Drachenreiter - Die Ankunft

Story by Guglehupf on SoFurry

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#2 of Die Drachenreiter


?Die Ställe, oder genauer gesagt die Wohneinrichtungen für die Drachen und Reiter war direkt an die Außenmauer des Stützpunktes gebaut worden. Der Stützpunkt selbst lag am Ende eines kleinen Seitentals und war von drei Seiten durch massive Felswände, deren Ausläufer allerdings noch bewaldet waren, geschützt.

Gebannt schaute die Anwärterin sich um, denn die Felswände wirkten alles andere als angenehm auf sie. Wenn man bedachte, dass sie aus einer recht flachen Gegend kam und daher so etwas noch nie aus dieser Nähe gesehen hatte. „Habt ihr denn gar keine Angst, dass euch eines Tages mal ein paar Steine auf den Kopf fallen und irgendetwas zerschlagen, was besser nicht zerschlagen gehört? Zwar stehen da ja noch Bäume, aber die sind doch recht schnell umgekippt." fragte Lyndia ängstlich und schien sich hinter Renia zu verstecken. Ein Gebirge schien tatsächlich immer wieder Menschen in seinen Bann zu ziehen und dann doch zu verängstigen. Es glich einem Ziel, das man unbedingt erreichen wollte aber sobald man es erreicht hatte, fürchtete man sich davor, denn es brachte auch immer große Gefahren und Ängste mit sich.

„Ja, es ist eine Gefahr hier im Gebirge, dem stimme ich zu. Doch hier musst du dich nicht ängstigen, es kann uns nichts passieren, denn unsichtbar vor den Steilwänden, im Wald, befinden sich noch tiefe Senken, die die Gesteinslawinen ablenken sollten. Ich denke, es reicht, auch wenn dies natürlich noch nie eingetroffen ist. Aber selbst wenn sie nicht halten sollten, die Mauern sind fast so dick wie in Burgen, da kann uns nichts passieren." erklärte die Anführerin ruhig der Schülerin und es klang wirklich danach, als würde sie es auch glauben. Was auch jeder Drache und jeder Reiter tat, denn seitdem der Stützpunkt errichtet wurde, war noch nie ein Unglück aufgrund von Gesteinslawinen passiert.

Lyndia staunte und vertraute der Frau in der Rüstung, sodass man langsam merken konnte, wie ihr die Angst wich und wie sie diesbezüglich wieder mutiger wurde. „Warum baut man so abgelegen einen so gut befestigten Stützpunkt?" fragte sie, während sie gebannt den Turm nach oben blickte und erkannte, dass er mindestens das Zehnfache ihrer Größe hatte. „Hier würde doch keine Armee hinkommen, es führt ja nur ein kleiner Pfad den Berg hinunter."

„Gut beobachtet. Doch man muss Burgen ja nicht unbedingt durch einen direkten Angriff außer Gefecht setzen, es reicht oft auch schon eine Aushungerung. Doch es war auch nie wirklich eine Festung, es war immer schon ein Turm der Magier gewesen, die hier früher die Kreaturen des Gebirges hielten. Und damit diese nicht so einfach ausbrechen konnten, hat man eine große Mauer gebaut. Früher waren über den Hof auch noch dicke Seile angebracht, die das Davonfliegen erheblich erschwerten. Doch das ist alles Geschichte. Pelgia kann sie dir sicher viel besser erzählen, als ich es kann, denn sie kennt sich mit solchen Sachen aus. Sie ist praktisch unser wandelndes Lexikon." erzählte Renia weiter und schaute am Ende dabei in die Richtung der Magierin in ihrer roten Kluft.

„Genau. Alle Ställe, die du hier siehst, waren Gebäude, in denen die Wesen eingesperrt waren und untersucht wurden. Ich will es nicht gut reden, denn die Versuche waren grausam und dienten nur dem Ziel, zu wissen, wie man sich die Arten zu Nutze machen konnte, denn schließlich herrschte Krieg zu der damaligen Zeit. Doch wir beziehungsweise unsere Vorgänger haben erkannt, dass die Ställe für Drachen groß genug waren. Und die Labors und Aufzeichnungsstuben ideale Wohnräume für die Reiter boten." begann Pelgia von der Geschichte des Stützpunktes zu berichten, als sei ihr Stichwort gefallen, was auch in gewisser Weise stimmte, denn wenn es Menschen gab, die sich für die Geschichte des Stützpunktes interessierten und diese auch kannten, dann waren es die Magier.

Die Drachen, die sich bis jetzt eher zurückgehalten hatten und eher gelangweilt hinterher getrottet waren, befanden sich nun hinter den vier Frauen und hörten mit sichtbarem Desinteresse den Geschichten ihrer Reiterinnen zu. Nicht weil sie sich generell nicht dafür interessierten, sondern weil sie es schon mindestens gefühlte hundert Mal gehört hatten. Phlegethon ließ es sich nicht nehmen und bewegte sein Maul so, als würde er Pelgia nachäffen. Die anderen drei Drachen grinsten, vermieden aber jeglichen Ton, was bis jetzt auch recht gut gelungen war.

„Und das muss ich mir alles jetzt gleich merken?" fragte die Anwärterin etwas unsicher und blickte ihre neue Lehrmeisterin sehr verunsichert an. Nicht dass sie dumm war und nichts lernen oder sich merken konnte, doch die Strapazen einer langen Reise quer durch ein recht menschenarmes Gebirge und die neuen Eindrücke, die sie hier innerhalb der ersten halben Stunde erlebt hatten, erschöpften die rothaarige Frau mit den Sommersprossen ziemlich. Am liebsten würde sie jetzt nur in einem warmen Bett liegen und schlafen.

„Keine Sorge, es ist nicht so, dass wir dich jetzt mit Wissen voll stopfen wollen. Es wird immer wieder nebenbei erwähnt werden, sodass es garantiert nicht zu viel auf einmal ist." antwortete Renia lächelnd und schaute ihren neuen Schützling sanft an. „Ich war auch mal in der Situation, dass man mir etwas erzählt hat und ich es einfach nicht aufnehmen konnte, weil es mir in dem Moment zu viel war. Aber es kommt mit der Zeit, keine Sorge." Erleichtert lächelte Lyndia zurück.

Turén, der mittlerweile seine neue Reiterin von Kopf bis Fuß genau betrachtet hatte (und sie wohl gedanklich mehr als nur ausgezogen hatte), schien glücklich darüber, dass seine Reiterin in seinen Augen wohl doch recht hübsch war, denn er griff sich mit der linken Klaue an die Brust und deutete so offensichtlich eine weibliche Brust an. Es war nicht schwer zu erkennen, dass er mit Lyndias großer, aber nicht zu großer, Oberweite (die zirka die Größe von Orangen hatte) sehr zufrieden war. Askatrash kommentierte es mit einem genüsslichen Lecken seiner Lippen, was ein leises, aber hörbares Kichern bei den anderen Drachen auslöste.

Satylia hatte die Gesten der Drachen aus den Augenwinkeln bemerkt und zunächst nur schwach den Kopf geschüttelt. Es war typisch für die vier Drachenmännchen, dass sie sich über solche Themen unterhielten und ehrlich gesagt wollte die Elfe es gar nicht wissen, wie oft Sytheras schon ihren Geschlechtsbereich und ihre Brüste (die etwas kleiner waren als die der anderen Frauen, was aber weder Drache noch Elfe groß störte) den anderen Drachen ausführlich beschrieben hatte. Zudem war sie sich sicher, dass die Drachen sich dabei an den Beschreibungen der anderen aufgeilen. Als die Drachen dann anfingen zu kichern, ging es der Elfe schließlich doch ein wenig zu weit. Sie drehte sich um und ging auf die Schuppentiere zu.

„Könnt ihr euch eigentlich nicht einmal benehmen?" fragte sie gereizt, aber in einem leisen, zischenden Ton. „Ihr seid teilweise echt noch kleine Kinder, die nicht wissen, wohin mit ihren Energien!"

„Lass uns doch unseren Spaß!" entgegnete Phlegethon und setzte ein beleidigtes Gesicht auf, so als hätte sie ein paar Kinder beim Spielen unterbrochen indem sie diese nach Hause gerufen hätte.

„Aber nicht hier! Und schon gar nicht wenn eine Neue dabei ist. Was soll sie denn von euch denken? Es wäre nicht das erste Mal, dass notgeiles Getue von Drachen zukünftige Reiterinnen abgeschreckt hätte." Es stimmte, oft waren es junge, idealistische Kriegerinnen, die in Drachen die Hüter von Wissen und Macht sahen und dann bitter enttäuscht wurden, als diese dann doch nur von ihren Hormonen getrieben wurden.

„Wir sind nicht notgeil, wir haben uns noch im Griff, keine Sorge." versuchte Turén sie zu beschwichtigen. Er ging langsam auf sie zu und senkte den Kopf, zum Zeichen dass er verstanden hatte und bereit war, einen Gang langsamer zu tun.

„Nein, aber keine halbe Stunden nachdem deine zukünftige Reiterin hier angekommen ist, schon gleich ihre Brüste bewundern... Und ich erinnere mich hier nur allzu gerne an einen grünen Drachen, der schon einen Steifen hatte, kaum das seine Schicht zu Ende war. Nur weil seine Reiterin und er in ihrer Unterkunft gingen." Dabei schaute sie Sytheras direkt in die Augen, der sich umblickte und sah, dass ihn zudem drei Drachenaugenpaare mit einem erstaunten, aber gratulierenden Blick anschauten. Beschämt senkte der Gründrache den Kopf und wäre wohl am liebsten im Erdboden versunken.

„Brüste sind was schönes. Sie sind warm, weich und mit den Nippeln kann man schön spielen. Die darf man doch auch mal loben. Oder magst du deine Brüste etwa nicht?" entgegnete Phlegethon, der sich sichtbar zum Chef in dieser Diskussion erhoben hat. Er war auch der einzige Drache, der noch keinen Grund sah, seinen Kopf zu senken (Askatrash hatte recht schnell den Rückzieher gemacht als er Satylia zu ihnen kommen sah, hatte er doch keine große Lust, heute noch einen Stiefel in seine besten Stücke zu bekommen). Am Ende hätte er noch fast ein Kommentar zu ihrer Körbchengröße abgelassen, konnte es sich jedoch gerade noch verkneifen, um keinen Ärger mit der Elfe, ihrem Drachen und seiner eigenen Reiterin zu bekommen (was dann wohl in mehreren Wochen der Selbstbefriedigung enden würde).

Sie schlug die Hand vor das Gesicht und schüttelte nur den Kopf. „Warum bin ich nur verdammt noch mal zu den Drachenreitern gegangen, wenn ich doch genau wusste, dass Drachenmännchen zu den sexgeilsten Wesen gehören...?" Zwar hatte die Frage eine Antwort, doch die wusste niemand so genau, denn Satylia hing ihr Leben nicht an die große Glocke.

„Weil du auch sexgeil bist? Bei dem Körper kein Wunder!" antwortete Phlegethon frech und grinste sie über beide Backen an. Im Hintergrund nickte Sytheras vorsichtig, aber sichtbar und Askatrash und Turén mussten grinsen.

Ihre Wangen röteten sich vor Wut und wäre es nicht Phlegethon, sondern Sytheras gewesen, der diese Antwort gegeben hätte, so hätte sie ihm vermutlich eine schallende Ohrfeige gegeben. Doch es war nicht üblich, dass Reiterinnen andere Drachen schlugen außer sie waren Truppenführerin. „Wenn hier ein großer roter Drache will, dass er jemals noch sein Ding in irgendein Loch seiner Reiterin stecken kann, dann sollte dieser Drache möglichst schnell damit aufhören, solche Kommentare von sich abzugeben, denn ich habe keine Probleme dafür zu sorgen, dass auch unter Drachen die Handarbeit wieder eingeführt wird." Es war kein Problem, Pelgia zu sagen, dass sie ihren Drachen auf Enthaltsamkeit setzen sollte.

„Das machst du doch eh nicht, denn du weißt genau, dass wir Drachen ziemlich unangenehme Zeitgeister sein können, wenn wir nicht genügen Sex haben." Es war übertrieben, denn ein männlicher Drache würde zur Not seinen Druck auch durch Masturbation abbauen. Zwar befriedigte das ihn nicht so gut, aber es reichte allemal.

„Willst du dich mit mir anlegen, um zu prüfen, was ich kann und was ich nicht kann?" fragte die Elfe zornig und die Drachen hinter Phlegethon gingen ein paar Schritte nach hinten, denn wenn Elfen gereizt waren, war mit ihnen nicht gut Kirschen essen. Am eigenen Leib musste Sytheras schon miterleben, wie lange sie ihre Drohungen wahr machen konnte. Sein persönlicher Rekord waren drei Wochen ohne ein einziges Mal die Möglichkeit, sein Glied auch nur in irgendwas Vagina ähnliches zu stecken. Damals hatte sie ihm sogar verboten, eine Drachensexpuppe (ein Gestell, das von männlichen Drachen genutzt wurde und wo sie ihre Männlichkeit hineinstecken konnten, wenn sie mal wieder Sex haben wollten aber sonst nichts hatten) zu benutzen.

„Ich weiß, dass du es eh nicht machst, also warum stellst du dich so an?" Phlegethon wirkte sicher und machte keine Anstalten auch nur ansatzweise mit den Bemerkungen aufzuhören.

„Du willst es so, mir soll das Recht sein." Erklärte die Elfe trocken und rief: „Pelgia, kommst du mal bitte?" Als die Zauberin antwortete und der rote Drache merkte, dass sie tatsächlich kam, schluckte er und schaute nun nicht mehr so sicher drein.

„Was gibt's?" fragte die rot gekleidete Zauberin und schaute sich um. Dabei bemerkte sie den Rest des Drachenquartetts, der sich in gut zehn Schritt Entfernung klein machte, in der Hoffnung keine Bestrafung abzubekommen (nicht dass die Bestrafung sehr schlimm wäre, aber Drachen zogen sich auch recht schnell aus der Verantwortung, wenn es um Sachen ging, die nicht so gut gelaufen waren). „Lass mich raten... die Drachen haben es mal wieder übertrieben und konnten sich nicht zurückhalten, haben es jedoch eingesehen und lediglich mein Drache hier scheint sich zu weigern auch nur ansatzweise jetzt mal die Klappe zu halten? Ist das richtig so?" Ein böser Blick in Richtung des Drachen ließ selbst das Schuppenwesen etwas zurückschrecken.

„Das trifft es ziemlich gut. Lass es mich so sagen: Wenn hier ein weiblicher Drache wäre, würden sie ihn vermutlich hinter unseren Rücken nehmen. Und zwar alle vier gleichzeitig. Da ist keiner besser als der andere." Satylia klang ein wenig frustriert, aber sie musste auch daran denken, dass es nichts ungewöhnliches war, dass die Drachen vieles gemeinsam machten, man merkte ihnen deutlich an, dass sie Freunde waren, die durch dick und dünn gingen.

„Das kenne ich ja bereits." lachte Pelgia, wand sich dann aber ihrem Drachen zu. „Und du meinst mal wieder immer das letzte Wort zu haben?" Ihr Ton klang streng und man konnte ahnen, dass es nicht ohne Konsequenzen blieb.

Der angesprochene Drache wurde kleinlaut und senkte vor seiner Herrin den Kopf. „Es tut mir Leid, ich mache es nie wieder." Jedem war klar, dass er es spätestens morgen wieder vergessen hatte, denn er unterwarf sich selten anderen Reiterinnen, auch wenn sie aus seinem Trupp waren.

„Wieso glaube ich dir das nicht ganz?" fragte die Zauberin den roten Drachen rhetorisch, denn die Antwort war allen klar. „Weil du ein Drachenmännchen bist, das lediglich mit seinen Geschlechtsteilen denkt und nur den nächsten Sex vor den Augen hat." Obwohl es stimmte konnte man dem Drachen ansehen, dass sie Antwort ihn traf. Denn damit sagte sie ihm indirekt auch, dass er keine große Intelligenz hatte.

„Aber ich weiß auch, wie unangenehm es ist, unbefriedigt zu bleiben und dass du dann doch recht unangenehm werden kannst. Daher habe ich heute Abend, nachdem du deine Strafe bei Renia abgetan hast, eine kleine Überraschung für dich." Nun lächelte Pelgia wieder und drückte dem Drachen mit der rechten Hand von unten gegen das Kinn, sodass er sie nun anschauen musste. „Schau nicht so traurig, nur weil ich dich jetzt nicht zu einem Privatgespräch gebeten habe, sondern es öffentlich gemacht habe, heißt das noch lange nicht, dass ich dich nicht mag. Es ist lediglich so, dass du doch etwas dein männliches Feuer unter Kontrolle haben solltest, wenn du nicht in größere Schwierigkeiten geraten willst." Dann lächelte sie und streichelte ihm über die Schnauze, um zu zeigen, dass sie ihm nicht böse war.

Phlegethon lächelte vorsichtig zurück, blieb mit dem Kopf aber weit unten. Er spürte, dass sie es so meinte, als er sah, wie sie lächelte und ihn streichelte. Auch wusste er, dass sie Recht hatte und er wirklich zu viel männliches Feuer hatte. „Danke..."

„Der gleiche Rat geht an den Rest von euch auch." Klang nun die kräftige Stimme einer Kriegerin aus dem Hintergrund, die seit dem Rufen von Satylia das ganze Schauspiel verfolgt hatte. „Wir wissen, dass ihr männlich seid. Und wir wissen auch, dass ihr normalerweise, wenn ihr keine Reitdrachen wärt, in dieser Zeit etwas anderes macht als eure Reiterinnen durch die Gegend zu fliegen. Aber ihr habt euch freiwillig dazu entschlossen, also müsst ihr auch die Regeln befolgen." Die Drachen nickten.

Im Hintergrund stand Lyndia, die dem ganzen treiben mit Faszination zugeschaut hatte. Sie kannte es aus ihrer Schulzeit, dass der Lehrer schnell den Rohrstock in der Hand hatte und auch vom Militär hatte sie gehört, dass Strafen in der Regel direkt auf Bekanntwerden der Straftat folgten. Doch hier war es irgendwie anders. Die Drachen standen ruhig da und schienen zu verstehen, was man ihnen gesagt hatte. Und doch haben sie offenbar nicht ihr Gesicht verloren, wurden nicht öffentlich entblößt, denn niemand schaute den anderen komisch, sondern es herrschte eine friedliche Atmosphäre, wie nach einem intensiven Streitgespräch mit Lösung. „Respekt..." kam es aus der Anwärterin hervor. „Ich hätte nicht gedacht, dass es auch ohne Schläge oder Peitsche geht."

„Geht es auch nicht immer. Wenn es wichtig ist, dass sie ruhig sind und keinen Blödsinn machen, reicht so etwas nicht. Doch offenbar hielt es sich noch in Grenzen. Zudem haben sie ja auch nicht den Befehl ruhig zu stehen, sondern lediglich sich zu benehmen. Ich will nicht lügen, also sage ich dir gleich, dass es auch hier Schläge und körperliche Bestrafung gibt." erklärte Renia neutral. „Allerdings auch nicht in übertriebener Form." Dabei schaute sie in die Richtung ihres Drachen, der wohl gerade einen Einwand gegen die Formulierung 'übertrieben' liefern wollte, dies dann aber augenscheinlich doch nicht tat, als er ihren Blick sah.

„Okay..." Lyndia konnte sich auf vieles noch keinen Reim machen und wirkte daher noch verwirrt und unsicher. Ein Militärbereich ohne Körperstrafen war für sie undenkbar und irgendwie hatte sie sich auch die ganze Kommunikation hier deutlich lauter und nicht so auf gleicher Augenhöhe vorgestellt. //Offenbar ist es hier doch deutlich anders als ich gedacht habe. Und bis jetzt gar nicht mal so übel.// Dann schaute sie sich wieder ihr 'Haus' an, das von nun an der Wohnort von Turén und ihr war.

Es war ein längliches, zweistöckiges Gebäude, wobei sich der Eingang für die Drachen an der schmalen Seite befand, vor welcher sich auch die vier Frauen standen. Die Breite betrug etwa vier Schritt und die Länge etwa zehn. Bis zum ersten Stock waren es gute vier Schritt Höhe der zweite Stock war hingegen niedriger mit etwa zwei Schritten Höhe. Das ganze Gebäude bestand aus Stein und schien sehr robust, allerdings auch sehr dunkel zu sein, denn das Erdgeschoss hatte nur wenige schmale Fenster die eher Schießscharten glichen. Im Obergeschoss hingeben befanden sich mehrere Fenster, sodass es relativ hell wirkte. Alle Fenster hatten dazu noch Fensterläden, sodass man das ganze Gebäude vom Sonnenlicht abschirmen konnte (was eh nicht viel war durch die Berge und die anderen Gebäude). Im Allgemeinen schien es nicht besonders angenehm zum Wohnen zu sein.

„So, jetzt kommen wir wohl zu dem Teil des heutigen Tages, der dir am meisten gefallen wird. Ich zeige dir jetzt dein Haus, in dem du mit Turén wohnen wirst." Erklärte Renia und zeigte auf das Gebäude. „Der Rest begibt sich wieder an die Arbeit." Kurz darauf verabschiedeten sich Drachen und Reiterinnen, sodass Lyndia, Renia, Turén und Askatrash zurückblieben. „Aska, du gehst bitte auch. Du hast deinen Stall immer noch nicht ordentlich gemacht. Ich will dass er bis heute Abend frisches Stroh hat und dass auch die Wasserrinne mal wieder ein bisschen geschrubbt wird." Der lila Drache brummte, verschwand dann aber zumindest. „So, jetzt sind wir drei alleine und ungestört. Folge mir gerade durch das Tor in den Stall."

Im Haus selber, genauer gesagt im Stall, befand sich nicht viel, an der vom Tor gegenüberliegenden Wand war eine steinerne Treppe nach oben eingebaut und davor bis ungefähr zur Hälfte der Längsseite war Stroh ausgebreitet. Lediglich am rechten Rand befand sich ein Gang mit der Breite eines halben Schrittes, der zu der Treppe führte. Nach dem Ende des Strohs befand sich an der Wand ein Tisch von ungefähr zwei schritt Länge und einem Schritt Breite, an dem zwei Stühle standen. Auf dem Tisch war nicht viel, lediglich ein dreiarmiger Kerzenständer, dessen Kerzen aber schon lange verbrannt waren. In der Ecke zwischen Längswand, Torwand und Tisch standen ein Eimer, in dem sich verschiedenes Putzzeug befand, und ein Besen. Rechter Hand, in der Höhe des Tisches, nur an der anderen Wand, befand sich eine Tränke, in der sich klares Wasser befand. Über ihr hing ein Wasserhahn, der jetzt offensichtlich sich in einer geschlossenen Stellung befand. Wie bereits vermutet drang durch die Fenster nur wenig Licht, das meiste kam durch das nach außen zu öffnende Tor, welches ganz geöffnet war.

„So, das ist der Stall, in dem Turén es sich abends gemütlich macht. Ich sage gleich im Voraus, dass du keinen sehr ordentlichen Drachen hast, er wird also nicht sehr lange so frisch sein." erzählte Renia und Lyndia musste nach einem Blick auf den etwas verlegen zum Boden blickenden Drachen grinsen.

„Das ist kein Problem, solange es nicht zu schlimm wird." sagte sie lachend und blickte sich um. „Ich wusste gar nicht, dass die Drachen solch einen Luxus haben. Bisher bin ich von Gemeinschaftsställen wie bei Pferden ausgegangen."

„Das gab es vor langer Zeit, doch Drachenmännchen vertragen sich untereinander nicht immer so gut, da hat man entschieden, dass man solche Gebäude nimmt. Später erst hat es sich dann auch herausgestellt, dass diese Art des Zusammenlebens für die Drachen und ihre Reiterinnen besser war. Obwohl sie so nah beieinander wohnen, und dadurch gewisse Spannungen aufgrund andere Lebensauffassungen entstehen, haben beide gleichzeitig auch wieder etwas Raum zwischen sich, denn die Wohnung oben kannst du jederzeit auch zum Stall hin abschließen. Somit hat man damit das bis jetzt beste Verhältnis zwischen Drachen und Menschen gefunden." erklärte die Anführerin ausführlich und schritt weiter durch den Raum. Vor der Tränke blieb sie stehen. „So, eine Neuerung die wohl jedem hier gefällt und die uns die Magier von damals da gelassen haben: fließendes Wasser in jeder dieser Häuser, zumindest im Stall. Bitte frag mich jetzt aber nicht, wie es die Magier geschafft haben, ich weiß es nicht und ich weiß auch nicht, warum es noch nach so langer Zeit funktioniert."

„Solange das Wasser gut ist, ist mir das ehrlich gesagt auch egal." Dann drehte sie den Wasserhahn auf und frisches Bergwasser ergoss sich in die Tränke. Turén zögerte nicht lange und ging zu der Tränke, um laut schluckend Wasser in seinen Körper zu bekommen. „Für was du den Tisch und die Putzmittel brauchst, lernst du später noch. Aber jetzt kommen wir noch zum Obergeschoss."

In das Obergeschoss kamen die beiden Frauen über eine schmale, enge Steintreppe, die schon recht ausgetreten war. „Diese Treppe hat den Vorteil, dass der Drache nicht zu dir hochkommt und du ungestört sein kannst, wenn du willst." erklärte Renia auf dem Weg nach oben. Das obere Zimmer wurde durch eine schwere Tür vom Stall abgetrennt.

Das Zimmer war ein Raum, es gab also keine weiteren Räume. Dadurch war es angenehm groß und gefiel Lyndia gleich viel besser als der erste Eindruck von außen. An der Wand, über dem Tor zum Stall, stand ein Himmelbett mit schweren Vorhängen. Zwar war es nicht der beste Stoff, aber es war bereits mehr als Lyndia sich jemals erhofft hatte. Erfreut ging sie zu dem Möbelstück und setzte sich darauf. „Das ist ja weicher und angenehmer als ich es je hatte." erklärte sie glücklich.

„Ja, aber hier im Gebirge auch dringend notwendig, wenn du nachts angenehm schlafen willst, denn es kann hier sehr unangenehm kalt werden." meinte die Kriegerin und wartete darauf, dass ihr Schützling wieder aufnahmebereit war. Als dies dann nach wenigen Sekunden wieder der Fall war, fuhr sie fort: „Hier an den Wänden gibt es Bücherregale, falls du welche hast, dann kannst du sie ja dort hinein stellen. Oder irgendwas anderes." In der Mitte es Raums befand sich dann noch ein Tisch, ähnlich groß wie der im Stall, jedoch wurde er von vier Stühlen umrundet. In der Nähe vom Bett befand sich ein breiter Schrank, der offenbar genügend Platz für die dreifache Kleidungsmenge bot, die die rothaarige Frau bei sich hatte.

„Ich wusste gar nicht, dass es hier einen solchen Luxus gibt. Wie kommt ihr denn dazu?" fragte Lyndia neugierig und schaute sich genau um.

„Das bleibt jetzt noch ein Geheimnis." antwortete Renia trocken und ruhig. „Doch es gibt noch eine Tür hier." Sie zeigte auf eine andere Tür, die direkt nach draußen führte. „Dadurch kannst du hier auch reinkommen, wenn dein Drache mal wieder den Stall dreckig macht oder er schon schläft. Sie führt in eine sehr schmale, kleine Gasse zwischen zwei dieser Gebäude. Auch hier hat der Drache keine Möglichkeit an die Tür zu kommen."

Zwar fragte sich die Neue, warum man sich so von den Drachen abschotten musste, sie beantwortete sich die Frage allerdings damit, dass Männer zum Teil recht aufdringlich sein konnten und das bei Drachenmännchen sicher auch der Fall war. „Wie ist das eigentlich, wenn ich mal gewissen menschlichen Bedürfnissen nachgehen muss?" fragte sie ungeniert, denn es war ja eine wichtige und berechtigte Frage.

„Ganz einfach: Du nimmst einen Nachttopf oder gehst die Treppe nach draußen runter, unter ihr befindet sich eine Toilette, in der der Dreck direkt weg gespült wird. Eine sehr praktische Angelegenheit." erklärte Renia ebenfalls offen und direkt. Nach einer kurzen Wartepause, in der von Lyndias Seite offenbar keine Fragen mehr kamen, sagte sie: „Ich muss jetzt mal nach Aska schauen, ob der auch alles so macht, wie ich es ihm gesagt habe. Da habe ich nämlich meine berechtigten Zweifel. Abendessen gibt es um sechs, ich hole dich dann hier ab. Jetzt entspann dich mal, setze dich hin und packe dann dein Zeug langsam aus." Dann ging sie durch die Außentür und jetzt erst merkte Lyndia, dass die Schlüssel noch in den Türen steckten.

Als ihre Anführerin gegangen war, schnaufte die rothaarige Frau erst einmal tief durch. Es war doch eine ganze Zeit her, dass sie so viel Stress um die Ohren hatte, daher kam es jetzt doch ganz recht, dass sie alle weg waren. //Jetzt bin ich hier alleine und weiß so gar nicht richtig, was ich machen soll. Auspacken will ich noch nicht und zum Schlafen bin ich jetzt ehrlich gesagt doch noch zu aufgeregt. Ich denke, ich sollte mich mal Turén vorstellen, schließlich bin ich seine neue Reiterin.// Sie schloss die Außentüre noch ab und ging dann in den Stall zu ihrem Drachen.

Turén schlief nicht, er lag einfach auf der Seite, mit dem Kopf auf den Vorderbeinen und dem Schwanz dicht um den Körper geschlungen. Offenbar ruhte er sich auch gerade aus. Doch als er Lyndia sah, hob er den Kopf und lächelte. Schließlich wollte er auch als Drache einen guten Eindruck machen. „Hallo. Ich habe ehrlich gesagt nicht so früh mit euch gerechnet."

„Nein, ich bin viel zu nervös und aufgeregt um mich jetzt irgendwie hinzu legen und auszuruhen. Du kannst mich aber ruhig duzen, ich komme nicht aus dem Adel oder so, also sehe ich keinen Grund, warum du mich damit ansprechen solltest." Sie wirkte freundlich und der erste genauere Eindruck war doch positiv von ihm. Lyndia ging zu dem Tisch und nahm sich einen Stuhl um sich zu setzen.

„Hehe, das glaube ich dir gerne. Hier muss sicher alles für dich neu und fremd sein, gar nicht so, wie man es sich gedacht hat, oder?" Er lächelte weiter, beobachtete sie aber genau. Jedoch auf eine freundliche, interessierte Art.

„Nein, es ist ganz anders... Ich habe mir alles anders vorgestellt. Früher dachte ich, ihr Drachen seid noch größer und... und... Ich weiß nicht so recht, wie ich das sagen soll... Irgendwie anders halt..." Sie zitterte und konnte es selber noch nicht glauben, dass sie mit einem mythischen Wesen in einem Raum saß und mit ihm redete.

„Du dachtest, wir wären böse Menschenfresser, die auf der Suche nach Jungfrauen sind, die wir opfern können? Oder eher dass wir viel wissen und uns für die Belange der Welt nicht interessieren? Ehe du antwortest: Du kannst beruhigt sein, hier gibt es niemanden, der dich fressen will oder irgendwelche Jungfrauen irgendwelchen Göttern opfert. Ehrlich gesagt glaube ich gar nicht so an die Götter. Und sehr gebildet bin ich auch nicht, ich kann einfache Sätze lesen und etwas schreiben, aber das war es dann auch schon. Damit bin ich aber auch schon einer der klügsten hier, denn der Rest kann nicht lesen. Was jedoch nicht schlimm ist, wir sind hier nicht zum Lesen da, das dürfen gerne andere für uns machen. Wir sind also ganz normale Wesen mit ganz normalen Bedürfnissen." Er lächelte freundlich und schien sehr entspannt dabei zu sein, dass er so viel mit ihr reden konnte. Sie merkte, dass ihm das in irgendeiner Form gefehlt hatte.

„Also braucht ihr was normales zum Essen und nicht so speziell zubereitet, wie 'Nur bei Vollmond geschlachtete Kühe' oder so? Du willst gar nicht wissen, was ich so alles für verschiedene Gerüchte über euch Drachen gehört habe." Lyndia lachte und deutete damit sehr direkt an, dass mindestens neunzig Prozent davon mittlerweile wohl schon widerlegt wurden, trotz der kurzen Zeit.

„Doch, ich würde schon gerne wissen was man so über uns Drachen erzählt, schließlich bin ich ja auch einer. Damit habe ich ja wohl das Recht, zu erfahren was man über mich als Drache erzählt." Er wirkte bestimmt und auch sehr neugierig darauf, was er jetzt zu hören bekam, denn als Drache war es schon teilweise sehr witzig zu hören, was über einen erzählt wurde.

„Na gut, es ist aber nur ziemliches Standartzeug, denn ich habe das meiste gleich wieder vergessen, denn ich hielt es für viel zu unwahrscheinlich, dass ihr das wirklich sein könntet. Also man hat mir davon erzählt, dass ihr hinter Gold her seid und dass das eure einzige Motivation ist hier überhaupt anzufangen. Das mit den verschiedenen Extremen habe ich ja schon erzählt. Und dass ich in Wirklichkeit jetzt zu einer Drachensklavin ausgebildet werde, um dann in euer Land zu verkauft werden. Wobei ich mich da dann frage, was man da groß lernen muss, ich gehe nämlich davon aus, dass jeder Drache so seinen eigenen Geschmack hat und daher ein gelernter Sklave wohl nicht ganz sinnvoll ist." Kaum war die erste Berührungsangst abgebaut, so konnte sie reden wie ein Wasserfall. //Ob ich ihm zu viel rede? Ich hoffe doch nicht, ich will doch nicht langweilig rüberkomme... Aber wenn er es lieber still mag, dann bin ich wohl nicht die richtige Reiter für ihn... Ob ich überhaupt eine richtige Reiterin werden kann?// Plötzlich kamen ihr so viele Selbstzweifel, dass sie sich sicher war, dass der Drache es förmlich riechen würde.

Doch Turén roch nichts und störte sich auch nicht im geringsten daran, dass sie redete wie ein Wasserfall. Im Gegenteil. Er legte den Kopf auf die Klaue und hörte zu. „Das ist alles Blödsinn, glaub mir. Wir sind nicht so schlimm, wie man immer denkt. Gold ist schön, ja. Aber es ist nicht der Grund, warum wir hier mitmachen. Es hat andere Gründe, die ich hier nicht sagen möchte... Nichts gegen dich, aber wir... wir kennen uns ja auch erst seit einer halben Stunde." Dann wurde er ruhig und drehte den Kopf weg. Offenbar ging es ihm schwer an die Substanz.

Sie wunderte sich darüber, dass der Drache still wurde, denn er schien ihr doch immer recht freundlich und auch fröhlich zu sein, es passte so gar nicht zu ihm. Doch die Frau wollte einem Drachen nicht das Recht auf Gefühle absprechen so wenig wie sie wollte, dass ein Mann einer Frau körperliche Kraft absprach. „Keine Sorge, ich werde dich deswegen nicht durchlöchern. Jeder hat so seine Schattenseiten und Seiten, die niemanden etwas angehen. Ich bin der Meinung, dass ihr Männer auch Gefühle haben dürft... Aber reden wir über etwas anderes, ich hoffe ich tappe nicht in das nächste Fettnäpfchen..." Sie fühlte sich schuldig, da sie bei ihm offenbar unangenehme, fast schon vergessene oder verdrängte, Erinnerungen zurückgeholt hatte.

„Nein nein, du kannst nichts dafür. Ich habe damit angefangen und konnte es nicht rechtzeitig stoppen, mach dir bitte keine Vorwürfe." Er schaute sie sanft an und lächelte. „Bis jetzt hast du keine Fehler gemacht, jedenfalls aus meiner Sicht. Du bist sympathisch und anders als andere Drachenreiterinnen die ich erlebt habe." Offenbar musste die Geschichte dahinter witzig sein, denn der Drache grinste wie ein Honigkuchenpferd.

„Es scheint witzig zu sein, erzählst du mir die Geschichte?" fragte sie freundlich und war froh, dass er wieder lachte, besonders da es ein verschmitztes, mit Hintergedanken vollgepacktes Grinsen war.

„Nicht in allen Details, ich will selbst sehen, wie du auf verschiedene Dinge reagierst. Denn daran kann man sehen, ob du wirklich mit allen Situationen umgehen kannst. Nur so viel: Von Drachenkörpern und der Gegend, in der wir hier leben, hatte sie kaum eine Ahnung und hat sich das Ganze wohl auch anders vorgestellt. Ich schätze mal, sie war auf Gold aus, aber hier besitzt kein Drache Gold. Es bringt auch nicht viel, denn hier würde es nur geklaut werden." Er grinste breiter und breiter und Satylia war sich sicher, dass er offenbar einige sehr witzigen Szenen im Kopf hatte. Doch sie gönnte ihm dies, denn es lenkte ihn augenscheinlich ab.

„Naja, ich habe mit nichts Probleme. Ich war eine recht einfache Bäuerin, die heilen konnte. Mein Dorf hat mich dabei unterstützt, dass ich es weiter verfolgen durfte. Das habe ich auch gemacht und bin auf Wanderschaft gegangen. Dabei bin ich auf einen Rekrutierungsbescheid gestoßen. Ich wollte etwas von der Welt sehen und dachte, dass ich das hier sicher machen könnte. Jetzt bin ich hier und rede mit einem blauen Drachen, der offenbar nicht blutrünstig ist und keine Lust hat, mich zu fressen. Das finde ich interessant." Sie lächelte ihn an und blickte ihm in seine eisblauen Augen. Von diesen Augen war sie fasziniert, waren sie doch die Augen eines Drachen, ein Wesen, das offenbar nicht so fremd und unnahbar war wie sie dachte. Er war doch auch nicht perfekt, sondern hatte eine Aura des 'Normalen', die eines Freundes des gleichen Stands, der nicht abgehoben ist - auch wenn das Wort Freund vielleicht noch etwas zu früh für sie war.

„Gut... Dreck wird es hier in Massen geben, das verspreche ich dir. Aber es gibt auch immer Möglichkeiten, sich sauber zu machen. Ich finde, man bekommt einen guten Ausgleich ohne Gold." erklärte der Drache und legte den Kopf wieder auf die Klauen. „Doch ich bin müde, ich will mich jetzt noch ein bisschen hinlegen. Ich hoffe, du siehst das nicht als Zeichen von Desinteresse."

„Nein... Nur eine kleine Bitte..." Sie lächelte und wirkte wie ein kleines Kind, dass sich auf ein Geschenk freute und kaum warten konnte, bis der Vater es dem Kind gab. „Darf ich dich berühren? Oder ist das erst ab einer bestimmten Zeit erlaubt? Ich würde so gerne mal Drachenschuppen spüren, doch bisher hatte ich nie die Gelegenheit. Bei uns gibt es nämlich nicht so viele Drachen."

„Natürlich." Er lächelte. „Ich bin kein eitles Wesen, das sich nur anfassen lässt, wenn es die Situation ausgiebig geprüft hat. Solange du mir nicht weh tust darfst du mich anfassen wann immer du willst. Aber bitte nur auf dem Schuppenbereich, nicht am Bauch." Eine Erklärung gab er nicht, aber er wollte ihr es nicht antun, dass sie gleich das sah, was ihn zu einem Männchen machte. Schließlich wusste er, dass so etwas gerne junge Frauen erschreckte, da sie nicht davon ausgingen, an Drachen Hoden zu entdecken.

„Okay..." Langsam ging sie an den Drachen heran, streckte die Hand aus und streichelte über die blauen Schuppen am Hals des Tiers. „Die sind aber rau, ich dachte immer die wären glatt oder so." Sie wirkte erstaunt, als sie über die Halsschuppen streichelte, doch das Gefühl gefiel ihr, denn es zeigte ihr, dass ein Drache wohl doch auch zum Kämpfen da war (weswegen sollte er sonst solche Schuppen haben?) und wieder ein Stück ferner von den unrealistischen Sagengeschichten.

„Naja, das ist bei Drachen nicht so... Wir brauchen doch einen Schutz im Kampf und gegen die Wetterbedingungen beim Flug. Dazu brauchen wir solche Schuppen. Aber keine Sorge, ein Sattel wird dir gegen die rauen, reibenden Schuppen helfen." erklärte Turén und wirkte sichtlich müde. „Aber jetzt lege ich mich noch ein bisschen schlafen, bis Renia uns abholt." Dann schloss er die Augen und schnaufte langsamer.

//Der schläft aber schnell ein.// dachte Lyndia sich, aber störte sich nicht daran. Jetzt konnte sie sich ungestört an das Auspacken ihres Eselskarren machen, auch wenn sich ihr Hab und Gut auf wenige Kleider und zwei Bücher über Kräuter und die Behandlung verschiedener Wunden am Menschlichen Körper beschränkten.

Drachenreiter - Ein neues Gesicht

?„Wann soll die neue Schülerin noch mal kommen?" fragte die junge Frau mit den dunkelbraunen Haaren, welche ihr bis unter die Schulterblätter reichten und trotzdem offen waren. Lediglich ein einfaches Diadem aus einfachem Silber, das mit einem Rubin...

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Nicht jeder ist dein Feind

Die letzten Sonnenstrahlen des Tages ließen den rotbraunen Wald an diesem warmen Herbsttag strahlen und leuchten wie tausend Feuer es nicht geschafft hätten. Es war ein wahrhaftig anmutiges Schauspiel, das die junge Frau von dem Balkon aus beobachtete....

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Das Bad

Die kuehle, feuchte Erde beschmutzte die Haende und das Leinenkleid, welches Sanjara trug, um die schmutzige Arbeit im Kraeutergarten der Burg zu erledigen. Sie mochte die Arbeit trotz des Schmutzes, lag der Kraeutergarten doch etwas abgeschieden in...

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