Wolfsleiden - Teil 2: Schule, Stress und Fuchs
#2 of Wolfsleiden
Wolfsleiden - Teil 2 : Schule, Stress und Fuchs
Durch einen dunklen Gang bewegte sich eine zwei Meter große Gestallt mit schwarzem Fell. Der Wolf erblickte eine Tür am Ende des Weges. Durch den Spalt am Boden fiel ein leichter Lichtschimmer. Was war nur dahinter?
Ike fasste die Klinke und stemmte sich gegen die Tür, doch sie bewegte sich nicht. Sie schien verschlossen zu sein. Der Lichtschimmer der unter ihr hindurchschien wurde schwächer und der Gang wurde dunkler. Der Wolf rüttelte mit aller Kraft an der Pforte aber es half nichts.
Das Licht wurde immer schwächer, gleich würde er völlig im dunkeln sitzen... .
Leicht erschrocken öffnete Ike die Augen, als ihn sein Wecker mit einem nervigen Piepton aus seinem Alptraum riss. Er drückte das störende Gerät aus und quälte sich aus dem Bett.
Es war 7 Uhr. Ike hatte also noch eine Stunde Zeit, bis die Schule anfing. Er rechnete für den Weg zur Schule etwa 15 Minuten ein, aber er musste sich noch im Sekretäriat melden. Seine Eltern hatten ihn schon letzte Woche angemeldet, daher blieben ihm die meisten Formalitäten erspaart. Er muss nur seinen Stunden- und Raumplan abholen und dann ginge es los.
Ike zog sich an und ging nach unten in die Küche, wo seine Mutter schon das Frühstück vorbereitet hatte. Es gab Rüherei mit Schinken.
"Guten Morgen." begüßte ihn die weiße Wölfin.
"Hast du gut geschlafen?" fragte sie mit sanfter Stimme nach.
"Hab schlecht geträumt." gab er noch etwas verschlafen zur antwort.
"Das ist der übliche Umzugsstress, das legt sich schnell wieder."
Ike musste lächeln. Seine Mutter wusste immer wie sie ihn aufmuntern konnte und hatte selbst in unangenehmen Situationen tröstende und aufbauende Worte parat.
"Wann kommst du heute nach Hause?"
"Das weis ich noch nicht genau, das kommt darauf an, wie viele Stunden ich habe, aber spätestens halb vier bin ich zurück." gab er zurück.
Er aß zügig auf und ging ins Badezimmer. Als er in den Spiegel sah musste er feststellen, dass sein Pelz völlig durcheinander war und kreuz und quer in alle Richtungen stand. Nachdem er sich gekämmt und sich die Zähne geputzt hatte holte er seine Schultasche.
Es war Halb acht als er los ging.
Er hatte kaum die Tür geöffnet, als ihm die Sonne bereits entgegen schien und ihn angenehm wärmte.
Als er die Straße entlang ging sah er an einer Ampel einige jüngere Schüler stehen.
Zwar hatte Ike sich den Weg zur Schule auf der Stadtkarte zuvor angesehn, aber er hielt sich doch lieber an jene die den Weg schon kannten.
Ohne das ihn jemand bemerkte stellte er sich hinter die kleine Gruppe. Es waren ein Tiger, ein Waschbär und zwei Schäferhunde die scheinbar Zwilinge waren. Alle waren wohl erst in der fünften oder sechsten Klasse und reichtem ihm gerade mal bis zum Bauch.
Scheinbar waren alle noch sehr Müde, denn niemand sprach ein Wort. Nur die beiden Hunde ließen ein lautes Gähnen hören.
Als die Ampel auf Grün wechselte, gingen sie mit geneigtem Blick weiter, wobei der Waschbär den deutlich größeren Schatten hinter ihnen bemerkte.
Leicht erschrocken drehte er sich um und als er den kräftigen, schwarzen Wolf sah blieb er starr stehn, lies verängstigt seine Ohren hängen und gab ein leichtes Wimmern von sich.
Seine Freunde wanden sich auch um und plötzlich stand Ike vor einer Gruppe erstarrter und verängstigten Kindern mit hängenden Ohren.
Ike blickte sie durchdringend an und fragte sich ob sie gleich weglaufen würden, doch kam es anders als erwartet.
Der Tiger trat einen Schritt vor und sah zu Ike hinauf.
"Was willst du?" fragte er sichtlich verängstigt.
Sein Schwanz zuckte nervös.
Ike hockte sich hin um mit dem Jungen auf Augenhöhe zu sein.
Der Tiger sah verblüfft aus und richtete seine Ohren auf.
"Ich bin Ike, ich bin vor kurzem hergezogen und auf dem Weg zur Schule." sagte Ike, so freundlich wie es seine tiefe Stimme zuließ.
"Und ich dachte mir, dass ihr mich da hinführen könnte."
"Warum hast du das nicht gleich gesagt?" fragte der junge Tiger, deutlich zuversichtlicher.
"Wir bringen dich hin, komm mit."
"Danke, dann geht voraus." sagter er und richtete sich wieder auf.
Zu fünft setzten sie ihren Weg zügig fort. Der kleine Schreck seiner Erscheinung schien ihnen die letzte Müdigkeit ausgetrieben zu haben.
Je näher sie der Schule kamen, umso mehr Schüler sah Ike auf den Wegen.
"Wir sind da." lies der kleine Tiger Ike wissen.
Vor ihnen lag der Schulhof, der Links und Hinten durch das durchgehende, dreistöckige Schulgebäude begrenzt war. Rechts wurde der Platz duch einen Zaun begrenzt vor dem sich mehrere Fahradständer befanden.
"Danke...ähm." Ike wusste nicht einmal wie der Felide hieß.
"Martin."
"Danke Martin. Ich muss ins Sekretariat, kannst du mir noch sagen wo ich das finde?"
"Das ist ganz einfach. Du musst duch den Haupteingang, den kurzen Gang entlang und dann links abbiegen. Die erste Tür auf der linken Seite ist das Sekretariat."
"Danke nochmal." verabschiedete sich Ike und machte sich auf den Weg.
In den Fluren waren viele Schüler unterwegs und Ike musste aufpassen, dass er mit niemandem zusammen stieß.
Ihm wurde wieder bewusst das er sehr auffiel und sich viele Köpfe nach ihm umsahen, wenn er an ihnen vorbei ging.
Er wante sich nach Links um möglichst rasch zum Sekretariat zu gelangen, als er plötzlich mit etwas rotem zusammenstieß.
***
Sam stieß gegen etwas Großes, dass so unnachgibig war, dass er einfach abprallte und rücklings zu Boden ging.
Der Fuchs war etwas desorientiert und schüttelte sich um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Er sah nach oben um zu sehn welcher Idiot ihn diesmal umgerannt hatte. Das war schon das sechste Mal in den letzten beiden Wochen die das Schuljahr bisher dauerte und nun, zu beginn der dritten Woche, sogar noch vor der ersten Stunde.
Verblüfft musste er feststellen, dass er dort, wo er normaler einen Gesicht sah, gerade mal die Schultern seines Gegenüber erblickte.
Sam wusste das er klein war, nur knapp 1,70 m, doch dieser schwarze Wolf der da vor ihm stand überragte ihn um bestimmt 30 Zentimeter.
Die große Pfote des Wolfes langte nach Sam, der sich gerade aufrappeln wollte.
Sam schlug die schwarze Pfote weg, als diese kurz vor seinem Hemdkragen war.
'Wenn dieser Typ mich zu fassen bekommt...' dachte er sich.
Der Fuchs sprang so schnell wie möglich auf und huschte an dem Wolf vorbei, der sich nicht rüherte.
'Damit hat er wohl nicht gerechnet' dachte sich Sam, als er rasch in den nächsten Gang abbog.
Er schaute sich kurz um, doch scheinbar verfolgte ihn der Wolf nicht. Das erleichtetrte ihn.
Sam sah gerade auf die Uhr, als er plötzlich eine Pfote auf seiner Schulter spürte.
Er zuckte zusammen und sah zur Seite, wo er eine zarte, karamelbraune Pfote erblickte.
Als er zugleich den feinen Duft von Rosen und Vanille vernahm war er sich sicher, wer hinter ihm stand.
"Erschreck mich doch nicht so Maya." lies er scherzhaft verlauten und drehte sich zu dem Weibchen um.
"Das würd ich doch nie machen." entgegnete ihm die Huskyhündin.
"Aber du bist so schnell durch den Flur gelaufen, dass du mich völlig übersehn hast. Was ist den schon wieder los mit dir?"
"Ich wurde mal wieder umgerannt. Diese Woche fängt schon nicht gut an, ich frag mich wie schlimm sie weiter geht." sagte er in einem scherzhaft und ironischen Ton.
Maya musste lachen.
Das Huskyweibchen hatte karamelbraunes Fell, ein freundliches Gesicht mit einen wundervollen zarten Lächeln und war allgemein gut gebaut.
Sam mochte Maya sehr, sie war seine beste Freundin. Sie kannten sich schon seit der Grundschule und gingen bis letztes Jahr in die selbe Klasse. Leider wurde zu Beginn der Oberstufe die beiden 10. Klassen in drei 11. Klassen aufgeteilt, weil die Schulleitung der Meinung war, dass sich drei kleine Klassen besser unterrichten ließen, als zwei Große. Durch diese Aufteilung ging Sam nun in die 11/1 und Maya in die 11/3.
"Es wird schon nicht so schlimm werden. Ich muss jetzt aber los die Stunde geht in fünf Minuten los. Wo sind eigentlich deine Sachen?"
Sam erstarrte. Wo waren seine Sachen?
"Oh verdammt!" es fiel ihm plötzlich ein.
"Was denn?"
"Die hab ich verloren als mich dieser Wolf umgerannt hat."
"Na dann hol sie schnell, ich kann leider nicht mitkommen, ich muss in die 3. Etage."
"Ok, bis heute Nachmittag." verabschiedete sich Sam und drückte Maya schnell zum abschied,
bevor er wieder durch den Gang lief.
Als Sam die Stelle erreichte wo er gelegen hatte, musste er leider feststellen, dass seine Tasche nicht mehr dort lag. Hoffentlich hatte sie jemand im Sekretariat abgegeben.
Er eilte den Flur entlang und klopfte an der Tür.
Erst jetzt bemerkte Sam den Zettel der an ihr klebte.
'Bis 10:00 Uhr nicht besetzt.'
"Verdammt!" fluchte er liese.
Es half nichts, er hatte keine Zeit mehr und musste in die Klasse.
Sam schaute duch den Klassenraum als er eintrat. Alle Anderen waren schon da und unterhielten sich über das Wochenende.
"Ähm Sven? Könntest du mir Papier und Stift leihen? Ich hab meine Tasche im Gebäude verloren und noch nicht wieder gefunden."
Der schläfrig aussehende Dachs kramte in seiner Tasche und reichte Sam einen Block und einen Kugelschreiber.
"Danke, du bekommst es so schnell wie möglich wieder." sagte Sam und setzte sich an seine Bank.
Er hatte keinen Banknachbarn, was zwar bedeutete, dass er viel Platz hatte, aber auch hieß, dass er in den öden Stundenblöcken niemanden zum reden hatte.
Montag früh war so eine langweilige Stunde. Ethik.
Die Tür schwang auf und ein schlanker Schneeleopard in hellblauem Hemd und weißer Hose kam herei und setzte sich hinter den Lehrertisch.
Herr Jora sprach nie ein Wort wenn er herein kam.
Es klingelte und alle die noch standen setzten sich an ihre Bänke.
"Guten Morgen." sagte Herr Jora
Ein allgemeines Brummen ging durch die Bankreihen.
"Guten Morgen!" sagte er nochmals mit etwas lauterer Stimme.
Ein leises "Morgen." kam kam von verschiedenen Schülern als Antwort.
"Na also, da wir nun alle wach sind können wir..." der Schneeleopard unterbrach sich, als es an der Tür klopfte.
"Herrein!" rief er.
Die Tür ging erneut auf und ein sehr großer und ziehmlich kräftiger Wolf mit schwarzem Fell trat ein.
Sam hatte das Gefühl als hätte ihm jemand die Füße weggezogen. Er erkannte diesen Wolf, es war der selbe, der ihn umgerannt hatte.
"Guten Morgen" begrüßte er alle Anwesenden.
Seine Stimme war tief und wirkte schüchtern, dennoch ließ sie auch die Letzten, die noch im Halbschlaf versunken waren, aufhorchen.
"Guten Morgen. Du musst Ike sein. Ist das richtig?" fragte Herr Jora.
"Ja." antwortete Ike leicht verunsichert.
"Gut, gut mir wurde schon bescheid gegeben, dass wir einen Neuzugang für diese Klasse bekommen. Am besten setzt du dich neben Sam." der Schneeleopard deutete auf den freien Platz neben dem einzigen Fuchs in der Klasse.
Ike nickte kurz und setzte sich neben den rotfelligen Rüden, der etwas eingeschüchtert wirkte.
"Ich glaub die hier gehört dir." sagte Ike zu dem Fuchs und stellte ihm seine Tasche auf den Tisch.
Sam war überrascht.
"Oh...ähm danke." sagte er und nahm seine Sachen an sich.
Ike lächelte leicht und sah sich in dem Raum um. Ihn überkam leicht unangenehm Gefüh, als er mal wieder feststellen musste, dass alle ihn ansahen und musterten.
"Nungut" meldete sich Herr Jora wieder zu Wort. "Beginnen wir mit unserem neuen Stoffgebiet 'Moralität und Recht' "
Der Unterricht war wie immer langweilig, aber Sam war dennoch hochkonzentriert, allerdings nur auf den Wolf neben sich.
Ike sah etwas nervös aus. Er schien es verbergen zu wollen aber Sam bemerkte, dass sich der Wolf viel für die kleinen Gespräche der Klasse zu interessieren schien.
Natürlich wurde bestimmt über ihn gesprochen, bis auf seinen Namen wusste niemand was von ihm, außer das er wohl ziehmlich stark war, aber das war offensichtlich.
Die Muskeln des Wolfes zeichneten sich deutlich unter seinem Fell ab.
Sam sah langsam an Ike hinauf und musste zugeben das er ziehmlich gut aussah.
Die Augen des Fuchses wanderten über das T-Shirt seines neuen Banknachbarn und eigenartiger Weise wurde ihm wärmer. Sein Blick schweifte weiter zum Kopf des Wolfes, als sich ihre Blicke trafen.
Sam fühlte sich, als habe er ein Kloß im Hals stecken. Ike sah ihn aus dem Augenwinkel mit seinen samaragdgrüne Augen an und dem Fuchs wurde noch wärmer. Es war Sam peinlich, dass er so offensichtlich den Wolf begutachtete.
Was war nur los mit ihm?
Als es zum Stundenende klingelte packte Sam nur langsam ein. Ike hatte es scheinbar etwas eiliger, denn er war der Erste der den Raum verließ.
Herr Jora hatte Sam noch die Aufgebe erteilt die Tafel zu wischen, da er der Letzte im Raum war. Nachdem er fertig war verließ Sam das Zimmern und wurde spontan am Kragen zurückgezogen.
"Warte mal kurz, nicht so schnell." hörte er die tiefe Stimme.
Ike hatte neben der Tür auf ihn gewartet.
***
"Tut mir Leid, dass ich dich vorhin umgerannt und erschreckt habe." sagte Ike. Seine Stimme klang leicht betrübt.
Damit hatte der Fuchs nicht gerechnet.
"Oh ist schon gut, aber wie kommst du darauf, dass ich mich vor dir erschrocken habe?" fragte er leicht verlegen. Der Wolf hatte Recht, aber das wollte Sam nicht zugeben.
"Weil sich fast jeder vor mir erschreckt und du hast meine Pfote weggeschlagen, als ich dir aufhelfen wollte. Abgesehn davon bist einfach abgehauen und hast sogar deine Tasche liegen gelassen. Du kannst mir also nicht erzählen, dass du keine Angst hattest."
Der Fuchs verschränkte die Arme vor der Brust.
"Na und?" sagte er trotzig. "Ja, ich hab mich ziehmlich erschrocken, bist du nun zufrieden?"
Sam merkte, dass er vorwurfsvoller klang als er wollte.
Ike ließ bestürzt seine Ohren hängen.
"Nein bin ich nicht." sagte er niedergeschlagen.
Ike wollte nie jemanden erschrecken, doch scheinbar hatte der Fuchs diesen Eindruck nicht.
Der Wolf wollte sich gerade umdrehen und gehen, als Sam seine Pfote an Ike's Arm legte.
"Warte, mir tut es auch Leid."
"Was denn? Du hast mir nichts getan."
"Doch, ich war ungerecht zu dir und das will ich wieder gut machen. Ich hab keine Angst mehr vor dir weil ich jetzt weis das du ein guter Kerl bist."
Ike lächelte. Scheinbar hatte er gleich an seinem ersten Tag eine neuen Freund gefunden.
Dieses Jahr schien immer besser zu werden.
"Danke, das bedeute mir echt viel." entgegnete Ike. "Wir sollten jetzt los, die nächste Stunde beginnt gleich."
"Stimmt, komm ich kenn den Weg." sagte Sam und ging los.
Ike war froh, dass er sich an Sam orientieren konnte.
Das Gebäude war größer als er es sich vorgestellt hatte und er fand es schiwerig sich zurecht zu finden.
In den weiteren Stunden setzte sich Ike immer neben Sam, der wie der Wolf feststellte, immer allein saß.
In den letzten beiden Stunden Biologie war Sam eine sehr große Hilfe. Sie sollten zu zweit mikroskopieren und Ike war dafür nicht geeignet. Mit seinen großen Pfoten zerdrückte er meistens die Präparate und die feinen Deckgläschen. Sam hingegen konnte mit seinen deutlich kleineren Pfoten viel geschickter arbeiten.
Ike schaute leicht fasziniert, wie genau und feinfühlig der Fuchs mit seinen zarten dunkelbraunen Pfoten arbeitete. Auch wenn er ihn erst seit ein paar Stunden kannte, mochte er den Fuchs sehr.
Nach dem Unterricht verließen sie die Schule duch den Haupteingang.
"Wo wohnst du eigentlich?" fragte Sam.
"In der Hügelstraße, wieso?"
"Cool, das ist auch meine Richtung, ich wohne nur zwei Straßen weiter."
"Dann können wir ja morgen zusammen..." Ike brach mitten im Satz ab. Etwas auf der anderen Straßenseite zog seine Aufmerksamkeit auf sich.
"Was ist los?" fragte Sam und sah in die gleiche Richtung wie der Wolf.
Auf der anderen Straßenseite stand ein stämmiger Löwe vor einen kleinen Tiger der immer wieder hochsprang. Der Löwe hielt einen Zettel hoch über dem Kopf des jungen Tigers und lachte jedesmal wenn dieser das Papier nicht erreichte.
Sam erkannte ihn.
"Das ist Bruce. Er ärgert mal wieder die Fünftklässler." erklärte er Ike, doch dieser schien ihm nicht wirklich zuzuhören, denn er ging ohne ein weiteres Wort über die Straße.
Ike erkannte den kleinen Tiger. Es war der selbe, der ihm am Morgen zur Schule geholfen hatte.
"Was wird das wenns fertig ist?" fragte Ike als er hinter dem Löwen stand.
"Ein Unterhaltungsprogramm, was den sonst?" gab Bruce zurück ohne sich umzudrehn.
Martin, der kleine Tiger, versuchte nicht weiter an das Papier ran zu kommen, sonder sah verblüfft zu Ike.
"Gib ihm seinen Zettel wieder. Sonst..."
"Sonst was?" fragte der löwe und drehte sich um.
Das der schwarze Wolf der vor ihm stand etwa einen halben Kopf größer war als er, schien Bruce nicht zu beeindrucken.
"Sonst geb ich der Schulleitung bescheid, dass du hier kleine Kinder mobbst." sagte Ike kühl.
" 'Sonst geb ich der Schulleitung bescheid' " äffte Bruce den Wolf nach.
"Was ist los Bigfood? Bist du zu feige um selbst zu kämpfen, du riesen Mamasöhnchen?" provozierte er Ike.
Ike wurde etwas sauer, aber er faste sich schnell wieder. Dieser Löwe war sich seiner Sache scheinbar ziemich sicher.
"Ich will dir nur nicht weh tun." sagte er in einem weiterhin ruhigen Ton.
"Aber wenn du jetzt Ärger machen willst, dann tut es mir Leid."
Bruce ließ den Zettel fallen und das nächste was Ike sah war die rechte Faus des Löwen, welche auf sein Gesicht zuflog.
Ike fing den Schlag mit seiner linken Pfote ab und umschloss die Pranke des Löwen.
"Lass es sein." warnte und bat Ike ihn, doch Bruce wollte sich nicht umstimmen lassen.
Ike fing an die Faust des Löwen zu quetschen, bis dieser schmerzhaft sein Gesicht verzog. Er wollte gerade mit Links zuschlagen, als Ike noch fester zurückte und der Löwe in die Knie ging.
"Ich sag es noch einmal, lass es sein." sagte Ike etwas gereizt.
"Ist ja schon gut, du hast gewonnen." antwortete Bruce mit schmerz behafteter Stimme.
Ike löste seinen Griff und Bruce richtete sich schnell. Er lief zügig die Straße entlang während er seine schmerzende Pranke rieb.
"Alles in Ordnung mit dir?" fragte Sam aufgeregt. Er hatte alles von der anderen Straßenseite aus beobachtet und lief schnell zu Ike nachdem Bruce verschwunden war.
"Ja, mir geht es gut. Wie gehts dir Martin?" fragte Ike den jungen Tiger, der etwas verängstigt dastand.
"Gut, danke das du mir geholfen hast."
"Gern geschehen."
Der kleine Tiger umpfotete Ike knapp über der Hüfte, denn viel höher kam er nicht.
"Ok, ok, jetzt ist aber gut." meinte der Wolf mit einem sanftem lächeln.
Martin hob seinen Zettel auf und lief fröhlich die Straße entlang.
Sam und Ike machten sich auf den Heimweg.
"Das war sehr Anständig von dir, kaum einen will sich mit Bruce anlegen, darum mischt sich meist niemand ein wenn er Mist macht." sagte Sam. Er war von dem Wolf sehr beeindruckt.
"Ich hätte jedem geholfen. Doch hätt ich es gern vermieden Gewalt anwenden zu müssen." entgegnete Ike leicht bedrückt.
"Aber du hast dich doch nur verteidigt, außerdem hat er es doch verdient."
"Vielleicht hat er es verdient, dennoch bin ich nicht froh darüber. Ich weis, dass ich ziemlich stark bin und muss daher sehr vorsichtig sein. Meinetwegen musste schon jemand ins Krankenhaus weil ich mich unterschätzt hatte. Ich hatte mich damals auch nur verteidigt, aber ihm dabei versehentlich den Arm gebrochen." erklärte Ike und wurde dabei immer betrübter.
"Oh, das war dann aber ein Unfall mehr nicht. Es war bestimmt nicht deine Schuld"
meinte Sam und legte seine Pfote auf die Schulter des Wolfes.
Die Beiden gingen die Hauptstraße weiter entlang und brauchten etwa zehn Minuten, bis sie zum Abzweig der Hügelstraße kamen.
"Ich muss noch zwei Straßen weiter. Treffen wir uns morgen halb acht hier?" fragte Sam und lächelte zu dem Wolf hinauf.
"Gerne doch." antwortet Ike und lächelte erfreut zurück. "Bis Morgen."
Beide gingen getrennte Wege.
Ike freute sich schon sehr auf die nächsten Tage. Er fand den Fuchs wirklich süß, nur war er sich nicht sicher ob er ihm das jemals sagen könnte.
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Ende - Teil 2
Fortsetzung folgt...
Titel Teil 3: Sport und Spiel, endlich Wochenende
Note: Wie immer freu ich mich über eure Meinung und Bewertung.
Die Geschichte entsteht meist während der Schulzeit. Meine Kursleute schauen mich langsam komisch an weil ich jede Pause und manchmal sogar heimlich im Unterricht an meinem Netbook am tippen bin. Wenn ich nicht direkt schreiben kann schreib ich meine Ideen auf Papier und übertrag sie dann zwischen den Stunden.
Alles nur für euch ^v^ .