Die Welt des goldenen Mondes - Kapitel 2: Im Licht des Vollmondes

Story by Meister Fuchs on SoFurry

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#2 of Die Welt des goldenen Mondes - Band 1: Der Letzte der Lougarou

Hallo ihr Lieben!!!

Wie immer bitte ich euch auch diesmal um eure Mithilfe. Wenn ...


Hallo ihr Lieben!!!

Wie immer wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!

Viele liebe Grüße von eurem Meister Fuchs :3

Kapitel 2: Im Licht des Vollmondes (endgültige Version vom 04.02.2015)

Ein Tag nach dem Anderen neigte sich dem Ende entgegen und so verging die Zeit. Reiga versorgte den Wolf vorbildlich, ob er ihm nun das Fleisch klein schnitt oder ihn sauber machte. Da er einmal am Tag den Verband erneuern musste, konnte er gut verfolgen, wie die Wunde sich entwickelte und verheilte. Es waren bereits 12 Tage vergangen und obwohl Reiga sich fröhlich und heiter zeigte, sah es in ihm nicht so besonders gut aus. Oft starrte er einfach nur ins Leere und war vollkommen in seinen Gedanken versunken. Er dachte über vieles nach, aber am meisten über sich und den Wolf. Natürlich musste er ihn gehen lassen, jedoch bereitete ihm allein der Gedanke daran schon Kummer und Schmerz.

Eines Nachts geschah etwas Seltsames. Reiga wurde durch das Jaulen des Wolfes geweckt. Er öffnete die Augen und schaute schon aus reiner Gewohnheit zur Stelle, wo der Wolf auf den Zweigen lag. Mit Erschrecken musste er aber feststellen, dass dieser jedoch nicht, wie sonst dort lag. Hecktisch und in voller Sorge erhob er sich, rannte zum Eingang der Höhle und dort sah er, wie sich der Wolf versuchte mit den Vorderbeinen aus der Höhle zuziehen.

„Was machst du denn da? Hast du den Verstand verloren?", schrie Reiga entsetzt. Der Wolf bemerkte ihn dadurch und jaulte erneut auf, während er sich weiter versuchte nach draußen zu ziehen. Reiga ging zu ihm und kniete sich neben ihn. Er nahm ihn unter den Vorderläufen, zog ihn auf seinen Schoß und fragte: „Was ist los mit dir? Wo willst du denn hin?" Der Wolf leckte ihm über das Gesicht und zeigte mit der Schnauze auf eine kleine Lichtung vor der Höhle. Reiga begriff nur langsam und fragte: „Was willst du denn da?" Der Wolf deutete erneut auf die Lichtung und japste dabei kurz. Plötzlich traf ein weißer Lichtstrahl Reiga direkt in die Augen und blendete ihn. Er versuchte dem Licht auszuweichen und schaute hoch zu den Baumkronen, um herauszufinden woher es kam. Die Wolken waren weitergezogen und gaben durch ein kleines Loch in dem Blätterdach die Sicht auf dem Mond frei.

Reiga konnte es nicht fassen und erwiderte: „Vollmond? Du tust dir das hier an, weil du den Vollmond sehen willst?" Der Wolf begann zu zappeln. Er strampelte mit dem Vorderläufen und versuchte weiter zukommen. Reiga hielt ihn jedoch weiterhin fest und versuchte ihn dabei zu beruhigen: „Jaaaa - ist ja gut! Beruhig dich. Ich trage dich hin, wenn du unbedingt willst, nur hör auf zu strampeln. Du bist doch kein Welpe mehr!" Von einer Sekunde auf die andere war der Wolf ruhig, schaute ihn jedoch etwas beleidigt an und gab dabei ein kurzes Murren von sich. Reiga erwiderte lachend: „Ich wusste, dass das wirkt." Er legte einen Arm auf die Brust des Wolfes, mit der Anderen stützte er sein Hinterteil und mit einem Ruck hatte er ihn oben. „Oh Mann! Ich vergesse jedes Mal, wie schwer du bist", stöhnte er und bekam als Antwort nur ein weiteres beleidigtes Murren zuhören.

Nach wenigen Schritten trat Reiga mit dem Wolf auf dem Arm in das Licht des Vollmondes. Die kleine Lichtung war taghellerleuchtet, sanfter Wind streifte durch das Fell des Wolfes und wirbelte es etwas auf. Er zeigte Reiga durch ein wenig Zappeln, dass er runtergelassen werden wollte und nachdem dieser ihn abgesetzt hatte, humpelte der Wolf noch ein Stück weiter und schaute dann zum Mond hinauf.

Sein wunderschönes Fell tanzte im Licht des Mondes und plötzlich begann es zu funkeln. Reiga schaute begeistert zu, denn so etwas Schönes hatte er noch nie gesehen. Es sah aus als würde der Wind Sternenstaub aus seinem Fell wehen. Der Wolf drehte seinen Kopf nach hinten und riss mit seinen Zähnen den Verband ab. Reiga wollte gerade losstürmen, um ihn aufzuhalten, doch als der Blick des Wolfes ihn erfasste, konnte er sich nicht mehr bewegen. Die funkelten Augen verführten ihn.

Nach wenigen Sekunden hatte ihn die Angst, diesen Augenblick zu zerstören, gepackt und hielt ihn an Ort und Stelle. Der Wolf drehte sich wieder nach vorn und während er den Kopf langsam anhob, begann er zu heulen. Seine kraftvolle Stimme durchdrang jeden Baum, jeden Busch und jedes Lebewesen in der Umgebung. Reiga zitterte am ganzen Körper. Sein Herz machte Freudensprünge und dann kam ihm etwas, das so absurd erschien, dass er sich kaum traute es auch nur in Gedanken auszusprechen: „Kann es sein? Kann es wirklich sein, dass ich - ihn liebe?"

Reiga schüttelte den Kopf und versuchte wieder einen klaren Gedanken zufassen. Sein Blick fiel wieder auf den Wolf, der majestätisch dort seinen Kopf empor streckte und seinen Gesang in die Welt hinausschickte. „Es ist nicht Freundschaft, die ich spüre - es ist mehr als Zuneigung - es - es ist Liebe - ich liebe ihn", ging erneut durch seinen Kopf, worauf sein Herz förmlich zu explodieren schien. Alles in seinem Kopf wurde auf einmal so klar. Seine innigsten Wünsche, seine Geheimnisse, all das, was er tief in seinem Unterbewusstsein vergraben hatte, kam in diesem Moment zum Vorschein. Sein Leben schien auf einmal so voller Glück, er konnte es kaum glauben.

Reiga erschrak als plötzlich der Wolf vor ihm stand und fragte verwundert: „Was - wieso - warum kannst du stehen? Hast du keine Schmerzen?" Der Wolf drehte sich zur Seite und zeigte ihm damit sein rechtes Hinterbein. Reiga staunte, denn die Wunde war weg. Er kniete sich auf den Boden und fuhr mehrmals mit der Hand durch das Fell, doch nichts. Sie war einfach weg. „Was? Wie kann das sein?" Der Wolf drehte sich wieder gerade zu ihm hin und Reiga sah ihm in die goldenen Augen.

Irgendetwas war seltsam an diesen Augen. Sie waren so voller Leben, voller Energie und voller Liebe. Er hatte das Gefühl in eine andere Welt zu schauen. Eine Welt ohne Hass, Gewalt oder Leid. Eine Welt in der es nur Brüderlichkeit, Freundschaft, Liebe und Zärtlichkeit gab.

„Augen strahlender und heller als die Sterne - so - so wundervollen Augen. Ich wünschte nur, ich könnte sie für den Rest meines Lebens betrachten", murmelte er vor sich hin. Der Wolf kam langsam immer näher, ohne dass Reiga es bemerkte. Vorsichtig sprang er etwas hoch und legte seine beiden Vorderpfoten auf Reigas Schultern. Der konnte einfach nicht reagieren, denn er war wie gelähmt. Mit einem kräftigen Schups sorgte der Wolf dafür, dass Reiga nach hinten fiel. Er wollte sich gerade wieder aufrichten, da stand der Wolf auch schon über ihm und hinderte ihn daran. Reiga wusste nicht ganz, was er davon halten sollte und wollte fragen: ,,Was - äh...?" Mehr bekam er nicht raus, denn der Wolf senkte seinen Körper und legte sich auf ihn.

Das ganze Gewicht des Wolfes lag nun auf Reiga und er musste zugeben, dass es ihm gefiel. Seine Hände gruben sich tief in das Fell des Wolfes und langsam fing er an in eine Art Trance zu entgleiten. Der Wolf legte derweil seinen Kopf neben Reigas, um an dessen Ohr zu kommen. Dann hörte Reiga eine merkwürdige raue Stimme: ,,Dein Wunsch sei dir Erfüllt. Willkommen im Rudel - mein neues Spielzeug."

Reiga begriff was die Stimme gesagt hatte und handelte dem entsprechend. Seine Hände, die eben noch sanft durch das Fell geglitten waren, klammerten sich feste an den Wolf. Er winkelte sein rechtes Bein etwas an, um sich am Boden abstützen zu können und mit einem kräftigen Ruck, hatte er zusammen mit dem Wolf eine Rolle gemacht und lag nun oben. Dieser war völlig geschockt und versuchte sich schnell aus dieser Klemme zu befreien, doch Reiga hatte in sauber am Boden festgenagelt. Das ganze Zappeln brachte ihm nichts.

Reiga rief stolz: „Ha! Wer ist jetzt das Spielzeug?" Er schaute dem fassungslosblickenden Wolf in die Augen und realisierte erst jetzt, was gerade passiert war. Hastig stieg er von dem Wolf runter, wobei er stolperte und nach hinten um fiel. Er landete auf seinem Hintern und krabbelte in der Position noch weiter, ohne dabei den Wolf aus den Augen zu lassen. Als er etwa sechs Meter von ihm entfernt mit dem Rücken an einen Baum anlehnte, versuchte er etwas zu sagen: „Das - das - warst du oder? Du kannst sprechen - aber - wie?"

Der Wolf schien sich wieder beruhigt zu haben, denn er drehte sich gemütlich auf die Seite und stand auf. Er kam etwas näher zu Reiga und fing mit dieser tiefen und rauen Stimme an zu sprechen: „Du hast mich damit gerade total überrascht. Du hast uns einfach umgedreht und schon war ich dir unterlegen." Reiga war etwas verärgert und rief: „Was glaubst du wie es mir geht! Immerhin treffe ich nicht jeden Tag einen sprechenden Wolf!" Dieser erwiderte daraufhin: ,,Das mag sein, aber wie sollte ich es dir denn schonend beibringen? Ich hab gedacht so ist es leichter und außerdem musste ich mir erst sicher sein, dass du auch der bist für den ich dich gehalten habe."

Reiga war immer noch etwas verärgert, jedoch beruhigte er sich und fragte: „Wer sollte ich denn schon sein? Ich bin ein Mensch, der entweder einen beunruhigend realen Traum hat oder komplett den Verstand verliert." Der Wolf grinste und entgegnete amüsiert: „Erstens schläfst du nicht und zweitens siehst du viel zu normal aus für einen Verrückten." „Toll, das beruhigt mich nicht wirklich", konterte Reiga ihm.

„Was ist mit dir? Hast du etwa Angst vor mir?", fragte ihn der Wolf nach einigen Minuten des Schweigens. „Nein Angst nicht, es ist nur...", antwortete Reiga. „Es ist nur was?", fragte der Wolf erneut und Reiga erwiderte ihm sofort: „Gib mir mal einen Augenblick, um das zu verdauen." „Schon gut. Nimm dir alle Zeit der Welt. Nur vergiss dabei bitte eines nicht: Ich bin immer noch der Selbe wie gestern", antwortete der Wolf und ging wieder in die Höhle zurück. Reiga blieb noch einige Zeit draußen sitzen und dachte über alles nach. Natürlich konnte er keine Erklärungen finden, Fragen jedoch umso mehr. Nach über einer Stunde ging er zurück in die Höhle, um zumindest ein paar Antworten zu bekommen. Behutsam setzte er einen Fuß vor den Anderen und kam kurz daraufhin in den hinteren Teil der Höhle, wo sie zusammen die ganzen letzten Tage gelebt hatten.

Der Wolf lag auf seinem Bett aus Zweigen und hatte auf Reiga gewartet. „Ich dachte schon du kommst nicht mehr. Es freut mich sehr, dass du da bist", sprach der Wolf und versuchte es mit sanfter Stimme auszudrücken. „Jaja... schon gut und ich träume auch ganz sicher nicht?", erkundigte Reiga sich erneut, worauf der Wolf wieder amüsiert antwortete: „Wenn du willst, kann ich dir mal kurz ins Bein beißen. Wenn es ein Traum ist, würdest du dann sicherlich aufwachen." Nervös antwortete Reiga ihm direkt: „Ne ne lass mal! Ach und - ich schmecke übrigens ganz grässlich."

Der Wolf leckte sich über die Lefzen und erwiderte: „Sag das nicht. Menschenfleisch ist schön zart und saftig. Ihr habt mehr Fett als Muskeln, dass macht es sehr schmackhaft." Reiga rutschte das Herz in die Hose. Er bekam Schweißausbrüche und wäre am liebsten jetzt weggerannt. Der Wolf hatte diese Reaktion natürlich erwartet und amüsierte sich köstlich. Er musste den Lachanfall unterdrücken und entgegnete: „Beruhig dich wieder! Das war doch nur ein Witz. Mach dir nicht ins Fell kleiner Mensch."

Bei Reiga allerdings sorgte dieser Spruch jetzt dafür, dass sich die Angst in Ärger verwandelte. „Denk daran, der kleine Mensch hat dich vorhin festgenagelt!", rief er spöttisch zurück. Der Wolf zeigte etwas die Zähne und erwiderte: ,,Aha - der kleine Mensch will sich behaupten. Vorhin hast du nur gewonnen, weil du mich damit überrascht hast. In einem echten Kampf um die Rangordnung hättest du keine Chance gegen mich!" Reiga war bereits so in Rage, dass er gar nicht darüber nachdachte und einfach aus einem Instinkt heraus antwortete: „Das glaubst auch nur du! Dich leg ich doch problemlos übers Knie und versohl dir deinen frechen Wolfshintern, du Welpe du!" Der Wolf erhob sich sofort von seinem Platz und ging einige Schritte in Richtung Ausgang der Höhle, dann drehte er den Kopf nach hinten und fragte: „Was ist? Kommst du? Oder hast du doch die Hosen voll?" Reiga hatte nun endgültig den Blick für die Realität verloren, denn er erhob sich ebenfalls von seinem Platz und ging ihm hinterher.

Sie liefen weiter aus der Höhle raus und kamen auf die kleine Lichtung im Wald, die immer noch vom Licht des Vollmondes erhellt wurde. „Hier werden wir herausfinden wer der Stärkere ist und wer sich unterwirft!", rief der Wolf zu Reiga rüber, der sich bereits auf der anderen Seite der Lichtung postiert hatte. „Von mir aus, aber bitte jammer' nachher nicht rum, wenn du nicht mehr sitzen kannst!", antwortete er ihm. Der Wolf knurrte nur kurz. Reiga wusste, dass die dicke Winterjacke ihn behindern würde, deshalb zog er sie aus und stand daraufhin dem Wolf in einem etwas dünnen Pullover und einfachen Jeanshosen entgegen. Kurz darauf sprach der Wolf erneut: „Ich gehe mal davon aus, dass du die Regeln nicht kennst, deswegen werde ich sie dir kurz aufzählen:

  1. Es muss ein Zeuge anwesend sein. Zu diesem Zweck haben wir die besondere Ehre, da kein anderer da ist, den Vollmond nennen zu dürfen.

  2. Jeder Kämpfer darf alles tun, was ihm einfällt, um sich einen Vorteil zu verschaffen oder den Gegner zur Aufgabe zu bewegen.

  3. Verloren hat: Wer sich nicht mehr wehren kann, wer aufgibt oder davonläuft.

  4. Es dürfen keine schweren oder lebensbedrohlichen Verletzungen zugefügt werden. Wer dies tut hat sofort verloren und wird aus dem Rudel verbannt. Wer seinen Gegner sogar tötet, wird für alle Zeiten aus allen Rudeln dieser Welt verbannt. Hast du alles verstanden?" Reiga dachte nicht lange nach und antwortete: „Ja natürlich - ich bin ja nicht blöd!" „Na dann kann es ja losgehen! Der Kampf beginnt!", rief der Wolf so laut er konnte, damit auch der Mond es hörte.

Reiga blieb erst mal stehen und überlegte: „Mit Muskelkraft kann ich ihn nicht besiegen und ich glaube nicht, dass ich ihn nochmal so festnageln kann, sodass er sich nicht mehr wehren kann. Moment - ein Wolf kann sich in fast jeder Situation noch wehren, besonders gegen einen anderen Wolf. Das war bestimmt nur, um mich zu verwirren. Es geht nur darum den Anderen zur Aufgabe zu kriegen. Okay, das weiß ich schon mal, aber wie kriege ich ihn dazu? Hmmm - denk nach Reiga denk nach. Er sagte es dürfen keine schweren Verletzungen zugefügt werden - aber er hat nichts von Schmerzen gesagt. Natürlich - bin ich doof - man bringt den Gegner durch Schmerzen zur Aufgabe! Das heißt er wird mich versuchen zu beißen, aber wenn ich seinen Zähnen ausweiche, schafft er das schon mal nicht..."

Plötzlich wurde er aus den Gedanken gerissen, denn der Wolf stürmte los. Reiga musste schnell reagieren. Er sprang zur Seite und wich ihm so aus, doch der Wolf war etwas schneller und folgte ihm. Er schnappte abwechselnd nach Reigas Armen oder Beinen und machte es ihm so noch schwerer auszuweichen. Reiga musste sich sehr anstrengen, denn jedes Mal wenn er ihm auswich, war der Wolf schon darauf vorbereitet und folgte ihm fast zeitgleich. „Seine Sinne und Reflexe sind viel besser als meine. Er weiß schon fast im Voraus was ich mache und wenn ich immer nur ausweiche, habe ich keine Chance - hmmm - vielleicht funktioniert das", dachte sich Reiga dann und wich noch zwei Mal den Attacken des Wolfes wie bisher aus, lies sich beim dritten Mal dann stattdessen auf den Boden fallen, hob dabei das Bein an und sorgte so dafür, dass der Wolf über sein Bein stolperte und er mit einem lauten Plumps auf den Boden fiel.

Tief hatte sich die Schnauze des Wolfes in den Boden gegraben, während sein Hinterteil noch steil nach oben ragte. Wütend auf sich selbst, weil er auf diesen dämlichen Trick reingefallen war, schnaubte der Wolf kurz, um den Dreck aus seiner Nase zubekommen. Schnell stand Reiga auf und noch bevor das Hinterteil des Wolfes zu Boden sackte, packte er den Schweif und hob ihn an. Der Wolf wollte gerade nachschauen, was Reiga vorhatte, da spürte er auch schon wie dieser mit flacher Hand und voller Kraft auf seinen Hintern schlug. Kurz jaulte der Wolf auf und machte durch die Wucht des Klapses einen Überschlag. „Das wird ihn hoffentlich ein Bisschen bremsen", dachte Reiga sich, während er langsam wieder Abstand nahm.

„Nah - was ist los? Tut dir etwa der Hintern weh?", fragte Reiga spöttisch. Er wartete bis der Wolf wieder aufgestanden war, dieser jedoch knurrte schon und warf ihm wütende Blicke zu. „Na warte, du Menschlein - das bekommst du zurück!", knurrte er ihm rüber und so langsam wurde Reiga dabei etwas mulmig. „Reiga du Vollidiot! Musst du ihn auch noch wütend machen - so hab ich erstrecht keine Chance - obwohl vielleicht...", auch diesmal wurde er durch den heranstürmenden Wolf aus seinen Gedanken gerissen und bemerkte, dass dieser nun auch noch viel gezielter zuschnappte.

„Scheiße - wenn das so weiter geht hat er mich gleich!", rief Reiga in Gedanken zu sich selbst, bis plötzlich ein stechender Schmerz durch seinen Arm fuhr. „Ahhhh!!!", schrie er, als sich die Zähne des Wolfes in seinen Arm bohrten und kurz darauf ein lautes "Knack" zuhören war. Reigas Gesicht war sofort schmerzverzerrt. Er kniff die Augen zu. Deutlich hatte er gehört und dabei gespürt, wie sein Knochen unter dem gewaltigen Druck des Wolfskiefers gebrochen war. Ein weiteres: „Ahhhh!!!", dass sich wesentlich qualvoller anhörte, folgte daraufhin dem Ersten.

Wenige Sekunden später wurde auch dem Wolf klar, was gerade passiert war. Sein Blick wechselte schlagartig von zornig und böse zu traurig und schuldbewusst. Hastig ließ er Reigas Arm los und wich etwas zurück. Reiga ging mit einem Bein auf die Knie und hielt sich den gebrochenen Arm. Außer vor Schmerzen stöhnen, gab er keine Töne von sich. Der Wolf hatte zwar Schuldgefühle, weil er das natürlich nicht beabsichtigt hatte, blieb jedoch an seinem Platz und fragte: „Gibst du auf?" Von diesen Worten wieder wachgerüttelt, lies Reiga jedoch auch weiterhin den Kopf hängen. Er schien auf den Boden zu starren, während er seinem rechten Arm festhielt und fing dann plötzlich an zu lachen. Immer noch mit gesenktem Kopf, sprach er in einer etwas tieferen Stimme: „Aufgeben? Das kommt überhaupt nicht in Frage. Jetzt fängt es doch erst an Spaß zu machen!"

Der Wolf schaute etwas überrascht, jedoch immer noch mit Schuldgefühlen im Blick und murmelte kaum hörbar: „Die Schmerzen haben ihm den Verstand geraubt - sehr schade." „Nein nein - meinem Verstand geht es bestens!", rief Reiga, während er langsam seinen Kopf hob und fügte dann noch hinzu: „Mir ging es noch nie so gut wie jetzt!" Dem Wolf lief es eiskalt den Rücken runter, als er in die funkelnden goldenen Wolfsaugen von Reiga schaute. Er begann etwas zu grinsen und dachte sich: „Er ist es wirklich! Endlich haben wir dich gefunden!" Reiga ließ seinen rechten Arm los, der daraufhin nur noch an ihm herunterhing, sodass sein Blut die Hand runterlief und auf den Boden tropfte.

Reiga bemerkte das gar nicht, denn er schaute sich seine linke Hand an. Seine Augen waren viel besser geworden. Er konnte jede Rille in seiner Handfläche deutlich erkennen und sogar das Rauschen hören, das durch sein Blut verursacht wurde, während es durch seine Adern floss. Es kochte vor Energie, seine Muskeln brannten und strotzten vor Kraft. „Ich fühle mich - so merkwürdig - so als könnte ich Bäume ausreißen!", rief Reiga und schaute dabei zum Himmel rauf. Er sah wieder zu dem Wolf rüber und bemerkte, dass sich seine Sinne wirklich sehr verbessert hatten. Obwohl der Wolf gute 15 Meter entfernt war, konnte er jedes Haar erkennen und das Fell riechen.

Plötzlich stieg ihm zudem noch ein markanter Geruch in die Nase. Er löste merkwürdige Erregungen in Reiga aus und erinnerte ihn wieder an den Kampf. Er sprach wieder mit der etwas tieferen Stimme: „Ach ja - verzeih mir, dass du warten musstest. Wir müssen ja noch unseren Kampf beenden. Ich weiß nicht warum, aber ich glaube die Chancen sind jetzt etwas ausgeglichener oder?"

Der Wolf senkte seinen Schweif langsam ab und klemmte ihn zwischen seine Hinterläufe ein. „Das ist doch das Zeichen für Unterwürfigkeit", dachte Reiga sich verwundert und als er den Wolf etwas überrascht anschaute, sprach dieser: „Nein, nicht wirklich, denn jetzt habe ich keine Chance mehr gegen dich. Ich gebe auf. Du hast gewonnen und ich unterwerfe mich dir." Reiga fragte geschockt: „Was - wieso gibst du auf? Warum lässt du dich von meinen Worten einschüchtern?" Doch der Wolf hielt seinen Schweif gesenkt und antwortete: „Ich gebe auf." „Ja - aber warum?", erkundigte Reiga sich mit normaler Stimme erneut und auch seine Augen waren wieder die eines Menschen.

Er dachte, dass die Sinnesverbesserung nur durch einen Adrenalinkick ausgelöst wurde. Er hatte keine Ahnung von seinen Wolfsaugen und verstand deshalb nicht, warum der Wolf jetzt aufgab. Dieser bemerkte das jetzt und versuchte es Reiga zu erklären: „Ich gebe auf, weil du der bist für den ich dich gehalten habe. Ich habe keine Chance mehr gegen dich." „Das hast du doch schon mal erwähnt. Wer bin ich? Was bin ich? Warum glaubst du, dass du keine Chance mehr gegen mich hast? Ich versteh das alles nicht", während Reiga das gesagt hatte, war er einen Schritt nach vorn gegangen und hatte dadurch seinen rechten Arm ins Schwingen gebracht. „Ahhhh!!!", schrie er, als er den Schmerz spürte, der von seinem gebrochenen Arm ausging. Er packte sich an den Arm und fiel wieder auf die Knie.

Der Wolf kam eilig angerannt, jaulte und winselte leise, während er Reiga mit der Nase vorsichtig an stupste. „Das tut mir so leid! Du hast mich so wütend gemacht, dass ich mich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Bitte verzeih mir", flehte der Wolf voller Schuldgefühle. Reiga versuchte etwas zu sagen: „Scho-schon gut - ahhhh - verdammt - tut das weh! Da - dafür versohl ich dir nachher den Hintern - jetzt geh mal bitte - in - in die Höhle - und hol mir - ahhhh - mein Messer! Es liegt - neben der - Feuerstelle."

Eilig rannte der Wolf in die Höhle und kam kurz darauf mit dem großen Jagdmesser im Maul zurück. Er gab es Reiga und wartete darauf, ob er noch etwas tun konnte. ,,Danke", entgegnete der und legte es auf den Boden neben sich. Er nahm an seinem gebrochenen Arm oben den Pullover in den Mund und hielt ihn straff. Mit der linken Hand nahm er das Messer und schnitt den Pullover der Länge nach an seinem Arm entlang auf. So konnte er seinen Arm freilegen ohne groß Schmerzen zu haben.

An seinem Unterarm kam dann die Wunde zum Vorschein. Tiefe Bissspuren waren zusehen und Blut floss langsam aus den Löchern. Der Wolf jaulte und winselte erneut auf, als er die Wunde sah und senkte den Kopf. Reiga bemerkte es und sprach: „Beruhig dich wieder. Es sieht schlimmer aus, als es ist. Zum Glück scheint der Knochen nicht gesplittert zu sein - und er ist auch nicht zusehen, dass ist schon mal viel wert."

Auf einmal wurde die Lichtung heller und Reiga wurde etwas geblendet. Als er sich schützend die linke Hand vor die Augen legte und zum Himmel schaute, sah er wie der Mond hinter einer Wolke zum Vorschein kam. „Der schon wieder - hab gar nicht gemerkt, dass er verdeckt war", murmelte Reiga vor sich hin und betrachtete einen kurzen Augenblick die große helle Scheibe am Himmel. Der Wolf begann wieder zu grinsen, als er sah wie Reigas Wunde innerhalb weniger Sekunden verheilte. Er leckte über Reigas Arm um das Blut wegzuwischen. Dieser erschrak dabei natürlich und schrie den Wolf an: „Bist du wahnsinnig! Das tut doch weh!!! ...??? Nein - tut es nicht?" Reiga schaute auf seinen Arm und erschrak aufs Neue: „Wow!!! Die Wunde ist weg!!! Nein - das kann doch wohl nicht wahr sein!"

Reiga erhob sich ruckartig und entfernte sich drei Schritte vom Wolf. „Was zum Teufel geht hier ab? Mir reicht's jetzt! Zuerst verschwindet deine Wunde, dann fängst du auf einmal an zu quatschen, eben gibst du einfach so den Kampf auf, und jetzt - jetzt verschwindet MEINE Wunde!!! Ich hab jetzt die Schnauze voll!!!" Er kam dem Wolf schnell näher und kniete sich direkt vor ihm auf den Boden, schaute ihm direkt in die Augen und forderte: „Erklär's mir, sofort." Der Wolf blieb natürlich ruhig und fragte darauf: „Was soll ich erklären?" In Sekunden lief Reiga rot an und schrie: „Du sollst mir erklären, was zum Geier hier ab geht!" Immer noch gelassen und die Ruhe selbst, sprach der Wolf: „Du musst nicht schreien. Ich bin nicht taub." In Reiga explodierte gerade irgendetwas, doch anstatt dem Wolf an die Gurgel zu gehen, stand er wieder auf und ging in Richtung Höhle, während er rief: „Gut, von mir aus. Ist mir egal. Es ist mir scheißegal!"

Verfolgt von den Blicken des Wolfes, betrat er die Höhle und fing kurz daraufhin an seine Sachen zusammen zu packen. Der Wolf kam rein gelaufen und sah wie Reiga sich gerade den Rucksack auf den Rücken schnallte. Neugierig fragte er: „Wo gehen wir denn hin?" Dadurch bemerkte Reiga ihn erst und antwortete immer noch mit Wut geladen, aber in normaler Lautstärke: „Wir gehen nirgendwo hin. Ich gehe weiter meine Wege und du wieder deine Wege. Ich habe mich um dich gekümmert, damit du nicht abkratzt. Jetzt kannst du ja wieder für dich selbst sorgen, also trennen sich jetzt unsere Wege." Der Wolf war geschockt, denn das hatte er natürlich nicht erwartet.

Reiga ging aus der Höhle, während der Wolf ihm hinterher lief und dabei rief: „Nein - du darfst nicht gehen! Ich brauche dich!" Reiga drehte sich blitzschnell um und entgegnete sofort: „Wie bitte? Das ich nicht lache! Was sagtest du vorhin noch zu mir? Ach ja - Menschlein oder? Ich bezweifle, dass ein so großer starker Wolf wie du so ein armes kleines Menschlein wie mich brauchen kann. Ich habe es satt, mich von dir verarschen zu lassen! Such dir irgendwo eine Wölfin, die du rammeln kannst und verarsch die, denn ich gehe jetzt!" Daraufhin ging er weiter in den Wald hinein. Der Wolf stand völlig geschockt und mit offenem Maul am Höhleneingang und sah zu wie Reiga sich immer weiter entfernte. „Wow - der weiß aber wie man jemanden zusammen scheißt", dachte er sich und blieb auch weiterhin wie angewurzelt stehen.

(c) by Meister Fuchs (Micki the Fox)

Die Welt des goldenen Mondes - Kapitel 3: Das Rudel

Hallo ihr Lieben!!! Wie immer wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Viele liebe Grüße von eurem Meister-Fuchs :3 **Kapitel 3: Das Rudel** (endgültige Version vom 04.02.2015) Reiga ging weiter durch den Wald und dachte über das nach, was gerade...

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Die Welt des goldenen Mondes - Kapitel 1: Der verletzte Wolf

Hallo ihr Lieben! Ich freue mich über euer Interesse an meiner Story. Sie ist natürlich von mir frei erfunden, daher sind alle Übereinstimmungen mit realen Dingen oder Personen Zufall oder unumgängliche wahre Begebenheiten. Weiterhin möchte ich...

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