WE WALK A LONELY ROAD
#9 of ALIEN (original)
Noch nicht ganz fertig, aber bei einem gewissen Punkt angekommen. Das Kapitel wird also quasi in A und B unterteilt. Bisher eben nur Teil A, denn es ist 0:21AM und ich muss in 4,5 Stunden wieder aufstehen... Viel Spaß, freue mich wie immer auf Feedback. Und ich hab es mal tatsächlich geschafft schnell weiter zu schreiben ^-^ - [Update 28. Nov 2013] Also ich hab heute mal das Kapitel f e r t i g geschrieben (ganz recht und ich hab gerade spontan den Plot ein klein wenig verändert) und ich hoffe es gefällt euch. Bald dann auch Kapitel 10 (nachdem es jetzt alleine schon 1 Monat gedauert hat den Rest des Kapitels zu schreiben. Ich versuch mich ranzuhalten).
CHAPTER 09 - WE WALK A LONELY ROAD
Der Wagen rüttelte und der Motor machte ein ächzendes Geräusch. Die Tanknadel sackte ab. „Hast du es nun mit dem Zettel versucht?", fragte Artjom spöttisch. „Ich sehe hier zumindest keine Tankstelle. Das heißt wir müssen jetzt wohl oder übel laufen." Ray schaute aus dem beschlagenen Fenster. Die Jacken die sie mitgenommen hatten würden auch nicht viel dagegen helfen. Sie stiegen aus dem Geländewagen und sprangen auf den Boden. Es lag kein Schnee, aber eine dünne Frostschicht hatte sich auf den Überresten der Straße gebildet. Alle drei knallten die Türen hinter sich zu und gingen zum Heck des Wagens, wo Artjom schon die Rucksäcke nach draußen schleppte und nebeneinander auf den Boden stellte. Ray und Darwin zogen sich ihre Jacken und Handschuhe an, während der Husky schon ausreichend bekleidet war, zumindest seiner Meinung nach. Nachdem sie ihre Klamotten gewechselt hatten zogen sie sich die Ausrüstung an und schnallten sich die Rucksäcke auf. „Folgen wir einfach der Straße?", fragte Darwin. Ray schaute in die Ferne: „Ich denke mal eine Straße führt immer in eine Stadt oder ein Dorf." „Also werden wir wohl deiner Nase folgen." Artjom ging los, während die anderen Beiden Blicke austauschten und ihm schließlich folgten. Unter jedem Schritt knirschte der Boden.
„Also erklärt mir das noch mal genauer. Ihr seid einfach so wegen dem Abenteuer in den Osten und wollt quasi den gesamten Kontinent überqueren und dann mal schnell übers Meer?" Artjom hatte das Gespräch gesucht, denn die Musik im Auto war nun nicht mehr präsent und ihm war schlicht langweilig. „Also naja..." - „Wie lange habt ihr euer Abenteuer geplant?", unterbrach Artjom Darwin. „Wir kennen uns eigentlich erst seit einer Woche." Artjom blieb fassungslos stehen: „Eine Woche? Was bewegt zwei so sensible gestalten nach einer Woche in den Osten durchzubrennen? Das muss wahre Liebe sein.", lachte der Fusky laut. Es brennte in Rays Herz, den Hund so über diese Art Liebe zu sprechen zu hören. Vor allem, weil es aus seinem Maul kam. Darwins Antwort tat ihm nicht weniger weh: „Nein? Er ist nicht... Nein? Wir sind nur hier, weil wir antworten suchen. Ich will wissen wo mein Vater ist. Und er will seinen Ursprung finden, oder was weiß ich." Darwin musste schon die ganze Zeit daran denken, wie er Jan vor ein paar Tagen in der Stadt getroffen hatte. Er wollte es Ray nur nicht erzählen, weil er dachte, es würde sich falsch anhören, wenn er sagen würde ‚Hey, Ray, ich hab noch einen anderen Lombax getroffen. Kennst du den? Ich meine, alle Lombaxe müssen einander kennen. Er wollte schlicht nicht, dass Ray ihn als Rassisten einstufte. Ray versuchte seine aufgewühlten Gefühle zu unterdrücken und quetschte ergänzend heraus: „Ich will nach Kanada, da gibt es eine Stadt nur für Lombaxe, da suchen sie noch nach unserem Ursprung, anstatt uns in einer Stadt als Minderheit zu diskriminieren." Artjom musste wieder lachen: „Du armer, armer Lombax. Wirst in der Stadt aufgenommen, aber diskriminiert. Sei froh, dass sie nicht Jagd nach deinem Fell machen oder dich auslöschen wollen!" Ray hasste es, wenn Artjom immer versuchte seine Probleme runterzuspielen. Immerhin kannte er es nicht, in diesem System der Stadt aufzuwachsen. Er war vogelfrei und konnte machen was er wollte, nur nicht in diese Stadt gehen, in der er sowieso nur von allen schräg angeschaut werden würde. Darwin mischte sich in die Diskussion ein: „Also ich versteh die anderen aus der Stadt nie. Ich mein, ihr zwei seid doch ganz flauschig. Nicht, dass ich euch darauf reduzieren würde..." Ray und Artjom schauten ihn fragend, den Kopf geneigt an, „aber warum hasst man euch so, nur weil ihr so anders seid. Innerlich seid ihr auch Menschen, putzige Menschen!" - „Ich will gar kein Mensch sein. Ich bin auch nicht so wie die in der Stadt." Artjom sprach herablassend. Er wollte klar machen, dass er selbstbewusst dazu stand kein Mensch zu sein. „Warum beschwerst du dich dann die ganze Zeit?" Ray war immer noch genervt von der Art des Huskys. Dieser rollte nur mit den Augen und schwieg weiter.
Sie waren nun mehrere Kilometer schweigend gelaufen, als plötzlich die Straße in einer Brücke endete, die über einer tiefen und breiten Schlucht eingestürzt war. Sie liefen bis zum Abgrund und starrten hinab. „Toll, und was machen wir jetzt, du Spürnase?", unterbrach Artjom das Schweigen nach mehreren Stunden. Es war bereits wieder am dämmern und das Trio wurde langsam müde. „Nun ja...", Ray räusperte sich, „uns bleiben nur zwei Möglichkeiten: Springen oder entlang der Schlucht laufen. Sie ist ja irgendwie das einzige woran wir uns orientieren können. Mein Sidekick-Pad zeigt die Brücke ja nicht mal an." - „Was, wenn irgendjemand diese Brücke gesprengt hat?" Darwin lief ein Schauer bei seinem ausgesprochenen Gedanken über den Rücken. „Was, wenn dahinter etwas lauert, was Böses?" - „Du meinst wie ich? Immerhin hat eure Stadt ja ein komisch Verständnis vom Bösen." - „Vielleicht sind wir ja das Böse?" - „Ray, du glaubst doch wohl nicht, dass die Stadt durch eine Schlucht aufgehalten werden könnte. Die haben Hubschrauber!" - „Aber bis hier hin sind uns keine Hubschrauber gefolgt." - Artjom versuchte logisch zu denken: „Eventuell wurde sie einfach nach der ‚Kontaminierung' gesprengt? Schon bevor die ganze Realitätsveränderung statt gefunden hat?" Sie saßen am Rand der Brücke auf Darwins Luftmatratze und ließen ihre Beine baumeln. „Wollen wir hier erst mal bleiben bevor wir morgen weitergehen?" Darwin wirkte sehr erschöpft und so willigten die beiden Anderen ein.
Sie schlugen die beiden Zelte auf. Da das eine Platz für zwei Personen bot, bat Ray an, dass Artjom bei ihm schlafen könne. Dieser willigte gleichgültig ein, woraufhin Ray sich über die Gesellschaft freute. Darwin legte seine Matratze in sein Zelt und legte sich früh hin. Er war wirklich am Ende und blieb nicht mit Ray und Artjom draußen sitzen, die scheinbar durch ihre tierische Veranlagung mehr Ausdauer besaßen. Die beiden Neuankömmlinge sprachen kaum, denn auch sie waren müde. „Weißt du, du kannst meine Decke haben, ich hab ja den Schlafsack..." Ray versuchte irgendwie das Eis zu brechen. „Ehm... Okay." Artjoms Akzent wirkte bei seiner Müdigkeit etwas stärker. „Ich könnte ja auch in deinem Schlafsack schlafen.", lachte Artjom. Ray wurde rot und grinste: „Du-du meinst, während ich darin schlafe?"
Artjom schaute ihn schief an: „Ehm, wäre das nicht ein bisschen eng und...", er zögerte, „außerdem mach ich so was nicht das ist doch... ehw." Ehw. Es brannte weiterhin in Rays Eingeweiden. Er versuchte ein spöttisches Lachen zu künsteln und sagte: „Ja, ehw! Weißt du, ich denke ich lege mich mal hin." Er huschte mit nassen Augen ins Zelt, kroch in seinen Schlafsack und drückte die tränenden Augen zusammen. Warum muss er nur so ein Idiot sein. Und warum noch so ein liebenswürdiger Idiot? Draußen saß Artjom leicht verdutzt von Rays fluchtartigem Verhalten. Er schaute auf das Zelt und lauschte genauer. Er nahm, neben Darwins Schnarchen das schniefen des Lombaxen auf. Hab ich irgendwas falsch gemacht? Nach ein paar Minuten ging er ebenfalls ins Zelt. Oh, er sieht echt putzig aus, wenn er so da liegt. Er grinste und nahm sich die Decke die auf der anderen Hälfte der Isomatte lag, rollte sich zusammen und deckte sich zu.
[Update 28. Nov 2013]
Am nächsten Morgen schlug Artjom die Augen auf und drehte den Kopf. Er sah den Lombaxen, wie er friedlich auf seiner Matte lag und musste grinsen. Der Husky rieb sich seine Augen mit seinen anthropomorphen Händen, stand auf und tapste mit der Schnauze voran aus dem Zelt. Verschlafen schaute er in die Morgendämmerung. Doch ein Geräusch passte nicht in die Kulisse mit all den zwitschernden Vögeln. Artjom nahm mit seinen Ohren das Geräusch sich annähernder Hubschrauber war. Seine Augen weiteten sich, und er rannte zum Zelt. „Hey, hey! Aufstehen! Wir müssen hier weg! Komm schon Ray, komm!" Ganz aufgebracht ging Artjom weiter und ließ Ray nicht einmal die Chance zu antworten. „Aufstehen, komm, wir müssen weg! Darwin, Darwin, sie kommen!", bellte Artjom in das andere Zelt hinein. „Wer kommt?", fragte Darwin immer noch verschlafen. „Sie kommen mit Hubschraubern!" Darwin sprang auf. „Schnell! Wir müssen die Zelte abbauen!" Der Hund ging wieder nach draußen, wo Ray schon alles in den Rucksack gepackt hatte und dabei war, das Zelt abzubauen, was bei seiner Hektik sehr wackelig aussah. Darwin kam aus dem anderen Zelt gestürmt, ebenfalls mit seiner Tasche gepackt, die er fest an seine Brust drückte. Artjom zog die Stangen aus dem Zelt und der Mensch rollte den Stoff zusammen. Voll bepackt gingen sie zusammen zum Rand der Brücke und sprangen auf den kleinen Vorsprung einen Meter unter ihnen. Hier überdeckte die Brücke eine kleine Fläche. „Atmet nicht so stark! Bei dem Dampf finden sie uns sofort.", flüsterte Artjom und drückte Ray seine Pfoten auf den Mund.
Man hörte wie das Geräusch lauter wurde und der Hubschrauber schließlich bei der Brücke anhielt. „Scheiße!", flüsterte Ray. Drei Menschen sprangen vom Vehikel; man hörte das Stapfen ihrer Schuhe durch die dünne Schneeschicht, die sich über Nacht gebildet hat. „Da, seht ihr, Männer! Spuren auf der Brücke! Das müssen sie sein." Der Schnee fiel immer noch leise und friedlich zu Boden. Ein Friede, der nun durch das Geräusch sprintender Soldaten gebrochen wurde. „Die Spuren scheinen noch frisch zu sein. Sie führen zum Rand!" - „Die haben ja früh aufgegeben, sind einfach von der Brücke gesprungen wie verliebte Schuldmädchen!", lachte ein anderer Soldat. „Sehen wir uns das lieber mal an!" Der Trupp marschierte zum Rand der Brücke während sich die Augen der drei unter der Brücke schlagartig weiteten. „Wir müssen hier weg!", flüsterte Darwin und drehte sich ängstlich um, um in die andere Richtung zu laufen. Artjom schaute weiterhin auf den Eingang zu ihrem Versteck. „Nein!", sagte er bestimmt, „Sie werden gehen."
Der erste Soldat sprang nach unten und ging einen Schritt unter die Brücke. Der feuerrote Hund sprang aus dem Dunkeln hervor und stieß seinem Feind zuerst in die Brust und dann trat ihn hinab in die Schlucht. Der Soldat versuchte zu Atmen, zu schreien, doch es gelang ihm nicht. Man hörte nur seinen dumpfen Aufprall nach wenigen Sekunden. „Alpha, Alpha, alles in Ordnung?", hörte man prüfend von oben. „Ich, ich komm jetzt nach, hast du sie?" Der zweite Soldat sprang auf den kleinen Vorsprung und leuchtete unter die Brücke. Als er die Taschenlampe auf Artjom richtete, sprang dieser aus seinem Versteck und biss ihm in den Hals. Er zog ihn schnell zurück, während der dritte das Feuer eröffnete. Nur gestreift von den Strahlen stieß der Hund den bewusstlosen Menschenkörper ebenfalls in den Abgrund. Danach sackte er neben der Klippe zusammen und leckte an seinen Wunden. Ray kam aus dem Schatten in dem er zuvor nur tatenlos und angespannt zusah und kramte aus seiner Tasche zwei Fläschchen und Kompressen aus Darwins Erste-Hilfe-Set, dass er bei der Arbeit hat mitgehen lassen während der dritte Soldat nach unten sprang und seine Waffe und Taschenlampe unter die Brücke richtete. Er sah den Hund, wie er da lag und den Lombax, wie dieser beim Hund saß und ihn verarztete. Langsam kam er auf die beiden zugelaufen und sprach zitternd: „Wo sind die anderen?" Geschockt starrte Ray den Hund an, der die Augen geschlossen hielt. „Ich frage nicht noch mal, wo sind die anderen!?" Der Soldat erhob seine Stimme und brüllte die beiden an. Ray drehte sich um und aus dem Dunkel kam eine Stimme. „Dort!" Darwin sprang auf den Soldaten, der aus Versehen einen Schuss nach oben in die Brücke abfeuerte und dann ebenfalls in die klaffende Schlucht viel und dabei verzweifelt schrie und feuerte. Darwin lag mit halbem Oberkörper über der Kante. Ray rannte zu ihm und zog ihn zurück. „W-wow!" Darwin war selbst ganz erstaunt und fasste sich an den Mund. Ich habe grade einen Soldaten getötet." - „Nachdem ich zwei vor ihnen in den Tot geschickt hab!", hörte man Artjom leicht geschwächt vom Boden rufen. Ray ging unter der Brücke hervor und kletterte nach oben. Dort stand immer noch der Hubschrauber.