Drachenherz Teil 71
#13 of Drachenherz Teil 59-77
Mit dem Gesicht im weißen Schnee lag Ranbu da und regte sich nicht. Der Kampf gegen Black hatte ihm alle Kraft geraubt. „Das ist wohl das Ende.", dachte er sich während der Schnee seinen Körper langsam im Schnee verschwinden lies. Plötzlich hörte er, wie jemand seinen Namen schrie. „Ranbu!", hörte er und versuchte, die Stimme die dies schrie zu zuordnen.
„Wer ist das?", fragte er und versuchte aufzustehen. Dabei bemerkte er, dass sein Körper sich nicht rührte. Durch den hohen Schnee stampfend suchte Surasshu vergeblich nach Ranbu. „Ranbu! Wo bist du?!", fragte er laut schreiend, bekam jedoch keine Antwort auf seine Frage. Langsam wuchs in ihm die Angst, dass Ranbu in dem Kampf ums Leben gekommen sein könnte, doch wollte er sich diesem Gedanken keinesfalls hingeben.
„Er ist nicht tot, dass spüre ich!", dachte er sich entschlossen, zog sein Schwert, änderte die Form in ein großes Breitschwert, mit dem er den Schnee vor sich mit einem gewaltigen Wisch hinfort schlug. „Weg mit dem Zeug!", schrie er, steckte das Schwert zurück und rannte dann weiter. Wenige Meter weiter spürte er eine gewaltige Kraft vor sich, doch schien sie nicht zu wachsen, viel mehr nahm sie ab während eine andere Kraft sich gerade noch so zusammenhielt.
„Ranbu!", dachte er aufgeschreckt und rannte sofort schneller zu der Stelle, von der diese Kraft kam.
Aussa schaute um sich; von den Sergalen, die sie und Surasshu vorhin bedrängten war nur noch etwa ein viertel übrig, schienen diese jedoch keineswegs daran zu denken, weg zu rennen. „Dann habe ich wohl keine andere Wahl als sie auch zu töten.", dachte sie sich enttäuscht und machte sich bereit für den Zauber. „Lasst sie auf keinen Fall noch einen Zauber sprechen!", schrie ein Sergal und rannte auf Aussa zu.
Er kam immer näher auf sie zu als plötzlich der Schnee um ihn herum ein Loch unter ihm entstehen lies und ihn darin verschwinden lies. „Kurz und Schmerzlos.", sagte sie und ballte die Faust. Das Loch schloss sich und der Sergal darin verschwand augenblicklich. Die anderen sahen dies, wurden dadurch noch wütender und rannten nun alle auf Aussa zu. „Schwerer Staub."
Sie hob die Hände, verkrampfte sie so als würde sie sich an etwas festkrallen und riss sie dann hinunter. Der Schneestaub, der sowohl um sie als auch um die Sergalen herum war wurde plötzlich tonnenschwer; er berührte ihre Rüstung und riss sie dann im gleichen Moment in den Boden, doch blieb Aussa davon unberührt. Laut vor Schmerzen schreiend sah Aussa, wie die Sergalen versuchten aufzustehen, es jedoch nicht schafften.
„Wollt ihr aufgeben? Dann würde ich euch nämlich laufen lassen.", schlug Aussa ihnen vor. Die Soldaten knurrten nur, wollten noch immer aufstehen, als bei einigen plötzlich ein lautes knacken zu hören war. „Eure Körper werden dem nicht mehr lange standhalten.", meinte Aussa ruhig. „Und wenn ihr euch nicht schnell entscheidet werdet ihr bald sterben, so einfach ist das."
Die Sergalen sagten nichts, bis einer plötzlich „Ich ergebe mich!" schrie. Aussa sah zu ihm. Er war nur ein einfacher Soldat, keine besondere Kennzeichnung wie bei den anderen. Zuerst zögerte Aussa, doch als sie sein verzweifeltes Gesicht sah löste sie den Zauber um ihn herum auf. Langsam stand der Sergal auf, schaute Aussa, die jederzeit bereit war, ihn anzugreifen sollte er sein Versprechen brechen.
Im nächsten Augenblick warf er seine Waffe zu Boden und rannte davon. „Feigling!", schrie ein anderer Sergal. Aussa sah diesen Sergalen an und fragte ihn:"Feigling? Nennst du jemanden, dem sein Leben mehr Wert ist als der Sieg einen Feigling?" Der Sergal antwortete nicht sondern versuchte wieder aufzustehen. Auch die anderen gaben nicht auf, bis zwei weitere schrien:"Ich gebe auch! Bitte, lass uns frei!"
Sie sah die beiden an, nickte kurz und lies auch sie frei. Als die beiden aufgestanden waren schauten sie ihre Kameraden an. „Na los, wovor habt ihr Angst? Tötet sie!", schrie der vorlaute Sergal wieder. Die beiden sahen einander an, begannen zu zittern und beschlossen dann, so schnell wie möglich das Weite zu suchen. „Bastarde!", schrie der Sergal wieder.
„Scheinbar will keiner von euch mehr aufgeben oder?", fragte Aussa die verbliebenen Sergalen. „Wir sind doch keine Feiglinge wie die! Niemals werden wir aufgeben!", antwortete der Sergal laut. „Dann verabschiede ich mich jetzt von euch.", sagte Aussa und schloss die Hand. Der Schnee auf den Körpern der Sergalen verdoppelte sein Gewicht, wodurch sie nun endgültig zerquetscht wurden.
Sie wandte sich von ihnen ab, als sie plötzlich etwas hörte. Es war eine Stimme, eine Stimme, die sie hier nicht erwartet hätte. „Lyra?", fragte sie und drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme kam. Zuerst hielt sie es für eine Illusion, doch dann wurde die Stimme klarer und kam Ilé immer näher. Deswegen wartete sie auch nicht lange und rannte zurück zur Stadt.
Surasshu kam der Stelle, an der er das abnehmen einer Kraft deutlich spürte. Mehr und Mehr näherte er sich dem Ort und sah, wie Ranbu mit dem Gesicht in den Schnee lag, das Schwert des Jungen gegen den er kämpfte im Schnee stecken, jedoch war von dem Jungen nichts zu finden. „Ranbu!", rief er, rannte zu Ranbu und drehte ihn sofort um. Er rüttelte ihn, bekam jedoch keine Reaktion darauf.
„Komm schon, du darfst jetzt nicht sterben! Ranbu!", schrie er und schüttelte ihn weiter. „Ranbu verdammt nochmal, mach die Augen auf!" Er begann zu weinen, denn Ranbu wachte einfach nicht auf. Sofort presste er seinen Körper so fest an sich wie es ihm möglich war und begann zu schreien:"Nein!!!" Während er ihn hielt bemerkte Surasshu nicht, wie die Tränen die er auf seine Haut weinte aufleuchteten, bis Ranbu langsam die Augen öffnete.
Mehr und Mehr kehrte das Leben in seinen Körper zurück, bis er schließlich so weit es möglich war am Leben war. Dann spürte er, wie ihn eine vertraute Wärme umgab: wie seinen Körper langsam aufwärmte bis er flüsternd fragte:"Surasshu?" Zuerst reagierte er nicht, doch dann hörte er Ranbus Stimme ganz leise an seinem Ohr vorbeigehen und schaute ihm ins Gesicht.
„Ranbu?", fragte er zurück als er Ranbus leichtes Lächeln sah. Nun weinte er noch mehr, doch nicht aus Trauer, sondern aus Freude. „Ranbu, du lebst!", rief er und presste Ranbu an sich. Ranbu keuchte kurz bevor er sagte:"Und ich fühle mich lebendige als vorher." Die beiden standen auf und schauten dann das Schwert, das völlig von Eis eingehüllt war an.
„Wo ist eigentlich der Junge von vorhin?", fragte Surasshu Ranbu. „Er ist gegangen.", antwortete Ranbu einfach. „Gegangen? Wohin?", fragte Surasshu neugierig, doch Ranbu schüttelte nur den Kopf. „Keine Ahnung, jedenfalls ist er nicht mehr hier.", sagte er nur. „Wir sollten zurück nach Ilé meinst du nicht auch? Schließlich sind da noch Haufenweise Sergalen, die besiegt werden wollen."
Surasshu schien wie immer: bereit zum Kampf und topfit, so empfand Surasshu es. Er wollte nicht weiter fragen was mit ihm war und folgte ihm dann zurück zur Stadt.
„Weg von meiner Schmiede ihr Schweine!", schrie Broke als er gerade dabei war, einen Haufen Sergalen davon abhielt, sich seiner Schmiede zu nähern. Einen nach dem anderen erschlug er, so dass sich bereit ein kleiner Haufen vor seinen Füßen bildete. „Ich hoffe, dass macht nachher einer weg.", dachte Broke sich dabei nur und machte sich daran, die nächsten zu erledigen.
Ebenso ging es Aussas Vater, der leicht genervt die Sergalen daran hinderte, dass diese seinen Laden betraten oder ihn gar beschädigten. „Was ist das doch für ein lautes und stinkendes Pack!", jammerte er als er mit seinem Schwert einen Sergalen niederstreckte. „Und dann diese Rüstungen, einfach nur hässlich." Er versuchte, so wenig Kontakt wie nur möglich mit den Sergalen zu haben, da ihr Anblick ihn wirklich anwiderte.
Er hatte nichts gegen Sergalen, doch wenn sie außer kämpfen und sabbern nichts anderes konnten wollte er sie eher weniger in seiner Nähe haben. Irgendwann kamen immer mehr Sergalen, bis sie ihn völlig umstellt hatten. „Na was willst du jetzt machen, Opa?!", fragte ein Sergal und schlug mit seinem Schwert gegen sein Schild. Er schaute den Sergalen an und antwortete:"Was ich jetzt machen will? Ich will dir zeigen, dass ein Mann selbst wenn er alt ist noch kämpfen kann!"
Auf allen Vieren lief Lyra so schnell sie nur konnte in Richtung Ilé, von wo sie bereits aus der Ferne das laute Schlachtgetümmel hören konnte. Von der langen Reise, auf der sie kaum eine Pause machte war sie sichtlich erschöpft, doch rannte sie weiter. „Ich darf jetzt nicht aufgeben, schließlich bin fast da!", sagte sie sich und rannte weiter. Während sie lief erinnerte sie sich an die Person, die sie im Wald geheilt hatte.
Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, weshalb sie sich fragte, wer er war und wieso er das tat. War er ein Freund? Oder tat er es aus einem anderen Grund? Diese Fragen quälten sie die gesamte Reise, doch plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, denn sie kam dem Schlachtfeld gefährlich nah. Ein Sergal drehte sich um, denn er dachte, er hätte etwas im Schnee gesehen.
Doch er zuckte nur mit den Achseln und drehte sich wieder; bis ihn plötzlich etwas in den Arm biss und mit sich riss. Nach wenigen Metern lies es ihn los, sprang nach vorn und er sah dann eine schneeweiße Wölfin vor sich. Noch in der Luft leuchtete diese schwarz-violett auf und verwandelte sich dann in ein Menschenmädchen mit schulterlange, schwarz gewellten Haaren, in einem schwarzen Kleid mit violetten Rüschen.
Sie landete, schaute zu dem Sergalen nach hinten und meinte:"Hättest wohl besser mal aufpassen sollen." Wütend sprang der Sergal auf, zog sein Schwert und rannte auf sie zu. Gekonnt wich Lyra ihm aus, zog ihren Rapier und stach ihn dem Sergalen durch den Rückenpanzer so stark, dass er auf der anderen Seite wieder herausschaute. Schnell zog sie ihn wieder aus ihm, denn die anderen Sergalen bemerkten ihre Anwesenheit kurz nachdem sie von ihrem Kameraden angegriffen wurde.
„Ich hätte doch durchlaufen sollen.", jammerte sie seufzend und machte sich dann für den Kampf bereit.
Surasshu und Ranbu erreichten Ilé, wo die Kämpfe noch immer voll im Gange waren. „Wie viele Sergalen sind denn da noch übrig?", fragte Surasshu entsetzt. „Noch knapp hundert fünfzig, wenn mich mein Gespür nicht im Stich gelassen hat.", antwortete Ranbu etwas angespannt. „Einhundertfünfzig?! Das kann ja noch heiter werden.", dachte Surasshu nur und schaute in die Stadt, wo die Spuren der Schlacht deutlich zu erkennen waren: überall lagen Leichen, Stände waren zerstört und viele Häuser hatten Beschädigungen.
Ranbu zog sein Schwert und meinte:"Die Stadt können wir uns später angucken. Jetzt müssen erst einmal diese Sergalen weg!" Surasshu stimmte ihm zu, zog ebenfalls sein Schwert. Sie rannten in die Stadt und bekämpften jeden Sergal, der sich ihnen in den Weg stellte. Irgendwann erreichten sie die Schmiede von Surasshus Vater, der auf einem Haufen toter Sergalen saß und meinte:"Da seid ihr ja endlich! Also hier ist keiner mehr übrig."
Die beiden schauten den Drachen verwundert an und versuchten, die Sergalen zu zählen. „Müssten so um die dreißig sein, bin mir aber nicht sicher.", sagte Broke lachend. Mit hochgezogener Augenbraue schaute Ranbu Surasshus Vater an und meinte:"Nicht schlecht, muss ich mal so sagen." „Ja, dass ist mein Vater.", dachte Surasshu sich grinsend, nahm sich Ranbu und machte sich dann wieder auf den Weg.
In den nächsten Stunden begegneten sie noch einer Menge Sergalen, mindestens fünfzig Stück, die sie dann auch besiegten, doch am Ende waren die beiden völlig erschöpft; so viele Kämpfe forderten ihren Tribut, egal wie einfach sie waren. Sie stützten sich auf ihren mit Blut befleckten Schwertern ab, während sie keuchend der nächsten Truppe Sergalen entgegen blickten.
„Das hört....einfach nicht....auf.", keuchte Surasshu und brach beinah schon zusammen. Auch Ranbu war sichtlich am Ende, denn er hatte sich von dem letzten Kampf gegen Black nicht völlig erholen können. Doch konnten die beiden jetzt nicht schlapp machen, schließlich waren die Sergalen nur noch gut zwanzig Meter von ihnen entfernt, weswegen sie schnell wieder zu ihren Waffen greifen mussten um weiter zu kämpfen.
„Komm schon....die schaffen wir noch.", ermutigte Ranbu Surasshu noch einmal. „Auf jeden Fall.", erwiderte Surasshu und richtete sich auf. Laut schreiend rannten sie auf die Sergalen zu, schwangen ihre Schwerter und schlugen einen nach dem anderen nieder. Mit Blut an den Händen und Schwertern standen die beiden Rücken an Rücken während um sie herum ein Dutzend toter Sergalen lag.
„Jetzt...ist aber endlich...Schluss oder?", fragte Surasshu erschöpft. „Das will ich doch hoffen.", meinte Ranbu ebenfalls keuchend.
„Lyra!", schrie Aussa zu Lyra, die nur etwa fünfzig Meter von ihr entfernt war. Erst nachdem sie einen weiteren Sergalen mit ihrem Rapier tödlich verletzte bemerkte diese die auf sie zu kommende Aussa. „Warte, ich mach das hier schnell!", erwiderte Lyra und wandte sich wieder dem Feind zu. Sie leuchtete weiß auf und man konnte sehen, wie aus ihrer Haut schneeweißes Fell wurde.
„Ich rufe dich, weißes Rudel!", rief sie und rammte ihren Rapier in den Schnee. Zuerst hörte man nur Wolfsgeheule, doch dann konnte man knapp zehn Wölfe sehen, die wie aus dem nichts angerannt kamen und sich um Lyra aufstellten. Sie streichelten den Wolf direkt neben sich sanft am Kopf, während die Soldaten sie überrascht ansahen. „Wo kommen diese Wölfe her?", fragte einer nervös.
Lyra ging auf alle vier, wobei ihre Kleidung in ihrem Fell verschwand. „Angriff, als eine Familie.", sagte sie zu den Wölfen und fiel mitsamt der Wölfe über die Sergalen her. Aussa sah nur, wie ein Rudel Wölfe durch die Massen zog, konnte Lyra dabei nicht mehr von den anderen unterscheiden. „Das ist Lyras Fähigkeit?", fragte sie sich während sich einige Soldaten um sie herum versammelten.
Sie wartete nicht lange, hob die Arme und überkreuzte sie über sich. Der Schnee drehte sich wie eine Spirale um sie herum, bevor er dann wie ein Sturm die Sergalen um sie herum einschloss. „Diamentenstaub.", sagte Aussa, lies ihre Arme herunter und schnipste dann mit der linken Hand. Das Eis samt Sergalen zersprang in tausend Teile, die dann durch den Wind hinfort geweht wurden.
Als die Sicht wieder klar wurde sah Aussa, wie die verbliebenen Truppen von dem Wolfsrudel, dass von Lyra scheinbar angeführt wurde in die Flucht geschlagen wurde. Knapp hundert Sergalen flohen, während das Rudel laut heulend dastand und sich dann einer nach dem anderen auflöste, bis nur noch einer übrig blieb. Dieser stellte sich dann auf seine Hinterläufe und verwandelte sich dann in ein Menschenmädchen, dass mit langen schwarzen Haaren dastand und kurz lachte.
„Geschafft.", sagte sie nur und drehte sich dann zu Aussa, die dem ganzen beiwohnte um. „Lyra, das war....einfach unglaublich!", meinte sie völlig überwältigt. Doch Lyra schien andere Sorgen zu haben; „Ranbu und Surasshu, wo sind die beiden?!"
Kaum eine Stunde später erfuhren Surasshu, Ranbu und Aussa, warum Lyra nach Ilé gekommen war. „Ein Sergal hat Shadow mitgenommen? Wieso denn das?", fragte Aussa nervös. „Das wüsste ich auch gerne. Jedenfalls war das kein gewöhnlicher Sergal, dass kann ich euch sagen.", antwortete Lyra und erinnerte sich an das, was Rubino damals tat. Wie er sie einfach mit einer Druckwelle von sich stieß und wie er eine Gruppe Wölfe nur mit seinem Blick zu Boden brachte.
„Was meinst du mit „nicht gewöhnlich" ?", fragte Ranbu sofort. „Nun, er trug statt einer Rüstung ein Jackett und verwendete....Magie.", antwortete Lyra zitternd. Ranbus Blick weitete sich sofort. Es dauerte nicht lange bis er wusste, wer dieser Sergal war. „Hat dieser Sergal noch etwas besonderes gemacht? Irgendwas, was sonst kein Sergal machen würde?", fragte er hastig.
„Er wirkte völlig entspannt als, so als hätte er an der Zerstörung des Dorfes in dem wir waren keinerlei Interesse, vielmehr lag sein Interesse an Shadow. Dazu kam noch, dass er mir das Leben rettete und dem Sergalen, der mich in dem Moment töten wollte erst das Herz heraus riss, es ihm dann wieder einsetzte und ihm dann im nächsten Augenblick den Kopf abschlug; So etwas tut doch kein Sergal!", antwortete Lyra völlig beunruhigt.
„Kein gewöhnlicher, da hast du Recht. Doch dieses Verhalten erinnert mich an einen alten Freund von mir.", erzählte Ranbu. „Er war auch alles andere als gewöhnlich, selbst außergewöhnlich wäre das falsche Wort um ihn zu beschreiben. Um ehrlich zu sein: dieser Sergal erinnert mich an den Freund, gegen den ich damals kämpfte und mit dem ich zweihundert Jahre gefangen war."
„Moment, dass war aber ein Drache, kein Sergal! Das hast du selber gerade gesagt.", widersprach Surasshu ihm. „Im Gegensatz zu mir, der mit sich völlig im reinen war, konnte er sich in diesen Jahren nicht gegen die Stimmen, die in seinem Kopf waren wehren, was wohl dazu führte, dass er sich als er endlich aus diesem sterbenden Körper herauskam in mehrere Personen aufteilte, weswegen es auch möglich sein kann, dass dabei auch ein Sergal herauskam.
Ihr müsst wissen, dass es in der Welt, aus der wir eigentlich stammen auch Sergalen gibt." „Soll das etwa heißen, dass sich dein alter Freund in mehrere Personen, die genauso stark wie er sind aufgeteilt hat?!", fragte Lyra erschrocken. „Das kann gut möglich sein, doch vermute ich stark, dass es nicht so viele Personen sein können und das diese wahrscheinlich auch unterschiedlich stark sind.
Aber um das heraus zu finden muss ich ihn das selber fragen.", antwortete Ranbu und ging zur Haustür. „Wo willst du hin?", fragte Surasshu ihn. Ranbu öffnete die Tür und antwortete:"Nach Herena. Mein Gefühl sagt mir, dass er da auch hin unterwegs ist." Er machte ein paar Schritte auf die Straße, sprang dann in die Luft und flog dann einfach los. „Er kann fliegen?", fragte Lyra ganz verwundert.
Surasshu schüttelte den Kopf und meinte:"Ist doch egal, wir müssen ihm sofort hinterher!" „Und wie sollen wir das anstellen? Ich bezweifle, das irgendein Zug fährt.", erwiderte Aussa ihm. „Nehmt dir hier!", rief Aussas Vater von weiter hinten als er mit drei Pferden auf sie zukam. „Vater, was hast du denn mit denen vor?", fragte Aussa ihn ganz verwundert.
Er lachte steckte, schob seine Brille nach oben und antwortete:"Wenn ihr schnell nach Herena wollt, dann empfehle ich euch diese Pferde hier: sie sind schnell wie der Wind und können Tagelang ohne eine Pause rennen." Lyra ging zu einem der Pferde, strich ihm über das Fell und fragte:"Das ist ein Schneehirte oder?" Er nickte. „Was sind denn Schneehirten?", fragte Surasshu neugierig.
„Sie sind bekannt als die schönsten und schnellsten Pferde Armorias. Für gewöhnlich haben nur adlige ein solches Pferd.", antwortete Lyra. „Adlige oder Leute mit genügend Geld.", meinte Aussas Vater witzelnd. „Aber ihr habt gewiss besserer zu tun, als euch mit der Frage, woher ich diese Pferde habe zu beschäftigen oder?"
Die drei nickten, sattelten die Pferde und wollte sich gerade losmachen, da kam Surasshus Vater angerannt und warf jedem eine Flasche Wasser zu. „Eure Pferde halten die Lange reise aus, ihr jedoch nicht!", meinte er. „Danke, Papa.", bedankten sich Surasshu. „Das kannst du später machen, jetzt los mit euch!", meinte Broke und hetzte die drei davon. In nur knapp fünf Minuten verliesen die drei die Stadt und ritten nach Herena.
„Jetzt muss ich doch all diese toten Sergalen wegmachen!", jammerte Broke genervt. „Was soll ich sagen? Ich hab zehn in meinem Laden herumliegen!", erwiderte Aussas Vater seufzend. Die beiden schauten sich dann nur an, begannen zu grinsen und lachten dann nur, wobei sie hofften, dass ihren Kindern nichts zustoßen wird.
Fortsetzung folgt.....