liegt immer was zu Essen und das Badezimmer ist direkt neben dem Eingang. Falls du was brauchen solltest, dann frag uns. Wir helfen dir gerne."
Ich schaute nun Cynder an und merkte, wie Glücklich sie wurde. Sie fing vor Freude an zu weinen. Sie konnte sich nicht mehr halten und wollte zu Boden fallen, aber im letzten Moment klammerte ich mich um sie und hielt sie fest. Sie legte ihren Kopf auf meine Brust und sie ließ alle Gefühle raus. Sie war endlich wieder glücklich. Jetzt wo sie wieder welche hatte, mit denen sie leben konnte.
Es war nun 21:00 Uhr und ich begann langsam die Couch für Cynder fertig zu machen, damit sie bequem schlafen konnte.
„So. Jetzt kannst du dich reinlegen. Ich hole dir eben noch ein Kissen dann hast du es bequem." sagte ich, nachdem ich fertig war. Ich ging aus dem Wohnzimmer und suchte ein gutes Kissen, als Sie mir mit glücklichem Gesichtsausdruck hinterher schaute. Nach kurzer Zeit kam ich wieder und gab ihr ein großes Federkissen.
„Ich bin eben noch duschen. Dann geh ich auch schlafen.", sagte ich ihr, „Ich wünsche dir mal gute Nacht."
„Ja, dir auch." sie lächelte mich an. Ich wurde wieder rot und bekam ungewohnte Gefühle, die mir aber bekannt waren. Aber ich dachte mir, dass ich nie so viel Glück haben werde, also vergaß ich es schnell wieder. Ich ging duschen und entspannte mich währenddessen.
Nach einer viertel Stunde duschen war ich fertig und ging langsam ins Bett. Ich war total übermüdet und ließ mich ins Bett fallen. Ich führte mir noch einmal vor Augen, was alles Schönes passiert ist. Ein Traum war mir in Erfüllung gegangen. Endlich hatte ich jemanden den ich beschützen wollte. Cynder hatte mir innerhalb ein paar Stunden geholfen, das Leben zu leben, und immer nach vorne zu schauen. Sie hatte mein Selbstvertrauen gesteigert. Ich war so glücklich. Ich schloss gerade meine Augen als ich die Tür öffnen hörte. Ich saß mich langsam auf, als ich merkte wie auf einmal Cynder in der Tür stand und flüsternd fragte:
„Kann ich vielleicht bei dir schlafen...? Nur diese eine Nacht, bitte..." sie wurde auf einmal rot, was bei mir nicht grade anders war.
„Ich fühle mich einsam ohne dich..."
Ich wurde nun noch roter und es herrschte kurz Stille, dass ich meinen eigenen Herzschlag hören konnte. Ich versuchte mich zu überwinden:
„Komm zu mir, wenn du willst..." sagte ich, als ich auch schon die Decke hob. Mit einem strahlenden Lächeln kam sie vorsichtig zu mir und legte sich zu mir ins Bett. Ich drehte mich um und versuchte einzuschlafen. Plötzlich bemerkte ich eine Hand die sich an mich ran bewegte. Ich drehte mich gerade wieder um, als Cynder mich schon in ihrer Umarmung hatte. Ich wurde nun am ganzen Kopf rot. Aber erst jetzt merkte ich wie schön sie aussah. Ich sah direkt auf ihre geschlossenen Augen und bemerkte ihre wundervollen Gesichtszüge.
„Einzigartige Schönheit..." dachte ich mir.
„Du siehst wunderschön aus..." flüsterte ich.
„Danke, Nico..." hörte ich plötzlich.
„Was?! Sie ist noch wach??! Verdammt...!" dachte ich mir in Panik. Ich wusste nicht, dass sie noch wach war. Ich versuchte meine Aufregung zu verbergen. Dann -wie eine Erlösung- verlor ich alle Panik, als ich nur noch das warme Gefühl eines Kusses spürte, der mir direkt auf den Mund gegeben wurde. Ich wusste nicht was um mich geschah und bekam kein Wort mehr aus dem Mund.
„Ich wünsche dir eine wunderschöne, gute Nacht, Schatz..." sagte sie mir noch mit liebevoller Stimme, bevor sie sich näher an mich ran drückte und einschlief. Ich wurde nun wieder von den wundervollen Gefühlen überwältigt. Es war liebe. Die Liebe zu Cynder. Ich war das erste Mal Überglücklich über mein Leben. Ich hatte endlich jemanden gefunden, den ich liebe. Ich wollte ab jetzt nie wieder die Gedanken pflegen, mich umzubringen. Diese Gedanken sind nun endlich vorbei. Und das nur dank Cynder.
„Danke, Liebes. Ich liebe dich..." flüsterte ich ihr noch ins Ohr, bevor ich meine Augen schloss und einschlief.