Kapitel 13 - Härtetest

Story by Surasshu on SoFurry

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#14 of Drachenkrieg

Dieses Kapitel war schon seit einem guten Monat fertig, hochladen wollte ich es aber eigentlich erst ein paar weiteren Kapiteln. Da ich jetzt aber schon seit einem Monat nix mehr hochgeladen habe wäre es denke ich gut, ein kleines Lebenszeichen meinerseits wieder zu geben.

Ich bin in der letzten Zeit wegen Schule und ein paar anderen Sachen relativ wenig zum schreiben gekommen und möchte mich daher für diese Pause entschuldigen.

Weiterhin möchte ich aber wirklich jeden, der dieses Kapitel gelesen hat und auch die anderen vorher darum bitten, einen Kommentar zu hinterlassen. Sogesehen ist es meine Standard-Bitte, welche aber auch teilweise Schuld an meiner Abwesenheit trägt, denn wenn ich nichts zu hören bekomme, sei es positiv, negativ oder neutral, dann ist meiner Arbeitslaune dementsprechend gering und regt nicht mehr zur 100%igen Produktivität wie vor ein paar Jahren.

In dem Sinne, viel Spaß beim Lesen und bis zum nächsten Kapitel,

Surasshu


Kaum hatte er sich an den schneebedeckten Boden des Gletschers einigermaßen gewöhnt, bemerkte Surasshu in was für einer Umgebung er sich befand: Eis und Schnee umgaben ihn, Fels oder Stein waren nirgendwo zu sehen also vermutete er, dass dieser Ort aus nichts anderem als aus Eis und Schnee bestand.

Der Versuch es mit seiner Reise durch die Gebirge des nördlichen Armorias vor einigen Jahren zu vergleichen schien unmöglich, hierfür war die Umgebung viel zu anders strukturiert. Ein purer Eisberg inmitten eines Schneesturms, bezeichnete der Drache seine Beobachtung während er seinen Weg fortsetzte, die Augen stets auf den Gipfel, welcher kaum näher zu kommen schien gerichtet hatte. Zu seiner Erleichterung gab es derzeit keinen Schneefall, was einen freien Blick darauf ermöglichte und ihm den Weg welcher noch vor ihm lag deutlich aufzeigte. Im kniehohen Schnee stampfend ging es zwar nur langsam voran, dafür konnte Surasshu sich noch einmal die vergangen Tage und Wochen bewusst werden.

Vom Moment, in dem er die beiden Edelsteine aus der Steinwand brach, das Schattenherz zum ersten Mal in seiner Hand hatte und sich durch Kontakt mit dem Drachenherz in einen Kessel siedendes Wasser verwandelte schien diese Umgebung die Abkühlung, welcher er nur im Lagerhaus wo er seine Eismagie an ihre Grenzen trieb erfuhr zu sein. Außer kleinen Hitzewallungen, welche durch seine Arme, Beine und Füße gingen und ihm versicherten das dort alles in Ordnung war konnte er sich nicht weiter beklagen, zumal er sich bei dieser Kälte deutlich wohler fühlte.

Für eine Minute blieb er stehen, streckte die Hand aus, ballte eine Faust und sah seine ergrauten Schuppen an. Nach seinem Traum in welchem sich die blauen Schuppen seiner Arme grau verfärbt und haben auch heute, zwei Tage später dieselbe graue Tönung beibehalten. Anfangs hatte es ihn verschreckt, jetzt sah er darin etwas das ihn womöglich hierher, auf diesen Gletscher geführt hatte, wie ein Rätsel, welches er Stück für Stück lösen würde. Er strich sich mit der Hand durch die weißen Haare, atmete tief durch und setzte seinen Weg nach oben fort. Hinter ihm verschwand die Wiese auf welcher Kylan verblieb immer mehr im Dunst des vom Wind aufgewirbelten Schnees, bis es nur noch ein verblasstes Bild im Hintergrund war.

Im grellen Sonnenlicht glänzte der blaue, massive Eisberg in all seiner Pracht als das Blau durch die Sonneneinwirkung sich in zuerst helles, dann langsam werdendes violett färbte und Surasshu allein dadurch wieder zum Halten brachte. Eis weiß was Schönheit bedeutet, dachte er, schmunzelte kurz über den Reim welchen er verwendete als er plötzlich ein pulsieren in seiner Hosentasche bemerkte. „Hm?" Erneut hielt er an, griff in die Tasche und holte den schwarzen Edelstein, das Schattenherz hervor. In seiner pulsierte es erneut, fast wie ein richtiges Herz nur weitaus langsamer, dennoch waren die Schläge deutlich zu spüren.

„Was hat das zu bedeuten?", fragte er sich als er die Hand um den Stein schloss, einen weiteren Pulsschlag spürte und dabei auch ein kurzes, sehr schwaches Leuchten in dessen Mitte bemerkte. „Ist das etwa ein Teil des Ritus?" Aufgrund dessen, was er über das Schatten- und Drachenherz von Kylan erfuhr schien es möglich, dass dieses pulsieren ein Teil vom Ritus des wahren Erwachens war, nur konnte er Sinn und Zweck nicht ganz erkennen. Gleichermaßen fragte er sich aber, was für Folgen das Ritual für ihn und Kerr haben wird, welchem Zweck dient das „wahre Erwachen" und wie gestalten sich dessen Auswirkungen?

Obgleich er der Schönheit dieses Ortes erliegt, so sind es auch diese Gedanken, welche ihn hiervon wieder ablenkten und zurück in die Realität zogen.

Dem Pfad zum Gipfel folgend, bemerkte Surasshu die langsamen Veränderungen der Umgebung: die Luft verdünnte sich, der Wind wurde stärker und die Temperatur sank langsam aber sicher nach unten. Etwas anderes hatte er von einem Gletscher welcher nur aus Eis und Schnee bestand nicht erwartet denn egal wie stark die Sonne scheinen wurde, so konnte sie nicht einmal ansatzweise für Wärme sorgen, alles was sie konnte war diesen Ort in ständiges Licht zu hüllen. Wirklich hell war es jedoch nicht, denn neben dem Sonnenschein wehte ein rauer Wind die Schneeflocken umher und lies alles in einem hellen, weißen Dunst erscheinen, aus welchem sich der Gipfel des Gletschers erhob und somit immer das Ziel vor Augen war.

Surasshu kam aus dem kniehohen Schnee in etwas tieferen Schnee, höchsten bis zu seinen Knöcheln als er durch diesen Dunst voranging. Er wischte sich den Schnee aus dem Gesicht, ging weiter als er plötzlich das Gefühl hatte, jemanden an sich vorbeigehen gesehen zu haben. Sein Blick ging in Richtung der Erscheinung, doch kaum hatte er sich ihr zugewendet war sie bereits im Dunst verschwunden und durch eine andere ersetzt. Mehrere Personen gingen an ihm vorbei, die meisten davon waren kaum länger als ein paar Sekunden erkennbar ehe sie bergab wieder verschwanden.

„Sind das...Initianten?", spekulierte Surasshu als er die Trugbilder ansah. Auch wenn sie verschwommen waren, erkannte er eine Trauer und Enttäuschung in ihren Gesichtern, welche sie mit in den Dunst nahmen und Surasshu mit seinen Fragen allein liesen. Mit seinen Händen wollte der junge Drache nach ihnen greifen, griff jedoch nur ins Leere und fühlte eine bittere Kälte durch seine Finger bei jedem Versuch, eines dieser Trugbilder zu greifen wandern. Nervös holte er das Schattenherz hervor. In seiner Hand pulsierte es nun noch stärker, leuchtete intensiver während seine Augen zwischen den durchsichtigen Personen im Dunst und dem Edelstein in seiner Hand hin- und herwechselten.

Nun wurde ihm klar, was diese Personen waren: Initianten, welche den Ritus abgebrochen haben! Anhand der Menge die an ihm vorbeizog schluckte er lediglich und wirkte ein wenig beunruhigt, als er plötzlich zwei Personen, eine an ihm vorbei, die andere direkt durch ihn durch in Richtung Gipfel sehen sah. Erstaunt sah er sie an. Zwar es zu spät, ihre Gesichter zu sehen, jedoch konnte er die Rüstung von einem der beiden deutlich wiedererkennen, es war die gleiche, welche die Person in seinem Traum trug.

Ein letztes Mal sah er auf das Schattenherz, vernahm dessen Puls, hörte ihn kurzzeitig mit seinem eigenem Herz gleichziehen als er es wieder in seine Hosentasche steckte, atmete tief durch die Nase ein und durch den Mund aus und dann weiter nach oben, den beiden vor sich in den Dunst hinein folgend.

Vom weiten glänzte der Gipfel des Berges im Sonnenlicht, zeigte Surasshu den Weg der noch vor ihm lag als dieser sich durch den weißen Dunst aus Schneeflocken arbeitete. Im tiefen Schnee fiel ihm gehen zwar schwer, jedoch beschwerte Surasshu sich nicht einmal über dieses Problem, stattdessen machte er das beste daraus und versuchte die Entfernung zwischen ihm und dem Berggipfel herauszufinden. Mit bloßem Augen fiel es ihm wegen dem Schneefall und vom Eisberg reflektiertem Sonnenlicht schwer etwas zu sehen weshalb er eine grobe Schätzung anstellte. „Knapp elf Kilometer hin, danach noch etwa vier Kilometer Steigung, großartig.", sagte er mit gelassener Freude. In langsamen Schritten stampfte er weiter durch den Schnee, bis er plötzlich auf harten, massiven Eis stand.

Der Boden war blau-weiß, erstreckte sich über einen knappen Kilometer und schien bis auf ein paar Risse und Löcher eine nahezu makellose Oberfläche zu besitzen. Eis und Schnee, aus nichts anderem bestand dieser Ort, doch wie war das möglich? Allein die Vorstellung, dass dieser Ort womöglich aus nichts anderem als aus Eis und Schnee bestand lies Surasshu vor Kälte erzittern, wenn auch nur für einen kurzen Moment bis er sich auf der Fläche umsah, einige Male auf den Boden trat um sich zu vergewissern, dass er hier auf massiven Eis stehen würde. Surasshu holte das Schattenherz aus seiner Tasche, spürte dessen Puls als dessen Licht erneut ein wenig zunahm.

Im gleichen Moment sah er die beiden Personen von vorhin an sich vorbeigehen wobei sie sich nun langsam und behutsam fortbewegten, fast als würden sie etwas bestimmtes erwarten. Surasshu steckte das Schattenherz zurück in seine Tasche, sah sich kurz um und folgte dann den beiden in der gleichen Geschwindigkeit bis sie langsam im reflektierten Sonnenlicht verschwanden und Surasshu auf einmal etwas ganz anderes entdeckte. Hundert Meter von sich entfernt sah er mehrere Gebilde, welche auf den ersten Blick wie große Eiszapfen aussahen. Seiner Neugierde folgend näherte er sich einer Gruppe von ihnen, musterte die Figuren sorgfältig als ihm vor Schreck das Herz förmlich stehen blieb: was er da sah war kein Eis sondern im Eis gefrorene Personen! Gesichter oder deutliche Zeichen einer Rasse waren nicht mehr zu erkennen, das einzig erkennbare waren schmerzverzerrte, leidende Gesichter welche in das kalte Eis gemeißelt waren und so für die Ewigkeit aufbewahrt wurden.

Kaum eine Gestalt unterscheidet sich von der anderen, sie alle haben diesen leeren, toten Blick in den Augen welcher eine gewisse Angst in Surasshu aufkommen ließ denn je länger er sich mit diesen leblosen Eisblöcken beschäftigt, desto mehr fühlt er sich von diesen, oder etwas anderem beobachtet. Vorsichtig sah er sich um, sah außer Schnee und Eis nichts weiter in der näheren Umgebung als sein Blick den Gipfel, welcher über dem gesamtem Gletscher erhaben stand, fiel. Plötzlich sah er sie wieder, zwei Erscheinungen welche ihren Weg vorbei an den Eisleichen suchten und weiter in Richtung Gipfel gingen. Ohne auch nur einen Blick auf das was um sie herum stand zu verschwenden hielten sie den Kurs zum Gipfel, bis sie weniger Meter weiter im Sonnenlicht verschwanden.

Surasshu seufzte und ein kalter, dünner Luftzug berührte seine Nase. Seit er die Wiese am Fuß des Gletschers hinter sich und ihn immer weiter nach oben hin erklommen hatte fühlte er den langsamen, beständigen Schlag des Schattenherzens in seiner Tasche stärker werden, als würde es ihn in Richtung des Gipfels ziehen. Surasshu sah zum Gipfel hinauf, spürte dessen Erhabenheit auf seinen Schuppen was ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagte, fast noch stärker als der welchen er beim Anblick dieser Eisleichen spürte. Zusätzlich fühlte er sich noch immer beobachtet und mit jedem Schritt, welchen er machte konnte er sich von dem Gedanken das er nicht alleine war nicht mehr trennen. Immer wieder schaute er um sich, leckt sich nervös über die Lippen bis zu dem Punkt, an dem er es nicht mehr ertragen konnte.

Mit einer schnellen Bewegung drehte er sich um, entfachte durch Einsatz von Eismagie eine kleinen Wall in Halbkreisform aus spitzen Eisstacheln welche alle in diagonaler Richtung nach oben ragten; dass sie dabei die gefrorenen Personen durchbohrten war zwar bedauerlich, Surasshu bezweifelte aber das sie es in ihrem Zustand merken würden.

„Energisch, das gefällt mir.", sprach eine Frauenstimme hinter Surasshu, welcher sich während seiner nächsten Drehung für einen weiteren Zauber bereit machte. „Wer ist da? Zeig dich!", verlangte er ungeduldig, jederzeit bereit zuzuschlagen als hinter einer Eisleiche eine junge Frau, kaum älter als er selbst hervortrat. Ihre Kleidung bestand aus einer dunkelroten Weste, einem kurzen grauen Kleid mit langen Ärmeln, schwarzen Stiefeln sowie einem schwarzen Umhang. Rote Augen und kurzes schwarzes Haar dienten als Kontrast zu ihrer bleichen Haut.

Zwei Meter von ihm entfernt betrachtete Surasshu die fremde Frau, musterte ihren kühlen, nichtssagenden Gesichtsausdruck ebenso wie den starren Blick ihrer roten Augen. „Irgendwas gefunden?", fragte sie plötzlich, wiederholte sich sicherheitshalber woraufhin Surasshu antwortete:"Nein, nichts.","Gut, dann hätten wir das ja geklärt. Kommen wir nun zu den Namen in Ordnung? Meiner lautet Serana." Serana, was für ein angenehm klingender Name, meinte der Drache in seinen Gedanken, stellte sich ebenfalls vor:"Mein Name ist Surasshu, sehr erfreut."

Ohne auf seine Höflichkeitsfloskel einzugehen blickte Serana an ihm vorbei auf die von seinem letzten Zauber durchbohrten Eisleichen und danach wieder zum Drachen, welcher mehr oder weniger verlegen wirkte, doch anstatt ihm dafür eine Predigt zu halten, schien es sie kaum zu berühren, stattdessen sagte sie lediglich das es sie in diesem Zustand wohl kaum kümmern würde, was mit ihnen passiert. „Wenn ich so frei fragen darf: was ist mit ihnen passiert und vor allem: wer waren diese Leute?", fragte Surasshu mit Blick zu ihnen, fühlte sich schon vom bloßen Anblick unwohl. Serana hingegen zeigte keinerlei emotionale Reaktion, nichts lies sich in ihren Augen lesen und noch weniger schien sie hiervon berührt als sie antwortete:"Vermutlich sind das Nephilim oder andere Narren, welche das Ritual des wahren Erwachens nicht standgehalten haben."

Nicht standgehalten? Surasshu schluckte bei der Erwähnung des Rituals während er an Kylans warnende Worte im Bezug zum Ritual dachte:"Als Ritual der Nephilim waren die Anforderungen dementsprechend gewaltig. Für normale, sterbliche Wesen nahezu unmöglich zu schaffen geschweige denn zu überleben." „Wo wir gerade dabei sind: was hast du hier eigentlich verloren?" Von der direkten Frage Seranas aus seinen eigenen Gedanken gezogen, wollte Surasshu aus Reflex den Grund nennen doch in letzter Sekunde gelang es ihm dies zu verhindern um stattdessen mit einer Gegenfrage zu kontern auf welche Serana eine recht „kreative" Antwort hatte:"Nun ich glaube das Wort „Spaziergang" trifft es am besten. Jetzt aber wieder zu dir."

Auf die schnelle viel ihm nichts sonderlich kreatives ein, weswegen er einfach improvisierte:"Nun ich...bin als Besucher der Meháken hier und sehe mich ein wenig...um." Stirnrunzelnd und mit skeptischem Blick sah Serana Surasshu und zurück an, sie beide schienen sich nicht wirklich zu vertrauen weswegen sie die Lüge hinter den Geschichten des anderen deutlich erkannten, dem Anstand zu Liebe aber vorerst eine „gute Miene zum falschen Spiel" machten. „Also gut „Wanderer", wie wäre es dann mit dem Gipfel da oben? Da bin ich schon eine Weile nicht mehr gewesen." Da er ihr Aufgrund seines eigenen Zieles nicht widersprechen konnte stimmte er ihr zu, lies seine Wachsamkeit Serana bezüglich nicht darunter leiden.

Gemeinsam mit Serana ging Surasshu weiter zum violett-blau schimmernden Gletschergipfel. Kälte und Wind waren eine angenehme Ablenkung für die beiden welche kaum ein Wort miteinander wechselten; auch wenn sie sich gelegentlich ansahen vermied Serana es Surasshu anzusprechen da sie ihm genauso wenig traute wie er ihr. „Spaziergang", wer´s glaubt!, dachte der blaue Drache skeptisch und schien sich durch die wohl starken Schläge des Schattenherzens in seiner Vermutung bestätigt.

Serana führte ihren geschuppten Begleiter vom eisigen Friedhof über weite Teile des Gletschers bis hin zu einer breiten, tiefen Spalte im Eis welche unüberwindbar schien, jedenfalls auf konventionellem Weg wenn es nach Surasshu ging. „Kennst du dich mit Eismagie aus?", war Seranas erste Frage nachdem sie Spalte geprüft hatte. Direkt antworten wollte Surasshu nicht, obwohl er durch seine Demonstration vor zwei Stunden durchaus in der Lage war, hielt er sich seit dem Zwischenfall in der Lagerhalle doch lieber zurück; durch das Schattenherz hatte seine Eismagie eine dermaßen mächtige Stufe erreicht, dass es ihn beinahe umgebracht hätte, selbst bei dem Zauber welchen er verwendete um Serana aus ihrem Versteck zu locken jagte ihm einen gewaltigen Schrecken durch den Körper denn er hatte Angst, dass es wieder passiert.

Die Frau fragte ihn nocheinmal, fixierte ihn mit ihren roten Augen als er ihr mit einem Nicken zu verstehen gab, dass er ihre Frage verstanden hatte. Entweder kann oder will sie es nicht selber machen, also schön, dachte Surasshu sich nur, ging an Serana vorbei an die Klippe der Spalte, blickte auf die andere Seite und atmete tief durch. Konzentrier dich, lass es nicht ausbrechen, sagte er sich als das Bild der Brücke sich in seinem Kopf begann in die Realität zu übertragen. Als er ausatmete, entfesselte der Drache seine Eismagie und formte aus den Schneekristallen in der Luft und dem Eis des Gletschers eine massive Brücke welche von einem eleganten, weißen Geländer gerahmt und starken Säulen gestützt wurde.

Vor seinen Augen war stets das Bild der Brücke bis diese vollendet und ohne einen sichtbaren Makel vollendet war. Nachdem der letzte Meter der Brücke fertiggestellt war, sah Surasshu mit großem Staunen auf sein Werk: war das wirklich er selbst oder hat das Schattenherz da wieder nachgeholfen? Kopfschüttelnd warf er den Gedanken aus seinem Kopf, machte einen ersten Schritt auf die sicher wirkende Brücke, dann einen zweiten ehe er mit einem letzten Blick zu Serana über die Brücke ging. Serana sah sich die saphirblaue Brücke ganz genau an, staunte über da Geschick mit welchem der Drache hier scheinbar arbeitete. „Ein Naturtalent.", meinte sie beeindruckt als sie ihrem Begleiter über die Brücke folgte. Die Brücke war solide mit kaum einem sichtbaren Makel beschaffen, glitzerte im Sonnenlicht und bot trotz einer gewissen Glätte einen sicheren Halt was vor allem Serana, welche vom Werk des Drachen noch immer beeindruckt war; ohne sich groß vorzubereiten erschuf er diese Brücke, ein Kinderspiel verglichen mit dem was sie noch hoffte von ihm zu sehen.

Nach überqueren der Brücke wartete Surasshu auf Serana, sah ihr mit seinen gelben Augen kurz in die Augen als sie still von der Brücke auf das vom Schnee bedeckte Eis des Gletschers trat. „Bei jetziger Geschwindigkeit und Wetterverhältnissen dürften wir den Gipfel in vier bis sechs Stunden erreichen.", informierte Surasshu seine Begleiterin, welche es mit einem Nicken abtat und weiter in Richtung Gipfel ging. Nun war er wieder hinter ihr, beobachtete jeden ihrer Schritte als ihm die Leichtfüßigkeit mit welcher Serana sich über das unberührte Weiß bewegte auffiel. Ohne eine Spur zu hinterlassen ging sie über den Schnee während Surasshu mit jedem Schritt eine tiefe Spur hinterließ.

Die ganze Zeit über spürte er Wärme und Kälte gleichzeitig durch seinen Körper strömen, eines davon diente dem Zweck seinen Körper nicht unterkühlen zu lassen, das andere konzentrierte sich eher auf seinen Kopf und ermöglichte es dem Drachen einen „kühlen Kopf" zu bewahren.

Bei etwa der Hälfte des Weges konnte Surasshu seine Skepsis nicht mehr im Zaum halten, also fragte er einfach das, was ihm seit Stunden auf der Zunge brannte:"Serana, sag mir die Wahrheit." Abrupt blieb sie stehen und fragte mit einem schnippischen Ton in der Stimme, was sie verraten hatte.

„Eine junge Frau geht hochoben auf einem Gletscher, welcher zu allem Überfluss auch noch hinter einer unüberwindbaren Mehákenfestung liegt spazieren? Bitte, aber noch offensichtlicher ging es wohl nicht oder?", erklärte Surasshu ebenso vorlaut wie Serana es tat, wobei er die genau Tonlage nicht wirklich traf. Seufzend stützte sie eine Hand an der Hüfte ab und fragte den Drachen was denn so „offensichtlich" sei. „Ganz einfach.", begann er den Satz, entfesselte im gleichen Moment einen Eiszauber in ihre Richtung welche Serana mit einem Schutzzauber basierend auf Eis abwehrte.

Aufgebraust lies Serana ihre Abwehr sinken, wollte gerade etwas sagen als Surasshu ihr zuvorkam:"Du führst etwas im Schilde und brauchst scheinbar meine Hilfe dafür. Warum sonst hättest du mich diese Brücke hochziehen lassen wenn du es genauso gut selbst hättest machen können?" Die Logik in seinen Worten veranlasste Serana ihren Ärger für den Moment runterzuschlucken um sich eine Antwort, welche den Drachen vorerst zum grübeln bringen würde zu formulieren:"Also schön, hören wir mit dem ganzen Geplänkel auf. Ich bin eine Hexe und brauche deine Hilfe bei einer....nun sagen wir einfach „persönlicher" Angelegenheit dazu."

Eine Hexe?!, wiederholte der verdutzte Drache, schluckte bei dem Gedanken, eine Hexe vor sich stehen zu haben; selbst in seinen besten Büchern galten Hexen immer nur als Mythos oder bereits ausgestorben; als Mischung aus Nephilim und Meháken beschrieben, sollen Hexen über dieselben magischen Fähigkeiten eines Meháken in Kombination mit der körperlichen Stärke eines Nephilim verfügen. Jetzt einer gegenüberzustehen war durchaus interessant, wenn auch beunruhigend. Was es auch ist, es ist bestimmt nichts gutes. Serana fuhr fort und beendete ihre Erklärung damit, dass sie zur Zeit nicht weiter darüber reden möchte. „Wenn wir den Gipfel erreicht haben kannst du mich fragen was du willst.", sagte sie mit dem Zeigefinger zum Gletschergipfel.

Und wieder konnte Surasshu den Worten der vermeintlichen Hexe nicht widersprechen und beschloss weiter mit ihr bergauf zu gehen. Was hält dieses Ritual denn noch alles bereit?, fragte Surasshu sich nachdenklich und mit dem mulmigen Gefühl, schon bald einer weiteren unangenehmen Situation gegenüberzustehen.

Klares blaues Eis, eine makellose Oberfläche welche das einfallende Licht einfing oder reflektierte waren die ersten Dinge, welche Surasshu aus nächster Nähe zum Gipfel erkannte. Wie der Rest des Gletschers befand er komplett aus Eis, nirgendwo auch nur das geringste Anzeichen von Gestein, nur pures, klares Eis war erhob sich vor seinen Augen und thronte auf dem Gletscher. Berührt von diesem Anblick beobachtete Surasshu den Gipfel stillstehend als er den langsamen, fast mit seinem eigenem Herz abgestimmten Puls des Schattenherz spürte.

„Also schön, da wären wir.", sagte Serana als sie Surasshu zu einer zwei Meter hohen und ebenso breiten ffnung in der Eiswand führte. „Auch wenn du da bestimmt hochklettern willst finde ich, dass das hier einfacher ist." Wortlos blickte Surasshu die steile Wand hinauf, dachte ernsthaft darüber nach daran hochzuklettern als er der Hexe ein kurzes, zustimmendes Nicken gab. Danach war sie die erste die das Innere des schmalen Ganges betrat, gefolgt von Surasshu welchem sofort der stille Wind auffiel; nichts außer den Schritten der beiden war zu hören.

Das Eis im Inneren des Gipfeleingangs war dermaßen klar, dass es eine perfekte Spiegelung von Surasshu und Serana zeigte, als würde man in einen Spiegel sehen und wovon sich der Drache einige Male anziehen lies. Gelegentlich sah er sein Spiegelbild an, lächelte dabei stets als er beim letzten Blick plötzlich anhielt. Sein Spiegelbild war nicht mehr dasselbe, auch nach zweimaligen Prüfen sah Surasshu nicht mehr sich selbst, sondern die Person in der blauen Rüstung deren dunkle, kalte Augen direkt in seine starrten.

Ungläubig rieb er sich die Augen, drehte sich auf die andere Seite und erschreckte da nur noch mehr, denn auch dieses Spiegelbild entsprach nicht dem, was er erwartet hatte: kurz geschorenes rotes Haar mit einem schwarzen Irokesen welcher über seinen gesamten Kopf ging bedeckten den Kopf des weiß-geschuppten Drachen welcher Surasshu mit seinen eisblauen Augen ansah. Sie beide sahen ihn an, ahmten jeder seiner Bewegungen nach und ließen dem sichtlich verunsicherten Surasshu eine einzige Frage:"Wer seid ihr?" Plötzlich schlug das Schattenherz mit einer markerschütternden Intensität woraufhin beide Spiegelbilder wieder verschwanden und nur noch das Original übrig ließen.

Surasshu holte das Schattenherz aus seiner Hosentasche, bemerkte das starke Leuchten in dessen Mitte und fand sich erneut mit dem ernsthaften Gedanken, ob diese Erscheinungen im Zusammenhang mit dem Schattenherz standen wieder. Und da dämmerte es ihm, der Grund weswegen er diesen weiten Weg auf sich genommen hatte konnte nur einen, logischen Grund haben: zusammen mit dem Schattenherz soll er in Kontakt mit diesen beiden Personen treten, die Frage bestand lediglich darin, wie er es anstellen soll. Am Ende seiner Überlegung bemerkte er, dass Serana bereits aus dem Gang in einen weiteren Raum gegangen war, unwissend das ihr Begleiter hinter ihr stehen geblieben ist.

Im Laufmarsch eilte Surasshu in den Raum am Ende des Tunnels und wurde erneut von dem, was der Gletscher für ihn bereit hielt erstaunt. Das Eis, welches diesen Raum bildete brach das Licht soweit, dass der Raum mit mehreren verschiedenen Farben gefärbt wurde: blau, rot, gelb und sogar violett. Sieben Meter höher waren Eisplatten derartig angeordnet das sie das Licht in dieser Höhe auffingen um dann ein mehrfarbiges Mosaik zu bilden. Eine Freudenträne lief Surasshus Wange hinunter, denn dies war nach seinem Verständnis das, was man als „Inbegriff der Schönheit" bezeichnen konnte.

„Wunderschön...es ist...wunderschön.", murmelte Surasshu, verlor Serana aus den Augen als diese gerade etwas sagen wollte während er selbst damit beschäftigt war, den Raum zu inspizieren. Jeder Winkel schien perfekt abgemessen zu sein, die Mosaike waren in einer fehlerlosen Symmetrie aufgebaut während die Luft mit ihrer Stille, Kühle und Klarheit eine atemberaubende Schönheit erzeugte. Hier zu stehen verschaffte Surasshu eine Form der Inneren Ruhe, wie er sie seit einem Monat nicht mehr gespürt hatte; etwas vertrautes lag in der Luft, eine Präsenz die ihm sagen wollte, das er hier die Antworten auf seine Fragen bekommen würde.

Ein scheinbar letztes Mal holte er das Schattenherz aus seiner Tasche hervor, betrachtete das starke Licht in dessen Zentrum welches mit jedem Pulsschlag greller zu leuchten schien. Irgendwie wurde er das Gefühl, hier schon einmal gewesen zu sein nicht los, woher es jedoch kam war ihm schleierhaft.

Seit sie den farbenträchtigen Raum betreten hatten, verweilte Serana in ähnlicher Stille wie Surasshu es tat, stand mit dem Rücken zum Drachen was die Vermutung, sie hätten sich ebenfalls komplett abgenabelt durchaus nahekommen. „Also, was ist diese „Angelegenheit" bei welcher du meine-", Surasshus Satz endete abrupt als Serana eine schnelle Drehung vollführte und einen dreißig Zentimeter langen Eisblitz auf den völlig überraschten Drachen schoss. Nur knapp verfehlte ihn dieser, doch der Schock über den plötzlichen Angriff war geschaffen und eine dementsprechend wütende Reaktion Surasshus auslöste:"Was zum Teufel soll das?!"

Mit einem weiteren Blitz in der Hand war der schwarzhaarigen Hexe offensichtlich nicht nach reden, doch bevor sie ihren nächsten Angriff begann beschloss sie, sich zu erklären:"Wer hätte gedacht, dass ich einem Initianten für das Ritual des wahren Erwachens begegne?" Ihre roten Augen fixierten das Schattenherz in Surasshus Hand welches dieser mit seiner grau-geschuppten Hand umschloss um dies zu beschützen. „Das sollte lustig werden."

Unvorbereitet wie er war stellte Surasshu sich dennoch auf den einen Kampf mit Serana ein. Die Antworten auf seine Fragen schienen warten zu müssen denn zuerst musste er sich Serana, einer Mischung aus Meháken und Nephilim im Kampf stellen.

Fortsetzung folgt.....

Kapitel 14 - Eisblitz

Ohne auch nur eine Minute zu verschwenden, setzte Serana ihre Offensive aus Eis gegen Surasshu fort indem sie das noch verbliebene Überraschungsmoment zu ihrem Vorteil nutzte und eine Salve aus Eisblitzen in Surasshus Richtung feuerte um ihn somit in...

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Rollentausch - Kapitel 4: Strafe

Zwar kannte Ian die Strafe für sein Vergehen, dennoch hatte er bei jedem Mal das Gefühl als wäre es das erste Mal das er von Luke bestraft wurde. Auf dem weißen Parkett kniete der große, starke T-Rex als dessen Gebieter die Strafe vorbereitete und...

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Rollentausch - Kapitel 3: Gehorsam

Hungrig und voller Inbrunst beantwortete Ian die Anweisung seines Gebieters. Seine Augen waren Lukes Schritt und der deutlich erkennenden Erhebung inmitten seiner blauen Pluderhose gewidmet. „Zieh sie aus.", befahl Luke als er verführerisch über seinen...

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