Drachenherz Teil 38
#10 of Drachenherz Teil 29-58
Surasshu ging den Berg, der ihm in seinem Traum erschien hinauf.Der Weg war frei von Hindernissen, es war fast so, als wäre der Weg extra für ihn bereit gemacht worden. Er ging weiter, bis sich vor ihm eine Felswand auftat. Es schien, als käme er nicht ohne etwas zu tun hindurch. Dann merkte er, wie sein Schwert an seiner Hüfte hing. Er zog es, hielt es bereit zum zuschlagen und atmete erst einmal tief ein und aus.
Dann schlug er so stark er konnte zu und zerschmetterte die Wand mit einem mal. Die Wand fiel auseinander, wirbelte Staub auf, der kurz darauf wieder verschwand. „Bin ich etwa so stark geworden?", fragte er sich und schaute seine Hand, in der er das Schwert hielt an. Sie zitterte nicht mehr so wie damals, als er mit seinem Training begann, sondern war viel ruhiger. Auch körperlich fühlte er sich anders, ganz stark und selbstbewusst. Dann ging er weiter in Richtung Gipfel.
Nach etwa hundert Metern hörte er das Grummeln von etwas, dass sich in unmittelbarer Nähe zu ihm befand. Er sah sich um, hielt sein Schwert bereits als etwas, einer Ameise, so groß wie eine Tiger aus einer Ecke auf ihn zusprang. Blitzschnell nahm er sein Schwert und zerteilte die Ameise in zwei Teile. An ihm vorbei flogen die zwei Hälften und landeten im Boden.
„Was war das denn?", fragte er sich als gerade zwei weitere Ameisen aus dem Schnee gekrochen kamen. Er stellte sich ihnen entgegen, wartete auf eine sich bietende Gelegenheit und zerschlug auch diese mühelos. Als er danach sein Schwert anschaute, um das Blut zu sehen fand er jedoch keins. Die Klinge war sauber, nicht einmal der kleinste Tropfen Blut war an ihr. „Selbst wenn das hier nur ein Traum wäre, da müsste doch trotzdem Blut an der Klinge sein oder?", fragte er sich erneut. Dann steckte er sein Schwert weg und ging weiter gen Gipfel.
Dem Gipfel näher kommend hörte Surasshu wieder das Brüllen, dass er kurz nachdem er an diesem Ort ankam hörte. Er ging weiter, bis er endlich den Gipfel, auf dem sich ein Haus befand. „Ein Haus?Was in aller Welt macht ein Haus hier?", fragte er verwunderte und runzelte dabei die Stirn. Er ging zu dem Haus und sah, wie aus dem einem Zimmer Licht kam.
Er ging zur Tür, wollte an dieser klopfen und merkte dann, dass die Tür offen war. Zuerst zögernd, dann entschlossen betrat er das Haus in der Hoffnung, jemanden anzutreffen. Das Haus war von innen recht interessant eingerichtet: überall hingen Bilder, auf dem Fußboden lag Spielzeug, von der Decke im Flur hing eine grüne Lampe. Er betrat das erste Zimmer, das wahrscheinlich das Wohnzimmer war.
In ihm stand ein altes Sofa, ein Bücherregal und ein Kamin, der leise vor sich hin brannte. „Ist hier jemand?", fragte er halblaut. Doch es antwortete niemand. Stattdessen hörte er, wie jemand im Nachbarzimmer um herging. Schnell eilte er in das Zimmer, doch die Schritte wanderten ins nächste Zimmer. Er folgte den Schritten solange, bis er im ersten Zimmer ankam.
Vor ihm stand er dann, Surasshus Spiegelbild mit schulterlangen, roten Haaren. Er trug eine weiße, mit schwarzen Schmetterlingen verzierte Weste, darunter ein graues Shirt und eine schwarze Hose. Sein Gesicht hatte die selbe Form wie Surasshus, auch wenn es um einige Jahre älter wirkte. „Wer bist du?", fragte Surasshu ihn sofort. „Das kann ich dir hier und jetzt noch nicht sagen; ich kann dir jedoch sagen, wie du mich finden kannst."
Für Surasshu war das unbegreiflich: er konnte ihm nicht einmal seinen Namen verraten, dafür aber den Ort, an dem er ihn finden würde? Er fragte, was es damit auf sich hatte. Seine Antwort war jedoch nur, dass er ihm alles erzählen könnte, wenn er sich zur Geschwister-Insel begeben würde. „Geh dort hin und nimm das, was sich dort befindet in deinen Besitz. Danach musst du selbst entscheiden, was du damit anstellst.", antwortete er.
Surasshu öffnete die Augen, er war wach geworden. „Schon wieder so ein merkwürdiger Traum.", dachte er sich und sah aus dem Fenster. Es regnete in strömen, es war kaum jemand draußen auf den Straßen. Surasshu stieg aus dem Bett, zog sich an und ging zu den anderen, die ebenfalls allesamt drinnen waren. Rockwell und Lyra waren bereits von ihren Missionen zurückgekehrt und erzählten von diesen, Shiba, Wynn und Alice spielten Karten, Luso las wie immer ein Buch, Bertram war mit Raio in der Küche am kochen.
Er ging zu Eria und fragte sie, ob sie etwas über die Geschwister-Insel wüsste. Sie fasste sich an den Mund, überlegte einen Moment und antwortete dann, dass diese Insel irgendwo im südlichen jenseits von Herena liegen müsste. „Und weist du auch, wie man da hinkommt?", fragte er sie dazu. Erneut überlegte sie und meinte, dass dort kein Schiff hinfahren würde. „Vielleicht müsste man sich ein Schiff mieten um dort hinzukommen.", meinte sie noch.
Surasshu überlegte, wie er am schnellsten nach Herena kommen könnte. Dabei war er noch einen Blick auf die Pinnwand mit den Missionen, wo ihm ein Auftrag sofort ins Auge fiel. „Suche nach verlässlichen Leuten, die mir von Geschwister-Insel ein paar Mondseesterne sammeln. Bezahlung steigt mit Anzahl der gebrachten Seesterne.", las er. Er nahm den Zettel von der Wand, rollte ihn zusammen und ging los, seine Sachen zu packen.
„Wo willst du denn hin?", fragte Luso, der in der Tür stand. „Ich geh auf eine Mission bei der Geschwister-Insel, möchtest du mitkommen?", antwortete Surasshu. Luso sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Die Geschwister-Insel? Ist die nicht irgendwo südlich von Herena?", meinte er neugierig. „Kommst du jetzt mit oder nicht?", fragte Surasshu ihn hastig. Luso seufzte und antwortete:"Einer muss ja auf dich aufpassen." Den beiden entfuhr ein kurzes lachen. Danach machten die beiden sich auf den Weg.
„Luso, kennst du die Geschwister-Insel?", fragte Surasshu Luso während sie im Zug nach Herena saßen. „Die Geschwister-Insel ist, obwohl man wegen ihres Namen her denken könnte, sie wären zwei Inseln nur eine Insel, die Meer südlich von Herena liegt. Gerüchten zu Folge soll auf ihr ein Kampf zwischen zwei Drachengeschwistern stattgefunden haben.
Als sie sich am Ende dieses Kampfes gegenseitig töteten sollen ihre Körper zusammen mit ihrer freigesetzten Energie diese Insel aus dem Meer gehoben haben. Diese Insel ist eine kleine Schatzkammer, da man, so sagen es die Gerüchte es jedenfalls jedes Jahr ein oder sogar zwei Drachenherzen zusammen mit anderen Schätzen finden soll.", erzählte er.
„Auf der Insel soll es Drachenherzen geben?", fragte Surasshu aufgeregt, was Luso mit einem nicken beantwortete. „Vielleicht ist es das, was er meinte.", dachte er sich noch und unterhielt sich die restliche Fahrt mit Luso. Am nächsten morgen erreichten sie den Bahnhof von Herena. Der Zug fuhr in einen gigantischen, unterirdischen Bahnhof ein. Neben ihnen befanden sich noch drei weitere Gleise, auf denen ebenfalls Züge ein- und ausfuhren.
Der Zug hielt an, einen Moment geschah nichts und im selben Moment, in dem die Türen sich öffneten strömten die Massen an Personen aus dem Zug, unter ihnen auch Surasshu und Luso. Sie schauten sich um und bestaunten den modern aussehenden Bahnhof. Die Anzeigetafeln zeigten, welche Züge wann und an welchem Gleis fahren würden, die Wege waren hell erleuchtet und der Boden bestand aus feinstem Marmor.
„Der Bahnhof ist abgesehen vom Gericht der beeindruckendste Teil Herenas.", erklärte Luso Surasshu. „Jedes Jahr bekommt er ein paar Kleinigkeiten dazu, die wie alles andere hier auch mit Magie und Elektrizität betrieben werden." Mit Elektrizität? Surasshu hatte davon in den letzten Monaten gehört. Es soll eine neue Energiequelle sein, mit der man zum Beispiel Straßenlaternen und andere sonst mit Feuer beleuchteten Dinge versorgt.
Jedoch befände sie sich noch in der Testphase und könnte die Magie, die besonders bei so großen Anlagen wie Bahnhöfen noch nicht ablösen. „Komm, sehen wir uns ein wenig um.", meinte Luso und ging mit Surasshu durch den Bahnhof. Vorbei an Souvenirläden, Imbissbuden und diversen Buchläden war der Bahnhof ein einziges großes Kaufhaus, in dem man scheinbar alles was man wollte bekam.
Nach einer Stunde verliesen die beiden mit einem Softdrink in der Hand den Bahnhof und suchten in der Stadt das Haus ihrer Auftraggeberin. Etwas später fanden sie eine Straße voller Reihenhäuser. „Hier sollte es irgendwo sein.", meinte Surasshu und suchte es. Als sie vor einem Haus mit der Nummer fünf standen gingen sie zur Klingeln und drückten diese.
Es dauerte einen Moment, bis eine Tigerdame die Tür öffnete. Sie trug eine grüne Bluse, dazu einen blauen Rock und braune Pantoffeln. „Was kann ich für euch nette Jungs tun?", fragte sie halb verschlafen. „Guten Tag, wir sind vom Clan Drachenherz und sind wegen der Mission hier.", antwortete Surasshu. Ein Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht der Dame ab, lud die beiden ein und erzählte ihnen, was sie mit den Seesternen vorhatte:"In drei Tagen hat mein Bruder Geburtstag und da wollte ich ihm unser Familienfoto in einem Seesternrahmen schenken."
Die beiden sahen sie an, meinte, dass das kein Problem für sie sei, sie jedoch nicht wüssten, wie sie zur Geschwister-Insel kommen sollen. „Im Hafen gibt es jede Menge Boote. Da könnt ihr euch bestimmt eins leihen.", antwortete sie. Die beiden bedankten sich für die Auskunft und machten sich dann wieder auf den Weg.
Nach zwei Stunden Fußmarsch erreichten die beiden den Hafen Herenas, der ebenfalls nicht gerade klein war. „Kommt es mir nur so vor oder ist alles in Herena etwas...groß?", fragte Surasshu leicht genervt. „Herena ist die Landeshauptstadt. Da ist die Größe der Stadtteile nicht sonderlich verwundernd oder?", fragte Luso zurück. Seufzend antwortete Surasshu, dass ihm kleinere Städte wie Ilé oder CoralPort eher liegen als eine so große Stadt wie Herena.
„Kann ich verstehen, wenn man in einer kleinen Stadt aufwächst und in ihr aufwächst ist das was anderes als in einer so großen Stadt wie Herena.", meinte Luso zustimmend. „Ich bin auch nicht der, der es in einem solchen Gedränge jeden Tag aushalten könnte."
In dem Hafen suchten die beiden nach einem Bootsverleih. Nach kurzem suchen fanden sie einen, der auch recht Hochseetaugliche Boote im Angebot hatte. „Wir würden gerne zur Geschwister-Insel fahren. Wie viel kostet es, sich ein Boot bei ihnen zu leihen?", fragte Luso den Verleiher. Der Verleiher, ein Jugendlicher Sergal, Anglerkleidung trug sah die beiden an, runzelte mit der Stirn und fragte, ob sie denn auch alt genug dafür seien.
„Sehen wir wie zwei Kleinkinder aus?", fragte Surasshu leicht verzogen zurück. Der Sergal sah ihn wiederum an, nun noch skeptischer und wollte ihm zuerst kein Boot geben, doch als Surasshu seinen Geldbeutel zeigte änderte er seine Meinung. „Hier, dass Segelboot da vorne sollte für die Fahrt reichen. Kostet euch auch nur 20 Goldmünzen pro Stunde.", meinte er noch und zeigte auf ein rot-braunes Segelboot.
Die beiden sahen es zwar mit einem fragwürdigem Blick an, willigten dann aber ein. Sie gingen an Bord des Bootes, lösten das Tau und hissten die Segel. „Viel Glück ihr beiden!", wünschte der Sergal ihnen noch.
Es war bereits Nachmittag, als das Segelboot mit Surasshu und Luso an Bord sich dem Hafen von Herena entfernte und dabei war, aus der Sichtweite der Hafenbesucher zu verschwinden. „Jetzt gibt es wohl kein zurück mehr.", meinte Surasshu, als auf die immer kleiner werdende Stadt schaute. Luso stimmte ihm zu, sagte dabei auch noch, dass die Fahrt zur Insel wohl noch ein paar Stunden dauern könnte.
„Wenn du willst kannst du dich ein wenig schlafen legen. Ich passe solange auf, dass wir auf Kurs bleiben.", schlug er ihm vor. „Das musst du mir nicht zweimal sagen. Ich bin nämlich hundemüde von der ganzen herum rennerei!", erwiderte Surasshu gähnend, packte seine Schlafsachen aus und legte sich in dem kleinen Zimmer, das im Unterdeck des Schiffes war schlafen.
Surasshu wachte auf, das Licht brannte. Luso stand im Raum, er trug seinen Katzenmantel nicht mehr, nur sein rubinrotes Hemd und seine lehmbraune kleideten ihn. Er sah ihn einen Moment lang an und lies sich dann wieder in sein Bett fallen. Luso drehte sich um, sah wie Surasshu sich auf seinem Bett rekelte und fragte:"Gut geschlafen?" Surasshu grummelte etwas bevor er antwortete:"Es ging so. Das rumgeschaukel war etwas lästig."
Luso lachte kurz. „Auf einem Boot ist so was normal. Zum Glück bist du nicht seekrank oder so was in der Art.", meinte er nur aufmunternd. „Hm, kann sein.", erwiderte Surasshu und richtete sich auf. Er zog sich sein Shirt an, stieg aus dem Bett und ging nach oben ans Deck. Es war bereits Nacht geworden als Surasshu die Tür zum Deck durchging. Er betrat das aus Holzplanken bestehende Deck und sah sich ein wenig um.
Außer dem Meer um sie herum war weit und breit nichts zu sehen. „Hey Luso, sind wir auch noch auf dem richtigen Kurs?", fragte Surasshu laut. „Solange du das Steuer nicht angefasst hast sollten wir auf dem richtigen Kurs sein!", antwortete er laut zurück. Surasshu sah hinter sich; das Ruder bewegte sich wie von Zauberhand geführt. Wahrscheinlich irgendein Zauber, dachte Surasshu sich.
Er stand auf und ging zur Reling. Er setzte sich zwischen das Gitter und lies das aufbrausende Wasser gegen seine Füße springen. Minutenlang saß er da und lies sich die Füße nass spritzen, bis es ihm zu langweilig wurde und er wieder aufstand. Er ging hinunter in die Kabine, wo das Licht bereits aus war. Luso lag in seinem Bett und schlief bereits friedlich. Surasshu ging zu seinem Bett, zog sich wieder aus und legte sich ebenfalls schlafen.
Der nächste morgen.
Luso und Surasshu wachten fast zeitgleich auf. Sie wünschten sich gegenseitig einen guten morgen, zogen sich an und gingen dann nach oben um zu sehen, ob sie die Geschwister-Insel erreicht haben. „Ich hoffe dein Zauber hat uns nicht sonst wo hingesteuert.", meinte Surasshu bedenklich. „Keine Sorge, wir werden bestimmt gleich da sein.", erwiderte Luso lächelnd.
Zu ihrem Glück, vor allem Lusos konnten die beiden dann von weitem einen dunklen Fleck am Horizont erkennen.
Als sie näher kamen erblickten sie die Geschwister-Insel.
Wie von Luso beschrieben hatte sie die Form von zwei riesigen Drachen, deren Hälse eine Art Eingang in die Bucht bildeten. Die Köpfe der Drachen sahen einander an, als würden sie noch immer gegeneinander kämpfen. Hinter ihren versteinerten Körpern konnte man eine große, zehn mal sechs Kilometer große Insel mit einem dichten Wald, weiten Sandstränden und einigen kleineren Bergen erkennen.
„Diese Insel ist...beeindruckend.", kommentierte Surasshu den sich ihm bietenden Anblick. Auch Luso war völlig erstaunt von dem Aussehen der Insel. Er hatte zwar viel von der Schönheit der Insel gehört, doch was sich ihm da gerade vor seinen Augen bot war mehr als Worte hätten jemals erklären können.
„Das muss sie sein, die Geschwister-Insel.", schlussfolgerte Luso und ging zum Steuer. Er löste den Zauber und steuerte in Richtung Strand. Dort angekommen fuhr auf die Sandbank und versicherte sich, dass das Boot nicht mehr wegschwimmen konnte. „Ok, wir können von Bord.", meinte er, lies die Strickleiter runter und kletterte hinunter. Surasshu kam hinterher und stand dann zusammen mit Luso auf dem Sandstrand der Insel.
„Was meinst du, sollen wir mit dem sammeln der Sterne anfangen oder uns lieber ein wenig umsehen?", fragte Luso ihn neugierig. „Ich glaube, wir können uns ruhig etwas umsehen.", antwortete Surasshu. Sie machten sich auf den Weg zum Wald. Vorbei an über den Boden wuchernden Ranken, farbenfrohen Pflanzen und diversen Insekten erreichten die beiden eine Lichtung, in dessen Mitte ein Blumenfeld war.
Bei näherer Betrachtung merkte man, dass die Blumen ein Herz formten, dessen untere Spitze in die Richtung des Berges am Horizont zeigte. „Hm, ob das eine Art Wegweise oder so sein soll?", fragte Luso nachdenklich. „Lass es uns doch herausfinden!", meinte Surasshu und rannte los. Luso schaute ihm nur hinterher, bis er ihm dann auch folgte. Sie rannten zum Berg, der sich etwa in der Mitte der Insel befand und fanden zu ihrer Überraschung einen Höhle.
„Was meinst du, sollen wir einfach so reingehen?", fragte Surasshu Luso, der ihn nur skeptisch anschaute. „Du wolltest doch unbedingt sehen ob hier ein Drachenherz ist.", erwiderte er nur und ging in die Höhle. „Warte auf mich!", rief Surasshu ihm hinterher und folgte.
Im inneren der Höhle fiel es den beiden dann mit der Zeit immer schwerer, etwas zu sehen, weshalb Luso mithilfe eines Zauber ein kleines Licht in seiner Hand schuf, mit dem sie dann wieder etwas sehen konnten. Dann hörten sie das plätschern von Wasser. „Klingt als wäre da vorne so etwas wie ein unterirdischer Fluss oder so.", schlussfolgerte Surasshu und ging etwas schneller. Auch Luso ging etwas schneller, bis die beiden dann in einer gigantischen, blau erleuchteten Höhle standen.
An den Wänden standen dieselben Schriftzeichen, wie sie sie schon damals in CrystalLake gesehen hatten. Das Wasser lief von drei verschiedenen Richtungen in einem Becken in der Mitte der Höhle zusammen und schäumte gegen das Ufer. Zudem war es in der Höhle kälter als im Eingang, was vor allem Luso deutlich spürte; denn trotz seines gefütterten Katzenumhanges zitterte er.
„Man, ist das kalt hier drin.", meinte er. Surasshu hingegen verspürte statt Kälte ein Art von Vertrauen in dieser Halle. Er bekam das Gefühl, schon einmal hier gewesen zu sein. Er schaute die Wände an, sah die Schriftzeichen an den Wänden. Im Gegensatz zu damals waren sie dieses mal für ihn lesbar, obwohl sie den selben Schriftzug wie damals hatten.
Er ging an die Wand, strich mit der Hand über sie als ihm plötzlich mehrere Bilder durch den Kopf schossen. Sofort nahm er die Hand von der Wand, schaute auf seine Hand. „Surasshu, alles in Ordnung?", fragte Luso ihn. Er drehte sich zu ihm und antwortete:"Alles in Ordnung, keine Panik." Trotzdem machte Luso sich Sorgen um ihn. „Dieser Ort ähnelt ziemlich der Höhle, die wir damals in CrystalLake fanden oder?", fragte Surasshu ihn.
„Ziemlich, außer das diese hier weitaus größer ist als die andere.", antwortete Luso feststellend. „Und kälter ist es hier auch." „Ach, dass geht doch noch. Ich fühle mich hier pudelwohl.", meinte Surasshu lächelnd. „Du bist auch in einer solch kalten Umgebung aufgewachsen, dass zählt also nicht!", erwiderte Luso augenrollend.
Einen Moment später gingen die beiden zum Teich in der Mitte der Höhle. Außer einem merkwürdigem Leuchten in der Mitte war es eigentlich ein ganz gewöhnlicher Teich. „Merkwürdig, dieses Leuchte da im Teich kann nicht von mir kommen.", meinte Luso nachdenklich.
„Und was soll es dann kommen?", fragte Surasshu ihn. „Keine Ahnung, vielleicht ist auf dem Grund etwas, dass dieses Leuchten verursacht.", antwortete Luso und versuchte, durch das dunkle Wasser zu schauen. Leider konnte er nichts erkennen, was ihn zu einem tiefen seufzten brachte. Surasshu hingegen hatte eine Idee um zu sehen, was dort unten vielleicht sei. „Ich spring rein und schau nach!", schlug er vor und zog sich bereits die Schuhe aus.
Luso sah ihn nur an und äußerste seine Bedenken bezüglich seines Plans. „Ach, was soll denn schon passieren? Außerdem nehme ich mein Schwert mit. Wenn also irgendetwas da unten kommt werde ich damit schon fertig.", sagte Surasshu zuversichtlich und zog sich nun seine Jacke und Hemd aus. Noch immer skeptisch schaute Luso Surasshu an; er wusste das es nichts bringen würde, es ihm auszureden da er es so oder so machen würde.
Also ging er einen Schritt zurück, wünschte Surasshu noch viel Glück und sah dann nur noch, wie er ins Wasser sprang. Er tauchte noch einmal auf, wischte sich die nassen Haare aus dem Gesicht, lächelte Surasshu noch einmal zu, holte dann tief Luft und tauchte dann unter. „Ich hoffe mal, dass das gut geht.", dachte Luso sich, setzte sich auf den Erdboden und wartete darauf, dass Surasshu wieder hochkam.
Fortsetzung folgt.....