Tales of the Jackalope, Teil 2

Story by mryia jackalope on SoFurry

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Tales of the Jackalope 2

Es war der naechsten Morgen. Viskis erwachte er durch das Klingeln an der Haustuer. Noch schlaftrunken stand Viskis auf, gaehnte lautstark und griff nach einem Bademantel, den er sich schnell ueberzog. Es klingelte erneut, als er grade dabei war, die Haustuer zu oeffnen.

"Oh, Guten Morgen, ich haette da ein Paket fuer den Meister Rasjok. Bist du neu hier?" Die Person, die mit einem grossen und offensichtlich schweren Paket vor ihren Fuessen vor der Tuer stand, war offensichtlich die Postbotin. Er identifizierte die Kreatur als Waschbaermorph, knapp 1,70 Meter gross, hell-dunkelgrau strukturiertes Fell mit dieser bezeichnenden 'Augenbinde'. Und sie war weiblich, hatte gelocktes, dunkles Haar und hellgruene Augen. Und all das steckte in einer blauen Uniform, hinter ihr konnte er einen ebenfalls blauen Kleinlaster ausachen. Er konnte ihr Alter zwar schlecht einschaetzen, aber all zu alt konnte sie noch nicht sein. Sie laechelte und blickte zu dem Paket herunter. Viskis wollte schon etwas sagen, doch da kam Rasjok die Treppe heruntergeschlurft. "Ah, Ayeeka, du bist das. Ist mein Computer endlich da?" Der Hirsch schaute neugierig auf den grossen Karton. "Rasjok, Rasjok... nicht so neugierig, reingucken kannst du immer noch drinnen. Aber dem Gewicht zufolge koennte es schon sein." Sie grinste. "Ayeeka, darf ich dir meinen neuen Schueler und Untermeiter vorstellen: Viskis, ein Jackalope." Viskis reichte der Waschbaeren hoeflich die Pfote. "Ein was?" fragte sie, "Jackalope? Das sind doch diese Fabeltiere, so halb Hase, halb Hirsch, oder? Ich dachte die gaebe es nur in Maerchen... aber dir muss man wohl alles zutrauen, Rasjok, was?" Sie kicherte und musterte den Neuen von oben bis unten. "Ich bin Ayeeka, wie ja wohl nicht zu ueberhoeren war. Ich bringe die Post," stellte sie sich Viskis vor. "Aber gehoert zu einem Jackalope nicht auch ein Geweih?" fragte sie, "Fuer mich siehst du noch aus wie ein Karnickel." Rasjok musste lachen. "Das ist noch im Wachstum, Viskis ist ja grade erst erwachsen geworden. In einer Woche sollte man schon die ersten Ansaetze sehen koennen," meinte der Hirsch und strich seinem Schuetzling ueber den Kopf. "Da bin ich dann aber mal gespannt," erwiederte die Postbotin, "aber jetzt muss ich weiter, die Funkstation weiter oben bekommt auch noch Post." Sie verabschiedete sich und warf noch mal einen flinken Blick auf Viskis, der haette schwoeren koennen, dass sie ihm zugeblinzelt haette.

Viskis gaehnte nochmal und steckte damit auch Rasjok an. "Das die Post auch immer so frueh kommen muss," murmelte er. "Aehem, es ist bereits nach neun, junger Freund." Rasjok hatte das nicht ueberhoert und wies seinen Schueler an, das naechste Mal einen Wecker zu stellen. "Jetzt sollten wir aber fruehstuecken, damit wir fuer den heutigen Unterricht gestaerkt sind." Ohne dazu aufgefordert worden zu sein, packte Viskis das Paket und schleppte es die Treppe hinauf, es war in der Tat nicht nur ziemlich schwer, sondern auch noch sehr unhandlich. "Wo soll das Ding hin, Meister?" "Oh, aehm, stell es bitte ins Arbeitszimmer, ich kuemmere ich dann nachher drum. Bist du eigentlich schon geduscht? Du siehst zerzaust aus." Rasjok wirkte noch immer etwas erschoepft, gestern schien wirklich ein heftiger Tag gewesen zu sein. "Nein, ich bin durch das Klingeln wach geworden und hatte mir nur schnell den Bademantel uebergeworfen." Rasjok grinste. "Du haettest ihn besser verschliessen sollen, kein Wunder dass Ayeeka dich so lange betrachtet hat." Viskis schaute an sich herunter und stellte zu seinem Erschrecken fest, dass der Mantel vorne leicht offen war und so alle wichtigen Teile gut sichtbar waren. "Ach du sch..." Er biss sich auf die Lippen. "...das ist mir aber peinlich." Rasjok klopfte ihm auf die Schulter und beruhigte ihn. "Keine Sorge, das brauch dir nicht peinlich sein. Und Ayeeka machte auch nicht unbedingt den Eindruck, als ob es ihr unangenehm gewesen waere. Jetzt geh erstmal Duschen, dann sehen wir weiter."

Als Viskis vom Duschen zurueck kam, hatte Rasjok schon alles fuer ein grosses Fruehstueck vorbereitet. Es duftete nach frischen Broetchen, und auf dem Tisch waren diverse Sorten Marmelade und andere Brotaufstriche aufgereiht. "Ah, da bist du ja wieder, hau rein, es gibt viel zu tun heute."

Viskis ass, bis kein Kruemel mehr in ihn hineinpasste. "Meister, ich bin satt. Ist es in Ordnung wenn ich frage, was gestern los war?" fragte er waehrend er seinen Teller beiseite schob. "Nicht jetzt, Viskis, nicht jetzt." Rasjok seufzte. "Ich bin auch fertig. Kannst du schon mal abraeumen, dann hole ich die Utensilien fuer heute." Viskis nickte und machte sich an die Arbeit. Er beschloss auch, nicht weiter zu fragen. Nachdem er das Geschirr in die Spuele getan hatte und die Lebenmittel in den entsprechenden Schraenken verstaut waren, wischte er den Tisch ab, damit der Unterricht beginnen konnte. Rasjok schleppte eine Tasche mit allerlei Krimskrams an, dann lud er sie auf dem grossen Tisch aus. Unter anderem kam ein dickes Stueck Seil, wieder ein Bleistift, ein Wuerfelbecher nebst Wuerfeln, ein Set Spielkarten und ein Kompass zum Vorschein. "Fangen wir am besten wieder mit dem Bleistift an," meinte Rasjok und spitzte den Stift noch schnell an. "Ich denke, du weisst, was du tun sollst." Viskis nickte, stellte den Bleistift vorsichtig auf die Spitze und hielt ihn nur mit zwei Fingern fest. Rasjok beobachtete mit kritischem Blick, wie Viskis sich anfing zu konzentrieren, kurze Zeit spaeter die Augen zusammenkniff und leicht zitterte. Dann nahm Viskis vorsichtig seine Finger vom Stift und Rasjok war positiv ueberrascht, als der Stift auf der Spitze stehen blieb. Der erste Schritt war geschafft. Rasjok wollte schon gratulieren und kam naeher, doch Viskis gab ein Zeichen, dass er zurueckbleiben solle. Zuerst begriff er nicht, doch jetzt sah er, wie sich der Stift wie von selbst langsam zu drehen begann, erst linksrum, dann in die andere Richtung. Viskis empfand die Uebung schon etwas leichter als gestern, er brauchte wesentlich kuerzer, um sich zu konzentrieren, und auch weniger Kraft fuer die Drehbewegung. Er beendete die Vorfuehrung und schnappte sich den Stift, bevor dieser Umfallen konnte. "Du hast gestern noch geuebt, stimmts?" Rasjok laechelte. Viskis grinste leicht und nickte. "Na gut, dann koennen wir ja gleich mit den naechsten Schritten weitermachen," sagte Rasjok begeistert.

Bis in den spaeten Abend hinein wurden nun Viskis magische Faehigkeiten trainiert, nur unterbrochen von Mittagessen und Abendbrot. Zu den Uebungen gehoerte es, eine Kompassnadel abweichen zu lassen, Das Fallen von Wuerfeln oder Spielkarten zu beeinflussen oder eine Kleinstausgabe des 'indischen Seiltricks'. Viskis war hochmotiviert bei der Sache, seine magischen Talente voll zu entwickeln. Am schwierigsten war es noch, das Seil schweben zu lassen, doch Rasjok versicherte ihm, wenn er einmal voll ausgebildet sei, koenne er rein theoretisch sogar Berge versetzen, zumindest jedoch sehr grosse Steine. Er demonstrierte sein Koennen eindrucksvoll, indem er fuer einen kurzen Moment den Tisch schweben liess, inklusive der Stuehle und der darauf sitzenden Personen. "Sei aber vorschtig mit solchen Spaessen," ermahnte ihn Rasjok aber gleichzeitig, "die Magie sollte immer nur fuer gute Zwecke eingsetzt werden, ein paar kleine Spaesse sind zwar nicht schlimm, aber wer sie zu oft fuer das Boese einsetzt, gegen den richtet sie sich." Viskis stutzte, alsalles wieder auf seinem angestammten Platz war. "Wie, was sollte den passieren?" Rasjok erklaerte es ihm. "Die Magie ist keine tote Kraft, wie beispielsweise Elektrizitaet. Magie ist lebendig, sie hat manchmal ihren eigenen Willen, ja, selten ist sie sogar unberechenbar. Doch die Magie ist von Grund auf positiv, wer sie nutzen will, um Boeses zu tun, den wird sie bestrafen." Viskis nickte. "Ein gutes, oder besser, schlechtes Beispiel war der Zauberer Couzo, der wollte mit Hilfe der Magie einen Baum faellen, so dass dieser seinen ungeliebten, aber guten Sohn erschluege. Doch die Magie wandte sich gegen ihn, und der Baum fiel auf ihn." "Verstehe," sagte Viskis und nickte. Er trainierte noch ein wenig weiter, bis es ihm sogar gelang, einen kleinen Teller schweben zu lassen. Draussen war es schon lange dunkel und Viskis gaehnte ausgiebig. "Meister, aehm... ich glaube es ist spaet genug. Koennen wir fuer heute Schluss machen?" Rasjok gaehte auch und nickte zustimmend. Viskis nickte muede und stand auf. "Gute Nacht Meister." "Schlaf gut, Viskis."

Die naechsten Tage vergingen alle nach dem gleichen Muster. Um 9 klingelte der Wecker, aufstehen, duschen, anziehen, Betten machen, hoch zum Fruehstueck. Und dann Magietraining von 10 Uhr morgens bis in den spaeten Abend hinein, gegen 13 Uhr gab es Mittagessen und immer um 18 Uhr wurde zu Abend gegessen. Und sein Training machte Fortschritte, so sehr wa er auf die Uebungen konzentriert, dass er das wachsende Geweih auf seinem Kopf schon voellig vergessen hatte. Bis es nach ein paar Tagen wieder zu jucken begann. Es war kurz nach dem Mittagessen, als sich die juckende Stelle erneut bemerkbar machte. "Och noeh," dachte er sich und fuehrte die Krallen zum Kratzen an den Kopf. Jetzt spuerte er, dass die Knubbel in den vergangenen Tagen ordentlich gewachsen sein mussten, er fuehlte zwei jeweils 3-4 cm runde Auswuechse rechts und links, im Inneren hart wie Knochen, aussen von einer samtartigen, weichen Haut ueberzogen. "Rasjok, es faengt wieder an zu jucken" sagte Viskis gequaelt. "Oh, lass mal sehen," antwortete Rasjok und stand auf, um sich die Sache genau anzuschauen.

Zuerst legte er erstmal seine Haende auf die juckenden Stellen und murmelte einen Zauberspruch. Damit war der Juckreiz fuer eine weitere Woche beeitigt. "Ich will ja nicht, dass du dich blutig kratzt," meinte Rasjok freundlich. Dann schaute er sich die Knubbel fachmaennisch an. Sie waren knapp 4 cm hoch und einen Durchmesser von ebenfalls 4 cm. Das obere Ende war aber nicht ganz rund, sondern viel mehr eine Art runde Wulst, wie ein Krater. Innerhalb dieses Wulstkreises war eine kleine Erhebung, aus der sich schon bald ein ganzes Geweih entwickeln wuerde. Die Rosenstoecke waren also schon fast fertig. "So langsam aber sicher wird es was," berichtete Rasjok, das Jucken haette wohl spaetestens morgen auch von selbst aufgehoert, denn die Rosenstoecke sind so gut wie komplett entwickelt. Das Geweih selbst wird ohne zu jucken wachsen, nur wenn es ausgewachsen ist, faengt es wieder an zu jucken... es ist schon hart als Hirsch." Rasjok lachte und schaute in Viskis' verwirrtes Gesicht. "Meister, wieso sollte es noch jucken, wenn es schon voll ausgewachsen ist?" Fragte er unglaeubig. "Ganz einfach Viskis, weil dann die weiche Basthaut, die das wachsende Geweih mit Naehrstoffen versorgt, abstirbt. Und das juckt dann so lange, bis die tote Haut komplett ab ist." Viskis schuettelte sich. "Brrr... und das alles blueht mir dann wohl auch noch, was?" Rasjok lachte. "Ja, aber nur ein Mal. Wenn du dein Geweih erstmal hast, brauchst du es nicht mehr abzuwerfen, es sei denn du willst es unbedingt. Es ist halt nur etwas kompliziert beim Schlafen, beim Autofahren oder bei der Wahl der Kleidung... noch kannst du T-Shirts und Pullover tragen, doch bald..." Rasjok fuehrte seinen Satz nicht zu Ende, sondern laechelte. "Aber ich finde, so ein Geweih ist auch sehr attraktiv. Es verleiht eine gewisse Wuerde." Viskis fragte nicht weiter nach. Er war vielmehr neugierig darauf, wie wohl sein Geweih aussehen wuerde. Ob es den majestaetischen 16-Ender seines Meisters uebertreffen wuerde? Wohl kaum.

Viskis konnte kaum glauben, wie schnell jetzt sein Geweih heranwuchs, jeden Tag fast einen cm. Er spuerte, dass der Wachstumsprozess viel Energie verbrauchte, und futterte daher fast doppelt so viel wie vorher, um auch noch fuer die Magie-Uebungen genug Kraft zu haben. Wie von Rasjok vorhergesagt, war das Gehoern von einer weichen, empfindichen Samthaut ueberzogen, die Rasjok 'Bast' nannte. Bis jetzt waren schon knapp 10 cm gewachsen, doch bisher waren es nur zwei knapp zweieinhalb cm dicke Stangen, ohne jede Veraestelung. Ueber den ganzen Magieunterricht und die neuen Eindruecke hatte er zwei Dinge schon so gut wie vergessen gehabt. Erstens wollte er ja eigentlich mal runter in die Stadt, und es waren jetzt schon mehr als 2 Wochen vergangen, und das andere war die Erinnerung an die menschliche Welt. In Rasjok hatte er eine Person gefunden, mit der er reden konnte und die sich wirklich um ihn kuemmerte.

Rasjok war jetzt immer oefter in der Stadt, er war so etwas wie ein Hausarzt, der sich um die magisch und spirituell bedingten Probleme seiner Patienten kuemmerte. Vom Einkommen konnte er jedenfalls ganz gut leben. Meistens war er bis in den fruehen Nachmittag fort, eine Zeit, die Viskis nutze um sich selbst weiterzubilden. Am Nachmittag und bis in den spaeten Abend war dann Rasjok wieder der Lehrer. Eines schoenen Herbsttages sprach Rasjok seinen Schueler dann an: "Du, morgen frueh muss ich wieder runter un die Stadt. Hast du Lust mitzukommen? Ich denke du hast dich schon genug an die Welt hier gewoehnt." Viskis ueberlegte nicht lange und sagte zu. Morgen also war der grosse Tag des ersten Stadtbesuches.

Der Wecker klingelte puenktlich, und in Windeseile war Viskis soweit. Die beiden fruehstueckten zusammen, und zogen sich warm an, denn der Herbst liess nicht nur die Blaetter von den Baeumen, sondern auch die Temperaturen fallen.

"So, nun aber los," sagte Rasjok und blickte auf die Uhr. "Es wird Zeit."

Waehrend Viskis die Haustuer abschloss, holte Rasjok sein Auto aus der Garage. Jetzt konnte Viskis sich den Minibus genauer anschauen, es war ein silbergrau lackierter "Zullon K-6", wie das am Heck angebrachte Emblem verriet. Die Form war fuer seinen Geschmack ein wenig altmodisch, ein wenig wie die alten Ford-Kleinlaster. Das wichtigste aber war der hohe Kopfraum, wie Rasjok grinsend zu Viskis sagte. Er laechelte zurueck und oeffnete die Tuer, nahm neben Rasjok Platz. Hinter ihm waere durch eine Schiebetuer noch einmal fuer 3-6 Personen Platz. Rasjok vergewisserte sich noch einmal, dass die Garage wieder zu war und warf den Motor an.

Viskis war ueberrascht ueber die leisen Geraeusche, die der Motor produzierte. "Darf ich fragen, womit der Wagen faehrt?" fragte er. Rasjok lachte, "Mit Brennstoffzelle. Wasserstoff und Sauerstoff. Sauberer geht es nicht." Viskis stutzte. "In meiner Welt wird das grade noch erprobt, alle fahren dort mit Benzin oder Diesel..." "Und zerstoeren sich dadurch ihre Welt," ergaenzte Rasjok. "Hier gibt es aber keine Oelmultis, die solche Entwicklungen behindern, unsere Regierung versucht, wo es nur geht, den Planeten zu schonen," sagte Rasjok, waehrend er den Wagen die Strasse hinunterfuhr. "Was fuer eine Regierungsform ist das hier eigentlich?" fragte Viskis nach langem Ueberlegen. "Eine kommunistische Demokratie," antwortete der Hirsch, "aber eine die funktioniert, im Gegensatz zu deiner ehemaligen Welt. Ich werds dir bei Gelegenheit mal erklaeren."

Es dauerte nicht lange, dann kamen sie in der Stadt an und parkten den Wagen auf einem Parkplatz hinter dem Bahnhof. Rasjok meinte, er waere ungefaehr zwei Stunden beschaeftigt, so lange haette Viskis Zeit, die Stadt zu erkunden, dann trennten sie sich. Viskis schaute auf seine Armbanduhr, die er von seinem Meister bekommen hatte, es war kurz nach 9 Uhr morgens.

Im Gegensatz zu Rasjoks abgelegenem Berghaeuschen, wo ab und zu mal die Postbotin vorbeikam, war diese Stadt, auf wenn sie nicht sehr gross war, doch schon etwas voellig anderes. Gut, im grossen und ganzen kam sie ihm bekannt vor, der Bahnhof, die Kirche, das Studentenhochhaus am Rande, aber die Bewohner waen nicht die selben. Durch die Strassen fuhren Autos und Lastwagen, die er vorher noch nie gesehen hatte, und die Buergersteige waren voll von den verschiedensten Morphs. Er fuehlte sich wie ein Alien, er fuehlte sich beobachtet, er als Fremder in der eigenen Stadt. Doch er nahm seinen Mut zusammen und versuchte sich so gut es ging in die Menge zu integrieren. Es beruhigte ihn etwas, dass die meisten Leute gar keine Notiz von ihm zu nehmen schienen. Und wenn ihn die Leute etwas anstarrten, so merkte er schnell, dass nicht er selbst Ziel der Blicke war, sondern das kleine Geweih auf seinem Kopf.

Das einzige Mal, als er ein wirklich mulmiges Gefuehl bekam, war, als ihn zwei Morphs aus einiger Entfernung zu beobachten schienen. Ein Wolf und ein Loewe, beide nicht gerade vertrauenswuerdig aussehend. Viskis klapperte in den zwei Stunden so viel wie moeglich in der Stadt ab, fand Supermaerkte, Modelaeden und andere interessante Geschaefte. Und immer wieder hatte er das Gefuehl, die beiden Gestalten irgendwo zu sehen. Erst als er am Parkplatz Rasjok traf, tauchten die Beobachter nicht mehr auf.

"Fuer heute bin ich in der Stadt fertig," meinte Rasjok als er seinen Schueler auf sich zukommen sah, "hast du noch irgendwas vor?" Fragte er. Viskis verneinte, und so ging es wieder zurueck nach Hause, wo fleissig gelernt wurde.

Nach einer weiteren Woche ohne nennenswerte Ereignisse teilte Rasjok seinem Schueler mit, dass jetzt bald die Zeit fuer das Rango-Fest gekommen sei, und er diesmal als Gastgeber dabei sei. "Rango-Fest?" Fragte Viskis.

"Ja, ein rituelles Fest, das jedes Jahr im Herbst gefeiert wird. Alle Magier, Zauberer und Schamanen aus der Umgebung und den Nachbardistrikten treffen sich zu einem grossen Fest und tauschen Erfahrungen aus. Diesmal bin ich halt der Gastgeber, wird ein volles Haus werden." Rasjok laechelte. "Es haben sich auch ein paar alte Freunde von mir angekuendigt, Davis, ein Kaenguruh-Morph aus Australien und Juri, ein Ren aus Sibirien." "Und wann genau findet das statt?" Fragte Viskis jetzt. "Oh, schon diesen Samstag... huch, das ist ja schon Uebermorgen!"

Am Abend vor dem Fest hatte Viskis wie jedes mal vor dem Schlafengehen sein Geweih gemessen, es hatte schon deutliche Veraestelungen und mass stolze 30 cm. Die Hauptstangen waren leicht nach hinten gebogen und hatten zwei Gabeln, so dass Viskis ein 6-Ender war. Das war zwar kein Prachtgeweih, aber er war trotzdem stolz darauf. Da die Samthaut, die das gesamte Gehoern noch bedeckte, inzwischen leicht juckte, war es wohl ausgewachsen. Das Abstreifen der absterbenden Haut wuerde eklig werden.

Ende Teil 2

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