Schattenherz Teil 16
#16 of Schattenherz Teil 1-28
„So langsam kann ich mich an das Soldatenessen gewöhnen.", meinte Shiba als er in eine der Rationen biss. Die Meinung konnten die anderen nicht wirklich teilen, da sie lieber nach unten auf´s Land wollten um dort etwas „normales" zu essen. Seit fast einem Tag verweilte die Valkyr im Himmel über Zion, kurz nachdem sie eher unsanft aus der Zwischendimension in der sie sich zuvor befanden herausrutschten.
Zusammen mit Rak berieten Fenix, Red und Azere wo sie als nächstes hinfliegen sollten. „Es bringt nichts in einer der Städte des südlichen, westlichen oder östlichen Königreich zu fliegen.", meinte Rak. „Wieso? Sie sehen doch alle gleich aus?", fragte Red neugierig. „Das letzte was ich weiß, und das ist fast zweihundert Jahre her ist das sich die nördlichen und westlichen Königreiche im Krieg mit dem Osten und Süden befanden.
Als Heros, Rain und Ranbu diese Welt verließen stürzten sich der Norden gerade in den Krieg mit Athena, der einzigen noch neutralen Stadt dieses Krieges. Während des ersten Angriffs starb Ivena, eine gute Freundin der drei und die Dinge nahmen ab da ihren Lauf. Es jetzt zu erklären würde zu lange dauern weshalb ich damit jetzt aufhören möchte und vorschlage, nach Athena zu fliegen.", antwortete Rak und zeigte in Richtung Norden, wo Athena lag.
„Und warum sollten wir jetzt nach Athena fliegen?", fragte Azere verwundert. Rak erklärte, dass Athena schon immer ein Anlaufhafen für die verlorenen und neuen war, da würde es doch passen, wenn sie dort als erstes einmal einen sicheren Hafen hätten von dem sie ihre Suche nach Rubino aus in aller Ruhe tätigen können, vor allem wollte er von diesem Schiff, da er sich langsam eingeengt fühlte.
„So geht es mir auch um ehrlich zu sein.", erwiderte Red. „Ich lasse Kurs auf Athena setzen.", sagte Fenix, bat Rak mit ihm zu kommen und ging dann zur Brücke während Red und Azere zu den anderen gingen um die gute Nachricht zu überbringen.
Die Valkyr ging etwas tiefer, hatte eine Höhe von etwa 15 Kilometern über der Erde und überflog das Land. Ranbu stand auf dem Schiffsdach und lies den Wind durch seine Haare wehen als sich Raio zu ihm gesellte. „Ein bisschen stürmisch hier oben oder?", fragte der Sergal ihn woraufhin Ranbu auf den Boden zeigte.
„Wenn ich Shadow richtig verstanden habe hat dieses Schiff eine ziemlich gut durchdachte magische Haftierung. Das bedeutet das nahezu alles an der Hülle haften bleiben kann und auch nur im geringsten ins straucheln zu geraten.", erklärte Ranbu etwas lachend. Raio runzelte nur die Stirn, schüttelte dann den Kopf und stellte sich neben den Drachen, welcher in die Ferne starrte.
„Schon komisch, wieder hier zu sein.", meinte Ranbu leise. „Und das noch so langer Zeit." Raio sah zu ihm und fragte dann, wie es ihm ginge. Es fiel Ranbu schwer die richtigen Worte zu finden um das, was er im Moment fühlte zu erklären; irgendwie fühlte er sich extrem gut endlich wieder in Zion zu sein, doch auf der anderen Seite fühlte er sich grauenhaft, denn alle die er mal gekannt hat, Freunde, Familie und aus den Städten waren seit mindestens hundert Jahren tot.
„Wir haben alle viel verloren.", meinte Raio dann und legte seine Hand auf Ranbus Schulter. „Aber wir werden umso mehr gewinnen wenn wir erst einmal Rubino gefasst haben und ihn bezahlen lassen, versprochen." Ranbu lächelte ihn an, wollte etwas sagen als sie plötzlich etwas hörten, es klang wie ein lautes rauschen.
„Da ist etwas...", sagte eine der Navigatoren und starrte auf das Radar. „Ein, zwei, drei....sechs kleine Schiffe komme auf uns zu!" „Was?!", fragte Azere erschrocken. „Wir werden angriffen!", sagte Rak sofort und zeigte auf die kleinen Luftschiffe, welche plötzlich aus den Wolken auf sie zukamen.
Rak versuchte sie zu erkennen, doch es fiel ihm schwer da er so etwas noch nie hier gesehen hatte. „Sofort die Waffen klarmachen!", befahl Fenix, doch dann bekam er die Anmerkung, dass diese noch immer nicht einsatzfähig seien. „Mist!", fluchte er nur. „Ausweichen und alle Luken schließen!"
„Wartet, Ranbu und Raio sind noch da draußen! Wenn wir die Luken schließen kommen sie nicht mehr rein!", meinte Surasshu welcher gerade auf die Brücke kam. Fenix schüttelte den Kopf und meinte, dass sie wohl schnell genug seien um noch rechtzeitig zur Dachluke zu kommen, worauf er auch hoffte.
„Schnell zur Luke!", schrie Raio, packte Ranbus Arm und wollte mit ihm gerade zur Luke als aus einem der Schiffe drei leicht gepanzerte Gestalten kamen. Zuerst erkannten die beiden nicht was sie waren, doch als sie das Fell und die Reißzähne sahen wussten sie, dass es Sergalen waren! Hinter ihnen befand sich die Luke, welche sich jeden Moment schließen konnte.
„Ihr bleibt schön hier!", schrie einer von ihnen und hielt sein Schwert auf sie gerichtet, während die anderen beiden zur Luke gingen und durch diese hinein wollten. Als diese gerade in die Luke starrten wurde einer von ihnen durch einen Kopfschuss getötet, was dem anderen nur wenige Sekunden darauf auch wiederfuhr und sie leblos von der Hülle glitten.
Der dritte bemerkte dies, drehte sich um und wurde so leicht von Raio überwältigt; mit geballter Kraft schlug ihm der Sergal in den Rücken, packte ihn dann an der Hüfte und warf ihn dann vom Dach, wo er dann nach nur wenigen Metern aus deren Sichtweite verschwand. Als Shiba aus der Lucke guckte sah er die beiden und schrie:"Na los, rein mit euch!"
Ohne zu zögern kamen die beiden zu ihm, kletterten ins Schiff hinein und die Luke schluss dich direkt nachdem Ranbu in sie hineingeklettert war.
„Was zum Teufel ist hier los?!", fragte Ranbu nachdem er mit Raio die anderen erreichte. „Wir werden angegriffen.", antwortete Surasshu hastig als sie plötzlich alle durch eine Erschütterung etwas taumelten. Drei der sieben Schiffe schossen Widerhaken auf das Schiff, welche dessen Hülle durchbohrten und sich darin dann festsetzten während die restlichen vier Schiffe sich hinter die Valkyr begaben und ihre Widerhaken an die Lagerrampe, zogen dann die Haken langsam ein um die Rampe langsam aus ihrer Verankerung zu reißen.
„Du wollen in den Hangar rein!", schrie der Pilot aufgebracht. „Und nicht nur da!", fügte Azere hinzu als er die Alarmleuchten der Hülle hell aufleuchten sah. Die drei Schiffe welche sich an der Hülle festgeankert hatten rissen die Hülle so weit auf, dass eine Person problemlos hindurchrutschen konnte, was dann auch schließlich geschah.
In nur kürzester Zeit befanden sich etwa zwanzig Sergalen, bewaffnet mit Messer, Schwertern, Äxten und Schusswaffen an Bord und stürmten gewaltsam das Schiff, Deck für Deck. Zwei von ihnen waren im untersten Deck, wo sie zunächst einige Besatzungsmitglieder angriffen bis sie Noah und Raudina sie zu sich lockten.
„Wenn ich bitten darf.", bat Noah sie und zog sein Schwert. Raudina nickte nur und schon griffen die beiden an. Die siegessicheren Sergalen wussten garnicht wie ihnen geschah als die beiden auf sie zustürmten, hinter ihnen wieder auftauchten und sie mit klaffenden Wunden zu Boden fielen.
Die beiden Geretteten dankten ihnen nur, vor allem da sie gerade noch rechtzeitig kamen. „Jemanden sterben zu lassen liegt leider nicht in meiner Natur.", sagte Noah mit einer freundlichen Stimme als drei weitere Sergalen kamen. „Und weiter geht's.", meinte Raudina lächelnd und machte sich bereit.
Ein weiterer Sergal ging alleine durch die Gänge als er plötzlich vor einer Quartier, hinter der ein Wimmern hörte stehen. Kichernd öffnete er die Tür, doch er sah nichts und ging dann hinein. „Ist hier jemand?", fragte er hechelnd als sich die Tür hinter ihm schloss. Schnell drehte er sich um, sah in das Gesicht eines Mädchens und bekam als Antwort einen Rapier durch den Magen gerammt.
„Betrete niemals den Raum einer Dame wenn diese sich gerade umzieht!", sagte Lyra als sie ihre Waffe aus dem Sergal zog, die Tür öffnete und ihn dann hinauswarf. Beinahe stolperte Shiba über diesen, schaute in Lyras Zimmer und sah diese ohne ein Oberteil im Raum stehen. „Musst du dich ausgerechnet jetzt umziehen?!", fragte er genervt.
„Ich war ja auch fast fertig als mir der da auf die Klamotten geblutet hat!", beschwerte Lyra sich und zog sich etwas neues über. Danach ging sie zu Shiba, welcher mit offenen Mund dastand. „Sabbern kannst du später, lass uns erstmal aufräumen!", meinte sie als sie über den Sergalen stieg und dann mit Shiba weiter durch das Schiff ging. „Ich habe nicht gesabbert!", erwiderte er als er ihr folgte.
Fenix ging mit Azere und Red zum Brückenausgang; „Sobald wir hier raus sind verriegelt ihr die Brücke und lasst niemanden herein.", sagte Fenix und zog sein Schwert. „Das ist ein Befehl!" „Ja wohl mein Lord.", erwiderte der Pilot, wartete bis die drei den Raum verließen und verriegelte ihn danach.
Rai wollte die Tür des Quartiers gerade öffnen als Aqua ihn daran erinnerte, dass beide angewiesen wurden, das Zimmer nicht zu verlassen. „Ich weiß nicht wie es dir geht aber ich kann es kaum abwarten ein paar Sergalen die Kehle aufzuschlitzen!", erwiderte Rai mit einem merkwürdigen funkeln in den Augen bevor er schließlich die Tür öffnete und ihm ein wütender Sergal entgegen kam.
„Da haben wir auch schon unseren ersten Kandidaten!" Mit einer geballten Faust voll mit elektrischer Energie schlug er dem Sergalen ohne zu zielen auf den Kehlkopf, woraufhin dieser würgend zu Boden fiel, Blut spuckte und dann regungslos am Boden liegen blieb. „Kurz und schmerzlos, so mag ich das.", meinte Rai lächelnd als ein weiterer Sergal von hinten auf ihn zu kam.
Dieser wollte gerade zum Schlag ausholen als er von einer Ladung Wasser zu Boden geschleudert wurde. Erst in letzter Sekunde bemerkte Rai es, sah den Sergalen hinter sich am Boden liegen und fragte Aqua, warum er ihn nicht getötet hatte. „Im Gegensatz zu dir töte ich niemanden der zu dumm zum leben ist.", antwortete Aqua und verlangte von Rai, den am Boden liegenden Sergalen nicht zu töten.
Dieser seufzte nur, rollte mit den Augen und willigte ein. Danach sah er ins Quartier, wo der vermummte Junge saß. „Wir müssen ihn um jeden Preis beschützen.", sagte er was Aqua recht witzelnd kommentierte:"Bei den Gegnern dürfte das keine Schwierigkeit darstellen." Gerade als Aqua aus dem Quartier trat hörten sie ein lautes krachen und sahen aus dem Fenster.
Die verbliebenen Luftschiffe rissen die Laderampe aus ihrer Verankerung, zogen diese herunter und schossen weitere Enterhaken in das Schiff; sich verkeilten sich an mehreren Stellen, zwei trafen sogar jeweils einen Wassertank und rissen diese auseinander, was sofort auf der Brücke gemeldet wurde.
„Tank Eins und Drei sind soeben auseinander gebrochen!", berichtete einer der Navigatoren, was dem Piloten Kopfschmerzen bereitete. „Na herrlich!", meinte er widerum verärgert. Die Sergalen glitten über die Seile an den Haken in den Hangar des Schiffes, gaben der Verstärkung Deckung bis schließlich rund dreißig Sergalen dort waren; zusammen mit den rund fünfzehn welche im Schiff verteilt waren waren es mindestens vierzig Sergalen an Bord der Valkyr.
„Holt euch was ihr kriegen könnt und lasst niemanden am Leben!", schrie ihr Anführer, welche eine auffällig geschmückte Rüstung und hetzte seine Leute in das Schiff. Die drei Richter begaben sich zum Hangar; auf ihrem Weg jedoch wurden sie von einigen Sergalen eingekesselt. „Aus dem Weg!", schrie Red und stürzte sich auf sie, während die anderen beiden weiter zum Hangar gingen.
In der Zwischenzeit begannen die Sergalen, Meter für Meter des Hangar nach Wertsachen zu durchsuchen als einige von ihne vor dem letzten noch heilen Wassertank standen. „Wetten wenn wir den kaputt machen gibt's ´ne fette Dusche?", fragte einer von ihnen lachend, woraufhin die anderen nur lachten.
„`Ne Dusche wär mal wieder nötig!", meinte ein anderer lachend, nahm sein Schwert und rammte es dann in den Tank hinein. Der Stich war dermaßen stark, dass die kleinen Risse die er mit sich zog sich so schnell ausbreiteten, dass der Tank nach nur einer Minute zerbrach, eine große Menge Wasser aus ihm strömte und die Sergalen beinah aus dem Schiff spülte. Kurz darauf lachten die Sergalen laut, auch die anderen waren durch diese plötzliche Explosion mehr als aufgeschreckt worden, doch danach lachten sie genau so herzlichst wie ihre drei Kameraden.
Doch plötzlich hörten sie ein leises atmen, was nicht von ihnen kam. „Was ist das denn?", fragte einer von ihnen als das atmen lauter wurde. Der Sergal ging ein paar Schritte zu den Resten des Tanks, versuchte etwas in dem kargen Licht zu erkennen als er plötzlich ein violettes Paar Augen starrte.
„Hallo.", hörte er nur und es traten mehrere Gestalten aus dem Dunkel heraus. Sie waren zu siebt, sechs Männer und eine Frau welche sich zeigten, alle waren sie Haie und sahen auch nicht gerade glücklich aus. „Seit ihr die Typen welche unser Schläfchen gestört haben?", fragte einer von ihnen. Sämtliche Sergalen im Raum hörten auf zu kramen, umstellten die Truppe und richteten ihre Waffen auf sie.
Im selben Moment betraten Fenix und Azere den Hangar, machten sich kampfbereit als sie die Gruppe Haie an der Stelle wo sich zuvor einer der Wassertanks befand sahen. „Gehören die etwa auch zu den Sergalen?!", fragte Azere laut, woraufhin einige der Sergalen ihre Blicke auf sie richteten.
Die Haie verharrten noch immer ruhig, taten nichts außer dazustehen und zu warten, bis sie plötzlich angriffen. Einer von ihnen zog eine ältere Pistole, schoss damit zwei Sergale nieder als der nächste ein Schwert, welches mehr einer Fischgräte ähnelte von seinem Rücken herholte und damit angriff. Die übrigen Haie nutzten eher den waffenlosen Nahkampf, worin sie recht schnell und ohne große Mühe so gut wie alle Sergalen ausschalteten. Fenix und Azere staunten nicht schlecht als sie diese Gruppe beobachteten wie sie die Feinde scheinbar ohne jede Fremde Hilfe erledigen konnten.
Nur noch der Anführer und zwei weitere Sergalen blieben übrig. „Euch mach ich fertig!", schrie einer der drei, rannte auf einen der Haie zu und wurde von ihm sofort getötet, ein Schwert direkt durch den Magen. Leblos ging er zu Boden, während einer von ihnen auf sie zuging. „Bleib weg von mir du Monster!", schrie der zweite Sergal, hielt sein Schwert zittrig auf den Hai gerichtet.
Doch er ging weiter auf sie zu, bis sie kurz davor standen aus dem Schiff zu fallen. „Eure Entscheidung, ergebt euch oder sterbt.", sagte der Hai, lies ein Schwert erscheinen und richtete es auf sie. Plötzlich rief Fenix, das er aufhören soll; der Hai sah zu ihm, was der Anführer als Gelegenheit zum Angriff sah und mit seinem Schwert zuschlug.
Er wollte ihm den Kopf abschlagen, aber er schwang sein Schwert zu früh in seine Richtung, weswegen er lediglich seine Wange schnitt und dann seine Chance verspielt hatte. Der Hai sah zu ihm, fasste sich an die angeschnittene Wange, bewegte seine Hand dann zu seinen Augen und sah das Blut an ihr. „Dann also der Tod.", sagte er, schwang seine freie Hand doch kurz bevor er angreifen konnte schrie jemand:"Warte, Storm!"
Der Hai schreckte auf, brach seinen Angriff ab und sah nach hinten, als er Zero zwischen den beiden Richtern erblickte.
Fortsetzung folgt.....