Die Legende des silbernen Drachen 34

Story by kotoga on SoFurry

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Treffen mit dem Feind

Die letzte Nacht vor dem Angriff verbrachten alle unruhig auf ihren Schlafplätzen. Die Aufregung und Unsicherheit über den bevorstehenden Kampf raubte ihnen den Verstand. Die einzigen, die das alles anscheinend kaum interessierte, waren Vanessa und Seraphine. Sie schliefen tief und fest. Jan hatte Ihnen so häufig eingeredet dass Sie es schaffen würden, dass Sie sorglos ruhen konnten.

< Jan? >, fragte Kotoga und hob seinen Kopf, < Bist Du wach? >

< Allerdings. Und wie ich merke kannst auch Du nicht schlafen. >

< Nein. Ich habe Angst wegen morgen. Was meinst Du wird uns erwarten? >

< Ich habe keine Ahnung. Aber wir müssen, trotz der Vorhersage des Zeitwächters unglaublich vorsichtig sein. Überleben bedeutet nicht unversehrt sein. >

< Sollen wir noch etwas fliegen? Ich denke dass wir heute Nacht kein Auge mehr zumachen werden. Im Flug können wir uns noch etwas sammeln. >

< Geh schon mal nach draußen und warte dort. Ich hole den Sattel und schnalle mir eben mein Schwert um. >

Langsam erhoben sich beide. Ganz vorsichtig, um niemanden zu stören, packte sich Jan seinen Gürtel samt Schwertscheide und legte diesen um seine Hüfte. Der Sattel hingegen würde sich nicht so geräuschlos aufheben lassen. Die schweren Schnallen und kleinen Ketten würden stark rascheln. Ganz sachte hob er den Sattel auf was, wie schon gedacht, ein Klimpern zur Folge hatte.

„Wo wollt Ihr beiden denn hin?"

„Vater! Wir...wir wollten nur noch mal etwas Zeit zusammen verbringen ehe wir morgen los müssen."

„Dir ist schon klar das wir Euch begleiten?"

„Sicher Vater. Ich hatte mit nichts anderem gerechnet. Meinst Du die Blaue und der Schwarze kommen auch mit?"

„Frag sie doch."

„Ich würde auch die Grüne fragen, doch traue ich mich wegen des Jungdrachen nicht." Jans Blick wanderte zu Kotoga, der vor der Höhle auf ihn wartete.

„Beide sind ungefähr gleich alt. Doch jetzt ist mein Bruder so groß wie ein ausgewachsener Drache."

Furok hob seinen Kopf etwas an und schaute ebenfalls auf den majestätisch wirkenden Drachen vor der Höhle. „Zu schade dass er schon so schnell erwachsen geworden ist."

„Warum?"

„Weil wir euch bald verjagen müssen. Kotoga ist zu groß um auf Dauer hier zu bleiben. Aber ich habe Bedenken Euch jetzt schon in die weite Welt zu entlassen. Euch fehlt es an Erfahrung. Auch wenn Ihr bereits viel geschafft habt."

„Verstehe." Jan hob den Sattel auf seinen Rücken und drehte sich von Furok weg. Jedoch blieb er stehen und blickte mit den Kopf über die Schulter.

„Wir sind spätestens zum Morgengrauen wieder da."

Furok nickte und entließ Jan damit aus der Unterhaltung. Jan schnallte den Sattel auf den Rücken seines Bruders und setzte sich dann in das bequeme Lederstück. Wortlos flogen beide große Kreise über das Land und begutachteten noch einmal das Lager mit den Drachen. Die meisten schliefen, doch einige wenige waren damit beschäftigt den Silbernen in der Luft zu beobachten.

Die Nacht wich der aufgehenden Sonne während Kotoga und Jan noch immer über der Stadt flogen. Keiner hatte auch nur ein Wort gesagt oder es gewagt die himmlische Ruhe zu stören in der sie sich befanden. Doch mussten sie nun landen um ihre Familie zu wecken. Jan entschloss sich die Grüne nicht mitzunehmen. Sie sollte lieber auf den schneeweißen Jungdrachen aufpassen und im Ernstfall war sie eine gute Hilfe gegen einen Angriff auf die Grafschaft. Aber seine Schwester und deren Gefährte würde er mitnehmen. Sie hatten sich schon das letzte mal im Kampf bewährt, als sie Kotoga den Rücken freihielten.

„Guten Morgen zusammen!", begrüßte Jan im absteigen die Höhlenbewohner. „Los Ihr Schlafmützen! Aufstehen!"

Als hätten sie nur auf dieses Kommando gewartet hatten sprangen alle auf und warteten nur darauf wie es jetzt weiterging.

< Kannst Du bitte unser Schwesterlein holen? Ich muss mir zuerst die Rüstung anziehen und mich bereit machen. >

< Soll ich dann wieder hier hin kommen oder treffen wir uns unten? >

< Komm mit den beiden hier hin. > Jan war schon hinter das Nest gegangen und begann damit seine Rüstung anzuziehen während Kotoga schon im Wegfliegen war.

„Und was machen wir beide jetzt?", fragte Vanessa und beobachtete Jan wie er sich anzog.

„Ihr werdet etwas warten und dann mit der euch unterstellten Division nachkommen. Seraphine?"

„Ja?"

„Kannst du mit Kotoga in Kontakt bleiben damit ihr im richtigen Augenblick auftauchen könnt?"

„Sicher. Aber wäre es nicht sicherer wenn wir Euch direkt begleiten würden?"

„Nein. Wir wissen noch immer nicht ob Spione oder Verräter in unseren Reihen sind, die auf solche Augenblicke warten. Sie könnten in einem unbemerkten Moment eine Nachricht an unseren Feind kommen lassen und wenn dies geschieht ist er vorgewarnt. Oder er könnte Dich irgendwie vergiften oder töten oder, oder, oder."

„Stimmt. Daran habe ich nicht gedacht. Gut, dann werde ich mit Vanessa später nachkommen. Aber könnte es nicht auch sein dass in den Reihen der Division ebenfalls ein Verräter sitzt?"

„Das glaube ich nicht, denn die Division war schon da bevor Kotoga geschlüpft ist und ich diese Welt betreten habe. Macht Euch aber trotzdem jetzt fertig. Mutter? Vater? Seid ihr soweit?"

Die beiden Altdrachen nickten Jan zu während sie aufgeregt mit ihren Flügeln flatterten.

„Gut, dann müssen wir nur noch auf Kotoga warten."

Einige Zeit verstrich und Jan kramte noch einige male in seinen Sachen um sich nützliche Gegenstände wie eine Trinkflasche, eine Kerze und etwas Proviant in die alte Schärpe zu legen in der er früher das silberne Ei getragen hat.

„Das waren noch Zeiten", dachte Jan und wog die Schärpe so als würde das Ei noch darin liegen.

Kotoga landete zusammen mit seiner blauen Schwester und ihrem schwarzen Partner auf dem Vorsprung.

„Wir sind soweit!", sagte der Silberne um Jan, Furok und Lolith zu signalisieren dass es losgehen konnte.

„Dann auf!"

Zu sechst stürzten sie sich in den Himmel und ließen Vanessa mit Seraphine alleine zurück. Sie wussten was zu tun war wenn die große Gruppe sich Richtung Norden begab um den Feind in seinem Herzen anzugreifen.

„ALLE DRACHEN IN DIE LUFT!", brüllte Kotoga zum Lager hinunter und binnen Sekunden erhob sich der Schwarm in die Lüfte, nur um sich dann direkt hinter dem Silbernen in Formation zu bringen. Sie hatten darauf gewartet dass es endlich losging. Doch blieben viele Drachen auf dem Boden um auf ihre Reiter zu warten. Vor allem die Drachen der Elfen brauchten eine halbe Ewigkeit. Die Elfen mussten ihre Drachen erst satteln und ließen sich damit enorm viel Zeit. Immer wieder brüllte Kotoga, „LOS DOCH! MACHT SCHNELLER!", hinunter um die Elfen anzuspornen.

Als dann endlich auch die Elfen fertig waren und sich in die Luft begaben waren nur noch die 51 Drachen der Division am Boden und warteten auf darauf dass sich die Gruppe entfernte.

„Auf nach Norden!", befahl Kotoga und drehte in selbige Richtung ab.

„Warum kommt die Division nicht mit?", wollte Alanna wissen.

„Sie haben noch eine Aufgabe und werden später folgen. Ruhe jetzt und konzentriert Euch auf den Flug. Sammelt Eure Kräfte. Wir werden sie benötigen."

Schnell verschwand die Stadt hinter ihnen. Weite Felder, Wiesen und Wälder erstreckten sich über die Grafschaft. Nach und nach jedoch verwandelte sich das saftige Grün des fruchtbaren Bodens in ein dumpfes, graues Etwas, das unfruchtbarer nicht sein konnte. Wie konnte sich hier nur Leben entwickeln? Oder war das Leben vergangen als der Tod in dieses Land eingefallen war? Keiner wusste es, da dieses Land seit ewigen Zeiten kein Drache oder Reiter mehr betreten hatte. Die felsige Einöde, die sich nun unter der sengenden Sonne erstreckte, war vollständig unbewohnt und nirgendwo war überhaupt ein Lebewesen zu sehen. Das Einzige, was auf Leben hindeutete, waren Ruinen die ab und an auf ein längst verlassenes Dorf hindeuteten oder ein Mineneingang, der halb eingestürzt am Rande eines großen Berges lag. Nicht mal ein Tier lief am Boden. Kein Vogel sang oder kein Baum oder Strauch war zu sehen. Alles war tot. Endgültig gestorben in der brütenden Hitze der unbarmherzigen Sonne, die es nicht zuließ dass auch nur eine Wolke ihre wertvolle Fracht hier entladen könnte.

Jan schwitzte in dem Metallpanzer den er trug. Doch war er glücklich ihn zu haben, weil er so keinen Sonnenbrand bekam. Der Flugwind kühlte die Stellen ab die nicht von der Rüstung bedeckt wurden und verschafften wenigstens etwas Erholung. Auch Kotoga erging es nicht besser. Er hechelte und seine Zunge hing weit aus dem Maul um sich Abkühlung zu verschaffen. Dabei war es noch nicht einmal Mittag.

< Wir sollten eine Pause machen. Da! Im Schatten des Berges könnt Ihr etwas ruhen. >

< Au ja! >

„Wir landen dort vorne im Schatten und werden kurz rasten", rief Jan nach hinten und deutete auf den langen Schatten des Berges.

„Haltet ihr das für eine gute Idee? Ich meine, sie werden erwarten das wir unterwegs Pausen machen und der Schatten ist perfekt für einen Hinterhalt geeignet." Der Ork, Morgrim Gor Gul, legte seine ganze Kraft in die Worte um den Feldherren davon zu überzeugen das es irrsinnig wäre auf feindlichen Terrain zu landen. Doch Jan bestand darauf den Drachen eine kurze Pause zu gönnen.

Es blieb jedoch die gesamte Zeit ruhig. So konnten sich die Drachen kurz abkühlen und etwas ruhen während Jan eine Strategie mit seinen Offizieren besprach.

„Solange das Duell läuft werdet Ihr nicht eingreifen. Zumindest nur solange nicht wie es fair zugeht. Solltet Ihr jedoch merken das etwas nicht stimmt dann scheut Euch nicht und ruft mir zu das etwas faul ist. Auch die Drachen sollten nicht zu weit weg sein. Versucht auf jeden Fall diese in Reichweite zu halten. Wir werden einer riesigen Armee aus Untoten gegenüber stehen und wenn wir uns gegen die wehren müssen dann gute Nacht heiß geliebte Welt."

Die Offiziere nickten und nach einigen weiteren Minuten befahl Jan das sie weiterfliegen würden.

Wieder in der Luft flogen sie schnellstens weiter um noch vor der großen Hitze am Nachmittag anzukommen.

< Siehst Du das auch? >

< Was meinst Du? > Kotoga, der von der Hitze stark beansprucht war, blickte in alle Richtungen ehe er etwas rechts von sich eine dicke schwarze Rauchwolke aufsteigen sah.

< Genau das! Ich denke da hinten ist unser Ziel. >

< Oder nur ein brennendes Dorf. >

< Flieg hin, dann wissen wir es. >

Kotoga drehte ab und hielt auf die Rauchsäule zu die hoch in den Himmel stieg und diesen leicht verdunkelte. Jan bekam etwas ins Gesicht und rieb sich die Wange ab.

„Asche!", bemerkte Jan als er den schwarze Ruß in seiner Hand sah. Als er wieder aufblickte, stockte ihm der Atem. Eine Festung, so groß wie die der Grafschaft, lag unter der schweren Rauchsäule. Umringt von tausenden und abertausenden Personen die unwillkürlich hin und her wankten.

„Wir sind da! Dort wartet unser Gegner!" Jan griff sein Schwert und zog es um zu signalisieren das sie am Ziel angekommen waren.

< Ich hoffe nur das Sera uns hier findet. >

< Mach dir keine Sorgen Kotoga. Sie wird uns finden. Denk daran was ich dir gesagt habe. Wenn Seraphine hier ist, nimm sofort Kontakt auf zu ihr. Es ist wichtig denn...>

< Ja ja ich weiss! Weil Du und Vanessa so Kommandos schnell austauschen könnt ohne zu sprechen. Ich habe es nicht vergessen. >

Je näher sie der Festung kamen desto mehr Untote streckten ihre fauligen Hände in den Himmel um nach dem frischen Fleisch zu greifen. Bis nach oben drang das Stöhnen der Zombies und das Klappern der Skelette die sich versammelt hatten um die Drachen in Empfang zu nehmen. Zudem konnten Sie sehen das sich in einiger Entfernung untote Drachen aufhielten die anscheinend nur auf einen Befehl warteten um anzugreifen. Jan blies die Backen auf als er diese Übermacht sah. Mit so vielen konnte es niemand alleine aufnehmen. Kein normales, noch lebendes Wesen war dieser Armee gewachsen.

Mitten zwischen den Untoten sah Jan eine kleine Pyramide auf deren Spitze ein Thron stand. Dieser Thron war gänzlich aus Knochen gemacht und der darauf sitzende lachte hämisch und laut. Sofort bildete sich um den Thron ein großer Kreis in dem Kotoga landen sollte.

< Soviel zum Thema das die Drachen in Reichweite bleiben sollen. >

< Wie heißt es doch so schön? Ein Schlachtplan hält nur bis zur ersten Begegnung mit dem Feind. Ich hoffe nur das sie uns nicht angreifen während wir zwischen den Reihen kämpfen müssen. >

Jan drehte sich nach hinten um letzte Anweisungen zu gebe.

„GEBT GUT ACHT! SIE SIND GEFÄHRLICH! HALTET EUCH ABER ZURÜCK SOLANGE IHR NICHT MERKT DAS ETWAS NICHT STIMMT!", brüllte Jan zu der Formation hinter sich und Kotoga stürzte in den Kreis hinein wo er unter lautem Knurren landete.

„Schön das Du mich doch noch gefunden hast, werter Feldherr!", spottete sein Gegenüber in der pechschwarzen Rüstung von seinem Thron.

„Die Rauchsignale waren auch nicht zu übersehen."

„Ach das! Das sind nur die Fleischstücke der Wesen die nicht mehr zu gebrauchen waren."

„Du sadistisches Monster!"

„Danke! Solche Komplimente nehme ich immer gerne entgegen. Nun denn. Lassen wir das Schauspiel beginnen."

„Wartet kurz. Zum einen kenne ich immer noch nicht Deinen Namen und zum anderen habe ich eine Überraschung für Dich."

„Oh, eine Überraschung? Willst du mir etwa einige meiner verschollenen Schwarzmagier zurückgeben?"

„Nein! Das nicht, aber es wird Dich trotzdem wundern."

„Gut. Also mein Name ist...", eine Hand wanderte zum Gesicht und zog an der schwarzen Totenmaske aus so das Jan das Gesicht erkennen konnte. „...Baron Samdie aus der Baronie Hamarsmark."

„Wusste ich es doch!"

Jan musterte sein Gegenüber genau. Er bemerkte die fast weiße Haut und das Mahl des Strickes an seinem Hals, das durch das Hängen verursacht worden war. Unwillkürlich streichelte Jan sich seinen Hals. Die Vorstellung war nicht angenehm das einem auf diese Weise das Genick gebrochen wird.

„Ja es war eine grausame Erfahrung auf diese Art zu sterben. Doch es war nötig um so mächtig zu werden wie ich es jetzt bin. Was ist jetzt mit deinem Geschenk?"

„Es ist kein Geschenk. Sondern eine Überraschung."

„Nun ja. wie dem auch sei. Nekromanten! Ich will keine Störungen von außen."

„Nein warte! Noch nicht!"

< Wie lange dauert es noch? Sie wollten doch direkt hinter uns nachkommen! >

< Sie sind in der Nähe. Es dauert nur noch einige Minuten. Halte ihn hin. >

„Bevor wir anfangen möchte ich Dir jemanden vorstellen." Jan sprach absichtlich langsam und begann dabei um den Thron herumzugehen.

„Feldherr Jan der Weltenwanderer will mir wirklich jemanden vorstellen? Ein Opfer für meine Armee? Ein Drache? Oder vielleicht sogar meinen toten Vater?"

< Sie sind da! > Kotoga schaute in den Himmel und sah wie sich die Drachen der Division den eigenen Drachen angeschlossen hatten.

< Seraphine soll landen! >

„Wie Du dich sicherlich erinnerst hast du JEDEN Reiter der Großen zu diesem Kampf aufgefordert! Nun, ich habe einen weiteren gefunden. Darf ich dir Feldherrin Vanessa auf ihrem silbernen Drachen Seraphine vorstellen?"

Jan streckte die Hand hoch und deutete auf den silbernen Drachen der nun mit aller Kraft zu Kotoga in den Kreis hinabstieß.

„Ich fasse es nicht!", sprach der Baron entsetzt und schlug die Hände über den Kopf zusammen als er dabei zusah wie die Silberne zur Landung neben Kotoga ansetzte. „Das Schicksal hat mich als so gefährlich angesehen das es, nur für mich, zwei Silberne geschickt hat?"

„So habe ich das zwar nicht gemeint, aber wenn Du es unbedingt so sehen willst..."

„Feldherrin Vanessa! Es ist mir eine Ehre der erste Böse der Weltgeschichte zu sein der es mit einem weiteren Reiter eines Silbernen zu tun bekommt. Mein Name ist Baron Samdie und es wird mir eine Freude sein Euch zu töten." So höflich die Ansprache und die Verbeugung des Untoten Barons auch war, in seiner Stimme lag der Hass auf jene die sich ihm gegenüberstellten. „Nun denn. Darf ich nun beginnen?"

„Vanessa! Mach Dich bereit!" Jan hob sein Schwert und stellte sich auf.

„Wir gehen vor wie besprochen!" Auch Vanessa zog ihre Waffe und spürte sofort das Kribbeln in ihrem Bauch das Sie aufforderte sich auf den Feind zu stürzten. Doch schaffte Sie es den Zwang vorläufig zu unterdrücken.

„Das wird Euch beiden auch nicht helfen." Mit hämischem Grinsen stand der Baron aus seinem Knochenthron auf und griff in die Armlehnen. Langsam zog er zwei bleiche Schwerter heraus. Beide bestanden aus den Knochen einer Wirbelsäule, die früher zwei ziemlich großen Wesen gehört haben mussten.

„Darf ich dann um diesen Tanz bitten?" Langsam schritt der untote Anführer die Stufen der Pyramide hinunter um sich direkt vor Jan und Vanessa aufzubauen.

Jan füllte seine Lungen mit der verpesteten Luft die ihm umgab. Der Geruch von verbrannten Fleisch lag schwer in der Luft und raubte Jan das eine um das andere mal die Konzentration die er aufgebaut hatte. Wenn ihn Kotoga nicht immer wieder beruhigt hätte, dann hätte sich Jan sicher übergeben.

Nun standen sich die Kontrahenten gegenüber und belagerten sich gegenseitig. Das dunkle Grinsen des Barons verdüsterte die Atmosphäre nur noch weiter. Er war sich seines Sieges sicher, weshalb er schlaksig die Arme an seinem Körper runter hängen ließ. Dann wurde es totenstill. Nur das Schlagen der beiden lebenden Herzen war zu hören inmitten der untoten Armee.

< Sag Vanessa das ich den ersten Angriff machen werde und sie meine Deckung ausnutzen soll. >

< Seraphine sagt das Du anfangen sollst wenn Du meinst das der richtige Augenblick gekommen ist. >, erwiderte Kotoga nach nur wenigen Augenblicken. Es dauerte zwar länger die Absprachen so zu treffen, aber dafür waren sie geheim.

Nickend sprang Jan auf den Baron los und riss sein Schwert hoch um ihn mit einem Schlag am Kopf zu treffen. Lässig hob der Baron eine Knochenklinge und schlug mit der anderen von unten auf Jan zu. Jans Schwert schlug dumpf auf die Knochenklinge. Dann sah Jan den Schlag der anderen Waffe im Augenwinkel auf sich zukommen. Die Klinge würde ihn treffen ehe er auch nur eine Reaktion hätte zeigen könnte. Zu seinem Glück war Vanessa direkt hinter ihm und schaffte es ihr Schwert in den Boden neben Jan zu rammen so das die feindliche Waffe an ihrer Klinge abprallte.

< Das war knapp! Dank an Vanessa! >

Da sie nun in einer Patt Situation waren wollte Jan sich mit einen beherzten Tritt befreien, doch auch dieses mal war der Baron schneller und gab Jan eine Kopfnuss so das er nach hinten torkelte. Der Helm hatte zwar die meiste Wucht abgefangen, aber dennoch war dieser Schlag ziemlich heftig.

„So könnt ihr nicht gegen mich bestehen", spottete Ihr Feind und nutze den Moment der Überraschung um Vanessa mit dem Knauf seiner Waffe einen Schlag in den Magen zu verpassen so dass auch sie nach hinten torkelte.

„Alles Okay Vanessa?"

„Alles bestens! Ich werde ab jetzt vorsichtiger sein."

„Och wie niedlich! Ihr steht im Angesicht des Todes und macht euch Sorgen umeinander. Kämpft endlich richtig!"

Dieses mal ging der Baron zum Angriff über und ließ seine Klingen auf Jan zukommen. Die rechte stieß gerade zu während die linke von unten das Erdreich zerteilte und eine tiefe Furche hinterließ. Jan sprang weg um den Angriffen auszuweichen, doch stellte der Baron ihm nach. Immer weiter drängte er Jan zurück bis dieser an den Rande des Kreises kam. Die umstehenden Zombies griffen mit ihren Händen nach Jan und versuchten ihn festzuhalten während die knöcherne Klinge auf Jan zuflog.

< Jetzt hat er mich! >

Doch die Klinge verfehlte Jans Kopf um Haaresbreite. Sie fuhr in den Schädel des hinter ihm stehenden Untoten und dieser sackte zu Boden.

„Lasst eure Griffel von meinem Gegner! Elendes Gesindel!"

Die Untoten wichen etwas von Jan zurück. Was war geschehen? Wieso hatte der Baron die Chance nicht genutzt und ihn auf der Stelle getötet solange Vanessa nicht reagierte?

< Was war das denn? > Kotoga war bereits aufgesprungen und wollte Jan mit Seraphine zusammen zu Hilfe eilen. Doch als der Baron dann auch noch von Jan wegging um ihn wieder in den Kreis zu lassen blieben sie stehen.

< Ich habe keine Ahnung. Anscheinend will er keinen geschenkten Sieg. >

„Weiter?", fragte der Baron mit freundlicher Stimme und schaute auf Jan der etwas perplex zurück in die Mitte ging.

„Vanessa? Was ist los? Komm her und hilf mir."

Vanessa hielt sich den Bauch. Der Schlag schien doch etwas heftiger gewesen zu sein als sie zugab.

„Vergiss es und ruh Dich erstmal aus. Ich mach Ihn alleine fertig", fügte Jan seinem letzten Satz hinzu als er sah wie sie sich krümmte.

„Nun gut, dann eben doch nur eins gegen eins", grinste der Baron der sich nun wieder Jan zuwandte. Jan hob sein Schwert bedrohlich über den Kopf. So war zwar sein gesamter Körper ungeschützt, doch wenn er den Schlag durchziehen würde, würde er schweren Schaden an seinem Gegner verursachen. Einige Augenblicke standen sich beide schweigend gegenüber, dann schnellte Jan mit seiner Waffe auf den Baron zu und schlug mit aller Kraft auf den linken Arm. Er traf! Der Arm des leicht überrascht wirkenden wurde mit einem glatten Schnitt durchtrennt.

„Erwischt!"

„Wirklich?", fragte sein Gegenüber und verzog sein Gesicht zu einer dämonischen Fratze. Der Arm am Boden bewegte sich.

„Was?"

„Komm her mein liebstes Teil." Der Baron bückte sich nach seinem Arm und hob ihn auf um ihn wieder an den Körper zu setzten. Der Schnitt fügte sich zusammen und die Wunde verheilte binnen Sekunden.

„Das ist der Vorteil wenn man ein Untoter ist. Verletzungen interessieren mich nicht mehr." Erneut bückte er sich nach der Waffe die am Boden lag und wog sie in seiner Hand.

Jan nutze die Chance und schlug hinterhältig Richtung des Kopfes. Ein Hieb, ein herabfallender Kopf und ein noch immer stehender Körper.

„Das bringt doch nichts", sprach der Kopf der zwischen Jans Beine gerollt war. Vor Schreck trat Jan den Kopf weg und schaute dann auf den Körper der hinter dem Kopf herlief um ihn wieder auf den Hals zu setzten. Nach einem leisen Knacken des sich einrenkenden Halswirbels griff Samdie seine Waffen wieder fester. Mit weit gestreckten Armen sprang er auf Jan zu und ließ die Klingen niedersausen. So schnell er konnte versuchte Jan zurück zu weichen, doch kam er nicht aus der Reichweite der Waffen.

„NEIN!", rief Vanessa und parierte das eine Schwert während sie mit dem Fuß nach dem anderen Schwert trat.

Wäre Vanessa nicht in den Schlag gesprungen, hätte dieser Jans Tod bedeuten können. Vanessa war nun an der Reihe sich mit dem Baron zu messen. Weshalb auch immer, sie wurde mit jedem Schlag den sie tat schneller und drosch auf die Paraden des Barons ein. Jan stand zitternd und reglos in der Gegend.

< Wieso können wir Ihn nicht töten? >, dachte er und hoffte auf eine göttliche Eingebung wie man einen Feind besiegt dem ein abgeschlagener Kopf nicht aufhalten konnte.

< Seraphine sagt das Du Vanessa helfen sollst. Dein dummes Rumstehen hilft niemanden. >

< Wozu soll das gut sein? Egal welche Macht ihn am Leben hält, sie ist zu stark für uns! >

< Versuch es wenigstens! LOS! >

< Dann hilf mir. Greift Ihr doch in den Kampf ein. >

< Tut mir leid aber seine Herausforderung war nur an die Reiter gerichtet. Wenn Sera und ich eingreifen ist Weiderforge und das restliche Land bald vernichtet! >

Jan schüttelte den Kopf und dachte kurz nach. Irgendwas machten sie falsch. Nur was? Der Einsatz von Waffen war relativ nutzlos. Magie würde auch nicht viel bringen da er mit großer Wahrscheinlichkeit von seinen Magiern davor geschützt wurde. Die Drachen konnten auch nichts tun. Was also machen Sie falsch?

„Das war es für Dich! Reiterin!", fauchte der Baron, der mit einem heftigen Schlag Vanessa entwaffnet hatte. Nach Ihrer Waffe suchend ging sie einige Schritte zurück um nicht direkt beim nächsten Schlag getötet zu werden.

„Jan was ist mit dir? Hilf mir!"

Doch dieser regierte nicht und schaute mit finsterer Mine auf den Baron der seine Knochenschwerter durch die Luft sausen ließ. Vanessa hechtete mit einem beherzten Sprung beiseite und die Waffen donnerten auf den Boden.

„Was machen wir falsch?", murmelte Jan wieder vor sich hin während er einen Blitz in Seiner Hand heraufbeschwörte um diesen auf den Baron zu schleudern. Das Geschoss glitt durch den getroffenen Körper hindurch und traf die Untoten hinter ihm, die keuchend in Flammen aufgingen.

Vanessa fand ihr Schwert, nahm es und rannte zurück zu Jan um sich neben ihm aufzubauen.

„Was ist mit Dir los?"

„Ich denke nach. Es kann doch nicht sein dass er eine solch perfekte Verteidigung hat die wir nicht überwinden können!"

„HAHAHAHAHAHA", lachte der Baron laut auf und streichelte über den getroffenen Bauch. „Ihr seid des Todes! Seht es ein! Ihr könnt nicht gewinnen!"

Jan blickte auf zum Himmel und sah seine Armee die in großen Kreisen den Himmel durchstreifte. Zwischen den vielen unbekannten Drachen erblickte er seine blaue Schwester die, zusammen mit ihren Partner, dicht hinter seinen Zieheltern flogen. Auch die Division mit ihren Drachen sah er. Der Orkdrachen Krisha mit seinem grünhäutigen Reiter Morgrim Gor Gul, der Kotoga das Kämpfen mit größeren beigebracht hatte, Alanna auf ihrem Drachen Fonder, Kodiak mit Fafnir, Lira, die das adoptierte Ei verlor, der Hauptdrache Logeron mit Hauptmann Klogge, der Unterdrache Chrushdar mit der Unteroffizierin Shaira, und viele mehr mit denen sich Jan angefreundet hatte.

Ein leichtes Grinsen umspielte die Lippen des Feldherren als er seine Augen wieder auf den Baron senkte und diesen mit durchbohrenden Starren in die Knie zwingen wollte.

„So schnell gebe ich nicht auf! Vanessa?"

„Ja?"

„Auf in den Kampf bis zu unseren bitteren Ende und darüber hinaus!"

Die Legende des silbernen Drachen 35

# Der einzig wahre Feind Viele Minuten verstrichen in denen Jan und Vanessa abwechselnd auf den Baron einschlugen. Doch dieser konnte sich gut zur Wehr setzten und parierte die meisten Schläge. Die Schläge, die trafen, richteten aber keinen bleibenden...

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Die Legende des silbernen Drachen 33

Freund oder Feind? Langsam öffneten sich die blutverschmierten Augen des Drachen der, bei seiner unsanften Landung gegen einen Baum geschlagen war. „Was ist passiert?" Seitdem Kotoga in den Berg gedrückt wurde, hatte er keine Erinnerung...

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Die Legende des silbernen Drachen 32

**Zehn Tage später** „Feldherr, ich habe die Listen fertigt die ihr wolltet." Jan nahm das zusammengerollte Pergament an sich, das ihm Hauptmann Klogge hinhielt. Die erste Division der Drachenreiter, die Jan gerufen hatte, war nach zwei Tagen...

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